Salvimar ist hier nicht gerade ein großer Bekannter als Hersteller für Freedive – Ausrüstung. Das kleine Unternehmen, beheimatet in Casarza nahe Genua, ist ein Spezialist Freitaucher in allen Anwendungsbereichen auszustatten. Dass es bei Salvimar nicht dröge schwarz in der Produktpalette aussieht, die von Flossen über Masken und Anzüge reicht, darf schon einmal hervorgehoben werden.
Wie kommt man eigentlich auf Salvimar? Gute Frage. Ich hatte mal als Jugendlicher eine Tauchmaske von Salvimar. Sah schick aus, als Label war sie mir unbekannt. Kaufhausware. Und beim ganz unauffälligen Wurf der Maske in den Pool der Eltern eines Freundes gabs die Katastrophe, das Glas zersprang und der Beckenboden war voller Glasbrösel. Da trennten sich meine Wege von Salvimar.
Heute, 45 Jahre später haben sich die Wege wieder gefunden, denn die Kinderkrankheiten sind längst Vergangenheit. Aber so ohne weiteres wird man in unseren Breitengraden nicht mit den Produkten von Salvimar konfrontiert. Wer allerdings Werner Giove von Freedive Academy kennt, der ist schon mal mit den Flossen, Masken und Anzügen der kleinen Manufaktur in Berührung gekommen.
Um ein Teststatement zu produzieren war es für mich zunächst vorausgesetzt, dass ich einen passenden Anzug zur Verfügung habe. Meine Freitauchbuddy und Apnoeredakteurin Petra hatte diesen schon längst und auch ausführlich im Dynamiktrainig im Test, das zu immer wiederkehrenden Toptauchweiten führte. Als ein etwas bessergebauter Mitteleuropäer fiel ich aber aus den von Salvimar festgesetzten Größentabellen, die eindeutig etwas zierlichere Südeuropäer im Fokus haben. Die Hoffnung stirbt zuletzt und der dritte Anzug, der hier anlandete, in XXL, ging in Ordnung. Bei vielen anderen Herstellern in Italien habe ich maximal eine Größe XL. Also daraus kann man wieder einmal lernen, ein Anzug muss vor dem Kauf persönlich im Shop anprobiert werden, egal von welchem Hersteller.
Was kann der Salvimar Fluid Rise? Der Anzug ist vordergründig mit 1,5 Millimeter Materialstärke für den Trainingseinsatz im beheizten Pool konzipiert. Einerseits wärmt er bei langen Trainingsphasen ideal, es tritt kaum Wasser ein, andererseits ist die hochwertige SCS Beschichtung des außerordentlich flexiblen Yamamoto Neopren ein Garant für Haltbarkeit. Was nicht heißen soll, dass beim Anziehen auf die Stoffhandschuhe verzichtet werden kann, Fingernägel sind stets der Tod für feines Glattneopren.
Wen erreicht der Salvimar Fluid Rise? Nun, das sind nicht nur Freitaucher, es sind auch Schwimmsportler. Nicht nur, dass längere Strecken im mit bis zu 26° Grad wohltemperierten Wasser Körperwärme entziehen, der Body ohne Anzug bietet wesentlich mehr Wasserwiederstand. Von der hochwertigen und modernen Oberfläche, die das Gleiten über und unter Wasser fördert, profitieren alle, die ein Trainingsziel haben und ihre Grenzen weiter stecken möchten.
Und der Look? Da ist Salvimar tatsächlich ein erfrischendes Label, Traueranzüge ade, die findet man dort nicht. Hier spiegelt sich vielfältig Sealife. Der Fluid Rise greift auch ein frisch freches Grün auf im Anzugdesign, das mit den neuen Apnoeflossen korrespondiert. Das gefällt mir gut, da geht was ab, emotional, da macht das Anziehen, das Training Spaß.
Dynamiktraining mit dem Salvimar Fluid Rise macht Laune. Durch die am ganzen Körper gleichbleibend verteilte Auftriebskraft des Neopren ist die Tarierung mit Gürtel- und Halsblei schnell mit ein paar Probestrecken unter Wasser ermittelt. Dass das Wasser am Körper entlanggleitet, wird nach einigen Dynamikstrecken fühlbar, vergleicht man diese mit Tauchgängen ohne Anzug.
Natürlich hat der Anzug auch einige Details, die gesondert zu erwähnen sind. Zunächst ist es das Design des Kragens, der weich den Hals umschließt mit einer geringeren Materialstärke und mit Glatthaut unterlegt. Hier ist klassisch eine Schwachstelle, die Wassereintritt fördert. Nicht bei diesem Anzug. Zugleich ist das Tragen von Halsblei durch die textile Außenbeschichtung des Kragens weitaus angenehmer, das Blei bleibt positioniert und verrutscht nicht. Eine Kleinigkeit mit größter Wirkung ist scheinbar nur Salvimar aufgefallen. Der Klettverschluss, der den Kragen im Genick fixiert hat eine passgenaue Abdeckung erhalten, die die Klettfläche neutralisiert, hängt der Anzug auf dem Bügel. Der/die User muss dieses Teil nur aufheben, anwenden und nicht gleich wegwerfen…. So gibt es jetzt keine Klettkontakte mit der Innenkaschierung des Anzugs, die stets hässliche Verletzungen der Anzuginnenseite nach sich ziehen.
Fazit
Ich habe schon eine Reihe von Anzügen für Freitaucher selbst getestet. Einige kamen aus dem Schwimmsport, einige vom Triathlon. Nur 1,5 Millimeter Materialstärke hatte mich aktuell besonders interessiert. Doch bevor ich mir selber ein ausführliches Urteil bilden konnte, war unsere Freedive Redakteurin Petra am Zug. Ja, der Salvimar Apnoe – Trainingsanzug Fluid Rise ist sein Geld wirklich wert. Und da muss keine Goldmünze geopfert werden, da reichen ein paar wenige bunte Scheine.
Fakten
RISE MAN & LADY
- 1,5 mm einteiliger Neoprenanzug mit ausgezeichneter Elastizität kombiniert mit einem anatomisch durchführenden Schnitt. Die reduzierte Dicke erleichtert die Bewegungen der Gliedmaßen und das Gleiten im Wasser
- Yamamoto Neopren mit SCS-beschichtetem Äußeren, „Smooth Skin“ der letzten Generation, beschichtet mit Anti-Abrieb-PU.
- Superelastisches Innenmaterial in der Achselzone für eine bessere Leistung beim Schwimmen
- Der Ausschnitt mit der Innenseite „Smooth Skin“ und dem Schnitt „Round Edge“ betont den Komfort und begrenzt das beim Schwimmen eintretende Wasser
- Doppelte Flatlock-Nähte sorgen für Elastizität und maximale Festigkeit an allen Punkten mit hoher Traktion
- Professioneller Reißverschluss „YKK Superior # 5“ mit seewasserbeständigem Metallschieber
- Empfohlen für Schwimmen, Triathlon und alle Wassersportarten in warmen / gemäßigten Gewässern oder in Schwimmbädern, in denen absolute Bewegungsfreiheit erforderlich ist
- Größen MAN: S-XXL Größen LADY: XS-XL
- Preis: mittlerer Preis online € 170,-
Petra Ney, Michael Goldschmidt
