Unterwassererbe von Malta: Drei neue Tauchstätten und das erste virtuelle Unterwassermuseum im Mittelmeerraum

Mit neuen Funden baut Malta seine Position als attraktive Tauchdestination im Mittelmeer weiter aus

Die  abwechslungsreiche Unterwasserwelt von Malta wird durch drei neu entdeckte Sehenswürdigkeiten bereichert, die ab sofort Tauchern zugänglich sind. Wie die maltesische Underwater Cultural Heritage Unit (UCHU) nun mitteilte, handelt es sich bei den neuen Attraktionen um drei in den 1940er Jahren vor der maltesischen Küste abgestürzte Flugzeuge. Zwei davon, eine B24 Liberator und eine Douglas A-1 Skyraider, sind amerikanische Maschinen; die dritte ist eine deutsche Junkers Ju88.

Mit den neuen Funden baut Malta seine Position als attraktive Tauchdestination im Mittelmeer weiter aus. Durch den felsigen Meeresgrund und fehlende Gezeiten ist eine großartige Sichtweite unter Wasser garantiert; die Qualität der Gewässer und die Dichte an submarinen Sehenswürdigkeiten quer durch die Jahrhunderte ist hier besonders hoch. Dies macht den Archipel zu einem idealen Tauchrevier, um historische Schätze zu entdecken.

Archäologisches Erbe durch die Jahrhunderte für Taucher aller Niveaus

Das archäologische Unterwassererbe rund um Malta ist besonders reich: Der Archipel aus drei Inseln war im Laufe der Jahrhunderte immer wieder beliebtes Ziel für Seefahrer, so dass sich sogar noch submarine Relikte aus der Römerzeit bestaunen lassen. Die UCHU ist Teil von Heritage Malta, der nationalen Denkmalschutzbehörde.

Die maltesischen Tauchgebiete halten für Sportler jeglicher Niveaus und Erfahrung etwas bereit, denn die Tiefe der betauchbaren Attraktionen variiert: So kann man bereits in seichten zwölf bis hin zu 30 oder gar 40 Metern Sehenswürdigkeiten betauchen. Die vielfältigen Attraktionen sind in einem ausgezeichneten Zustand; teilweise wurden sie restauriert, so dass sie ein spektakuläres Taucherlebnis versprechen. Und selbst Anfängern ist es hier vergönnt, auf ihren ersten Tauchgängen in sicherem Gewässer etwas Spektakuläres zu entdecken. Dank der klaren Sichtverhältnisse können sogar bei bis zu 30 Metern Tiefe immer noch faszinierende Fotos geschossen werden.

Erstes virtuelles Unterwassermuseum im Mittelmeerraum

Mit The Virtual Museum: Underwater Malta macht das Land erstmals einen faszinierenden Teil seiner jahrhundertealten Geschichte sichtbar, der bislang dem bloßen Auge verborgen blieb: Die neue Online-Plattform macht das Unterwassererbe endlich auch Nicht-Tauchern zugänglich. Versierte Taucher werden mit dem neuen Angebot ebenfalls angesprochen: Sie können den Rundgang des neuen virtuellen Museums nutzen, um sich auf Tauchgänge vorzubereiten oder um sich einen Überblick über Maltas Sehenswürdigkeiten unter Wasser zu verschaffen. Dazu gehören eine B24 Liberator, eine Junker Ju88, die HMS Stubborn, eine Xlighter 127, eine Beaufighter, ein Schnellboot S-31, die Fairey Swordfish und die HMS Maori sowie Kanonen aus dem viktorianischen Zeitalter und sogar ein phönizisches Schiffswrack. Die Tiefe der Exponate reicht von zwei Metern unter der Wasseroberfläche bis hin zu 110 Metern.

Das ambitionierte Projekt entstand in Zusammenarbeit der Malta Tourism Authority (MTA), der Universität von Malta und der nationalen Denkmalschutzbehörde Heritage Malta. Dahinter stehen fünf Jahre der Recherche, des Sammelns und Aufbereitens von Bildern und Daten in 3D-Modellen, VR-Videos und Fotografie. Aktuell sind zehn der insgesamt 15 Unterwasserstandorte virtuell zu besichtigen. Zudem ist geplant, das Portfolio noch in diesem Jahr um zehn weitere Besichtigungsstätten zu ergänzen. Auch im Jahr 2021 dürfen sich Tauchfans über neue Spots freuen, dann soll das Projekt weiter ausgebaut werden. https://underwatermalta.org/

 

Antje Janes-Linnerth