Baden-Württemberg Stiftung startet virtuelle Expeditionen für junge Nachwuchsforscherteams mit der ALDEBARAN

Innovatives Konzept und neueste Technik: Umfangreiches digitales Angebot an Bord erreicht mehr Schülerinnen und Schüler als in den vergangenen Jahren. Das mehrfach ausgezeichnete Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN ist bereits zum fünften Mal auf dem Bodensee unterwegs

Der Bodensee als digitales Mega-Klassenzimmer: Die Crew des Forschungsschiffs ALDEBARAN streamt live für Baden-Württembergs Schülerinnen und Schüler. Biologin Valeska Diemel (r.) setzt dabei auch eine Unterwasserdrohne ein.

Das Forschungsschiff ALDEBARAN startet ab dem 18. Mai zu spannenden Gewässer-Exkursionen auf dem Bodensee – und Schülerinnen und Schüler sind auch in Corona-Zeiten ganz nah dabei, obwohl sie nicht an Bord sein dürfen. Für die Baden-Württemberg Stiftung hat das wissenschaftliche Team der ALDEBARAN ein interaktives Konzept entwickelt, um die einzigartigen Lebensräume und Organismen des drittgrößten Sees Mitteleuropas live kennenzulernen. Dabei kommt modernste Kamera- und Drohnentechnik zum Einsatz, die die Expeditionen erstmals in die Klassenzimmer oder zu den Jugendlichen nach Hause überträgt. Auf diese Weise können deutlich mehr Schülerinnen und Schüler in die Gewässer-Experimente eingebunden werden als in den Jahren zuvor.

„Ich freue mich sehr, dass wir trotz der gegenwärtigen Situation Schülerinnen und Schülern virtuelle Einblicke in die Gewässerforschung ermöglichen“, sagt Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung. „In diesen Tagen ist es besonders wichtig, dass wir die Chancen der Digitalisierung umfassend nutzen und möglichst vielen Kindern ein außergewöhnliches Lernprogramm bieten.“

Ob Nährstoff- und Sedimentanalyse, biologische Vielfalt, Klimawandel oder Mikroplastik: Insgesamt bestehen die Online-Bildungsexpeditionen auf der ALDEBARAN aus zwölf Modulen, die live moderiert direkt und interaktiv zu den Schülerinnen und Schülern und deren Schulen übertragen werden. Organisiert werden die Expeditionen im Auftrag der Stuttgarter Agentur für Bildungskommunikation Klett MINT; sie hat die Entscheidung, das Projekt in diesem Jahr online zu gestalten, mit vorangetrieben und begleitet. Darüber hinaus unterstützen die Expedition auch das Limnologische Institut der Universität Konstanz und das Institut für Seenforschung in Langenargen.

Voll ausgestattetes Forschungsschiff

Erstmals wird mit zehn Kameras, darunter mehrere Drohnen, über und unter Wasser alles gefilmt, was an Bord der ALDEBARAN oder im Wasser passiert und mit aufwendiger Technik live übertragen. Die Schülerinnen und Schüler können sich auch interaktiv in das Geschehen an Bord einbringen, können mit dem Skipper kommunizieren oder den Wissenschaftlern Fragen stellen, wenn sie im hochmodernen schiffseigenen Labor Proben analysieren – oder sogar die Experimente mitbestimmen.

„Bei den digitalen Exkursionen sind wir mit den Schülerinnen und Schülern direkt im Gespräch und zeigen ihnen, wie man auf einem Forschungsschiff arbeitet“, erklärt Frank Schweikert, Projektleiter und Skipper der ALDEBARAN. „Wir holen dafür beispielsweise Ruderfußkrebse unters Mikroskop und entdecken mit der Unterwasserdrohne den Bodensee aus einer anderen Perspektive. So motivieren wir die Jugendlichen, auch künftig eigene wissenschaftliche Projekte anzustoßen und Fragen auf den Grund zu gehen. Sie können damit gleich im Homeschooling starten.“

Umfangreiches digitales Angebot

Durften in den vier Jahren zuvor nur bis zu acht Schülerinnen und Schüler gleichzeitig an Bord des Segelschiffs sein, werden nun durch die digitalen Möglichkeiten mehrere Hundert Jugendliche erreicht. Damit die Expeditionen längerfristig für den Unterricht zur Verfügung stehen, wird der Videostream wie eine Live-Sendung aufgezeichnet und kann auch später jederzeit mit Begleitmaterial von den Schulen abgerufen werden.

Als Teil des Nachwuchsförderprogramms mikro makro mint der Baden-Württemberg Stiftung, das Jugendliche anregen soll, sich mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu beschäftigen, werden die Gewässerexpeditionen in rund 15 Schulen übertragen.

Die ALDEBARAN liegt in Konstanz und wird mit Unterstützung durch die Bodensee Schiffsbetriebe für die Expeditionen vorbereitet. Für die Baden-Württemberg Stiftung wird das segelnde Forschungsschiff vom 18. bis 31. Mai von Konstanz aus zu den täglichen Expeditionen starten.

www.aldebaran.org

 

Katrin Meyer