Apnoe – Ausbildung: Zum Freitauchlehrer beim IAC, der zweite Tag

Vier intensive Tage im Wasser, unter Wasser und im Theorieraum aus der Sicht einer Teilnehmerin

Was geht ab bei einem IAC Lehrgang zum Freitauchlehrer? Was kommt auf die Teilnehmer zu? Heute ist der zweite Tag mit Theorie und Praxis im dive4life für unsere Apnoe Redakteurin Petra. Sie schildert aus ihrer Sicht hautnah den Verlauf des Lehrgangs.

Zweite Etappe / Tag 2

Etwas unausgeschlafen, weil ich am Vortag nach dem Abendessen noch ein bisschen gelernt hatte und ich wegen des,  alles in allem, doch sehr spannendem Tag, nicht sofort einschlafen konnte. Doch nach der ersten Tasse Kaffee und einem guten Frühstück mit Werner und Michael war ich nicht nur wach, sondern auch schon fröhlich gespannt auf den 2. Tag.

Zurück im Theorieraum vom D4L fühle ich mich wieder etwas zeitlich zurück versetzt in die Schulzeit. Werner startet mit der Erläuterung des Tagesablaufs. Heute steht schon die erste Lehrprobe an. Hierfür hat uns Werner je eine der folgenden Übungen zur Auswahl gestellt: FIM, Duck Dive, CWT und Rettung . Ich entschied mich für Duck Dive  als Lehrprobe. Den kann ich ja, aber die Nervosität ist auch hier ziemlich dominant.

Doch zuerst wieder zur Theorie

Mindestanforderungen der Ausbildungsstufen / Schüler;
Gefahren erkennen und vermeiden;

Dekompressionskrankheit begünstigt durch:

Zu kurze Oberflächenpause – im Mittelmeerraum Taravana genannt – tritt bei zu kurzen Oberflächenpausen auf –
beste Erholung: Tiefe geteilt durch 10 ergibt die Oberflächenzeit
oder Tauchzeit mal 2;
Zu wenig trinken;
Zu wenig Schlaf;

Lungssqeeze / Lungenquetschung Druck in der Tiefe – etwa ruckartige Bewegung des Arms beim Tieftauchen um in Zieltiefe Tiefenmarke zu greifen, Wende zum Auftauchen, Barotrauma der Lunge, des Brustraums, kleine rote Punkte im Speichel, Husten;
Oder aus selben Grund
Tracheasqeeze, husten, blutige Schlieren im Speichel;
Feststellung und Ursache;

Puh, das Thema ist ziemlich schwer zu verstehen bzw. schwer richtig wieder zu geben. Ich möchte ja meinen zukünftigen Schülern keinen „Schmarrn“ erzählen und es auch so vermitteln, dass es auch verstanden wird.  Ich zweifle gerade daran, dass ich das schaffe.

FRC Functional Residual Capacity Tauchgänge passiv ausgeatmet – vor dem Abtauchen

Training auf neue Tiefen

FIM ab- und auftauchen;
CWT abtauchen – FIM auftauchen;
FIM abtauchen –  CWT auftauchen;
Zuletzt CWT ab- und auftauchen;

Probleme rund um den Druckausgleich

Praxis

Rettungsübung aus 20 Meter, Strecke mit gerettetem Freitaucher an der Oberfläche zurücklegen, Bergung aus dem Wasser, Herz – Lungen Wiederbelebung an Übungspuppe demonstrieren, mit Notruf  an aquamed;

Die nächste große Herausforderung für mich. So oft habe ich selbst die 20m noch nicht allein geschafft. Wie soll ich von ganz unten noch einen meiner Buddys retten? Ich schaue den anderen zu, denn zum Glück bin ich nicht die Erste, die mit der Übung dran ist. Werner beruhigt mich. Er erinnert mich daran, dass ich im Sommer doch schon mehrmals 17m im Starnberger See geschafft hab. Das sind umgerechnet auf die idealen Bedingungen hier im D4L fast 23 m. So gehe ich dann als Dritte an den Start. Ich schaffe es, Siro nach oben zu holen,  ihn eine Runde an der Oberfläche zu transportieren, Siro dabei die Maske abzunehmen und ihn so über Wasser halten, dass er Mund und Nase aus dem Wasser hat. Vito nehme ich mir als Hilfe, ihn aus dem Wasser zu tragen.  Selbst aus der Puste steht jetzt noch die Demonstration HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) an. Wie soll ich das schaffen ? Das geht im jährlichen Ersthelferkurs für den betrieblichen Ersthelfer viel einfacher, obwohl das auch anstrengend ist. Wir simulieren den Notruf bei Aquamed.

Werner meint „gut gemacht Petra“ und zaubert mir ein erleichtertes Lächeln ins Gesicht.

Lehrproben FIM, DD, CWT,  Rettung mit Besprechung

Ich war als 2. Teilnehmerin mit meiner Lehrprobe Duck Dive , d.h. den Schülern die richtige Technik des Abtauchens näher zu bringen. Wie oben schon erwähnt, ging das in der Übungsphase erst nicht ganz so gut, obwohl ich den doch recht sicher beherrsche. Eine kleine Portion Selbstzweifel war auch am Start. Aber Michael zeigt mir nochmal kurz ein ermutigendes Daumen hoch, bevor er mit der Kamera abtaucht, um auch mich dabei zu filmen.  Und es klappt soweit ganz gut.  Ein weiterer Baustein zum Instructor gemeistert.  Ich klopfe mir innerlich auf die Schulter. Als alle 4 Teilnehmer ihre Lehrprobe gemacht und geschafft haben gibt es noch ein paar Tipps für die Zukunft von Werner.

Ich stelle fest, dass nicht nur ich ein breites Grinsen im Gesicht habe und damit geht’s für uns in eine kleine Pause.

Nach der Pause geht es mit „Stamina-Training“ – was bedeutet das ?

Training Stamina – CWT abtauchen – Erholungszeit entspricht der Tauchzeit des zweiten Tauchers, also in Buddyteams;
Puh, das klingt schwierig und anstrengend. Da geht es in meiner Gefühlswelt schon wieder etwas drunter und drüber.  Ich kann mich bei der Vorbereitung also nicht nur auf meinen kommenden Tauchgang konzentrieren und entspannt auf meine Atmung achten, nein mein Buddy soll ja auch beobachtet werden. Hoffentlich kann der langsam genug tauchen damit ich möglichst viel Zeit zum Atmen habe. Und kommt der mit meinen recht kurzen Tauchzeiten klar?

Wie lange halte ich das durch?
Das war sehr schwer für mich und ich bin nicht wirklich zufrieden mit mir.  Na ja, aber ich brauch ja auch ein Ziel für das nächste Training im D4L .

 

 

 

 

 

 

 

 

www.dive4life.de   Indoor Tauchzentrum in Siegburg

http://freedive-academy.rocks/about-us/  Freitauchausbildung bis zum Tauchlehrer

https://www.diveiac.de/  Tauchverband

 

 

Petra Ney

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