Für diejenigen, die noch nichts über diese weit verstreuten Fleckchen Erde inmitten des Süd-Pazifiks gehört haben: Die Cook Inseln liegen zwischen Neuseeland und Französisch Polynesien in der Zeitzone GMT-10 Stunden. Das Land besteht hauptsächlich aus Ozean und erstreckt sich über eine Fläche der Größe West Europas, hat aber nur 17.000 Einwohner. 15 Inseln machen die Cook Inseln aus, von denen drei unbewohnt sind. Das Land ist in eine nördliche und eine südliche Inselgruppe unterteilt.
Die vom Tourismus am meisten erschlossenen Inseln sind in der südlichen Gruppe, von denen nur Rarotonga und ihre 220 Kilometer entfernte Nachbarinsel Aitutaki Tauchbasen haben. Die Hauptinsel Rarotonga hat den einzigen internationalen Flughafen. Raro, so wird dieses Eiland gerne liebevoll genannt, ist eine Vulkaninsel mit 32 Kilometern Umfang. Aus der Luft oder vom Meer aus gesehen ähnelt sie ein bisschen der Insel aus dem Film Jurassic Park. Obwohl Rarotonga die geschäftigste Insel ist, sollte man sich trotzdem keine überfüllten Strände oder Straßen vorstellen. Bis vor der Pandemiezeit stieg der Verkehr zwar stetig mit jährlich zunehmenden Besucherzahlen an, aber von langen Rückstaus während Hauptverkehrszeiten sind wir hier noch weit entfernt. Ampeln gibt es keine, doch immerhin, Rarotonga hat mittlerweile drei Kreisverkehre.
Die Insel ist umringt von einem Saumriff mit einer flachen Lagune, die sich perfekt für verschiedenste Wasseraktivitäten eignet. Früher oder später springen alle, ob nun Taucher oder noch nicht Taucher, in das einladend klare, türkisfarbene, warme Wasser.
Die Tauchbasis Adventure Cook Islands liegt an der Süd-Westküste von Rarotonga direkt an einem Meeresschutzgebiet (Ra’ui) namens Aroa Beach, eines der besten Schnorchelreviere der Insel. Adventure Cook Islands ist eine Kombination aus Tauchschule und Verleih mit polynesischen und europäischen Einflüssen. Die Inhaber Sean und Patrick verbringen ihren Arbeitsalltag lieber tauchend, als dass sie im Geschäft sitzen und sich mit der Buchhaltung auseinandersetzen. Bei der Größe des Geschäftes müssen jedoch beide irgendwie alles machen. Sean, als Cook Islander, ist auf Rarotonga geboren und aufgewachsen. Patrick hingegen ist gebürtiger Kölner und startete seine Tauchkarriere in Deutschlands Baggerseen, lange bevor er einen Führerschein hatte. Beide kennen sich seit 2008 und ein Jahr später entstand Adventure Cook Islands: Eine kleine Tauchbasis, die nicht ausschließlich auf Tauchkundschaft setzt. Der Verleih von Motorrollern, Fahrrädern, Kajaks und vielem mehr bietet einer breit gefächerten Kundschaft ein vielseitiges Angebot, um auf unterschiedlichste Art und Weise seinen Aufenthalt auf der Insel zu gestalten.
Winter und Sommer
Wenn von Juni bis Oktober Neuseeländer vor ihrem Winter flüchten, herrscht Hochsaison und die Wassertemperaturen rund um Rarotonga sinken auf 24 Grad Celsius. In diesen Zeitraum fällt auch die Migration der Buckelwale, die aus den eisigen Gewässern der Antarktis hier in milder temperierte Gebiete kommen, um sich fortzupflanzen und Junge zu gebären. Unter Wasser sieht man die Wale nicht oft, aber ihre Gesänge begleiten Taucher zu dieser Jahreszeit regelmäßig. Wenn man die Oberflächenpause draußen auf dem Boot verbringt, kommt es häufig vor, dass es Wale zu sehen gibt.
Ab November bis März klettern die Wassertemperaturen auf dem Außenriff wieder bis auf 28 Grad. Mit durchschnittlichen Sichtweiten von 20-30 Metern kann man das ganze Jahr über rund um Rarotonga tauchen. Die Tauchplatztiefen liegen meist zwischen 10 und 30 Metern.
Rarotongas Tauchrevier
Je nach Meeresbedingungen kann das Boot an unterschiedlichen Stellen zu Wasser gelassen werden, womit alle Tauchplätze mit relativ kurzen Bootsfahrten, zwischen 5-20 Minuten, erreichbar sind. Hier gibt es Tauchplätze für unterschiedlichste Erfahrungsstufen. Obwohl die Insel eher klein ist, unterscheidet sich die Unterwassertopographie rund um die Insel.
Das Riff im Norden besteht größtenteils aus Porites Steinkorallen. Die Korallendichte ist sehr hoch und beeindruckt mit ihren riesigen pilzartigen Formationen. Meistens gibt es kaum oder keine Strömung. Diese Tauchplätze sind für alle Erfahrungsstufen geeignet.
Im Westen findet man ähnliche Korallenformationen wie im Norden. Bei ruhigem Meer gibt es unter der Brandungszone verschiedene Tunnelsysteme, die spannend zu erforschen und leicht zu betauchen sind.
Die Tauchplätze im Süden erreicht man durch eine der natürlichen Passagen im Riff. Hier betaucht man entweder die beeindruckenden Drop Offs, oder eine der drei natürlichen Passagen. In diesen direkten Verbindungen von Lagune und offenem Meer tummeln sich gewöhnlich einige der beliebtesten Meeresbewohner.
Die Tauchgänge in den Passagen haben meistens starke Strömung und erfordern eine gewisse Fitness, da es keine Strömungstauchgänge im klassischen Sinne sind. Dicht am Grund arbeitet man sich in der Passage gegen die Strömung hinein in die Lagune und lässt sich auf dem Rückweg mit der Strömung wohl verdient heraustreiben. Das mag sich erst etwas ungewöhnlich anhören, ist aber einer der Lieblingstauchgänge vieler wiederkehrender Taucher. Bei richtigen Bedingungen kann man Schildkröten, Riffhaie, Adlerrochen, Riesenmuränen und Dickkopf- Stachelmakrelen in einem Tauchgang erleben. Wegen häufig aus südlicher Richtung kommender Meerwellen und vorherrschendem südöstlichem Wind sind diese Plätze nicht immer erreichbar.
Auch die Ostküste ist bei vielen zurückkehrenden Tauchern sehr beliebt. Die zerklüfteten Korallenformationen mit den steilen Drop Offs, die in das unendliche Blau abfallen, bieten regelmäßig unvergessliche Überraschungen.
Was einen erwartet
Die Tauchbasis Adventure Cook Islands ist einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem gemieteten Fahrzeug zu erreichen. Die Tauchausfahrten fangen entweder morgens um 8 Uhr oder nachmittags um 12.30 Uhr an. Es werden gewöhnlich zwei Tauchgänge pro Ausfahrt gemacht.
Nach dem obligatorischen Ausfüllen der Formulare wird je nach Bedarf die Ausrüstung zusammengestellt. Cressi Atemregler und Tarierwesten, verschiedene Stärken und Größen an Tauchanzügen sowie unterschiedliche Masken und Fersenflossen stehen zur Verfügung. In den Wintermonaten empfehlen wir temperaturfühligen Gästen sich ihre eigenen langen, dicken Neoprenanzüge mitzubringen.
Bei den Vorbereitungen wird schnell deutlich, wie persönlich und familiär die Tauchbasis ist. Es werden maximal fünf Taucher mit auf das 5,5 Meter Aluminium Pontonboot genommen, oft sind es aber weniger. Bei unterschiedlich erfahrenen Gästen wird die Gruppe getrennt und es kommt ein weiterer Guide mit dazu.
Alles läuft routiniert ab, egal ob Sonne oder Regen. Spätestens auf dem Weg zu einer der Bootsrampen kommt man unkompliziert mit den anderen Tauchern und dem Guide in’s Gespräch. Die Ausrüstung wird zusammengebaut und auf das Boot geladen bevor es zu Wasser gelassen wird. Vor der Bootsfahrt werden alle Sicherheitsrelevanten Informationen vermittelt. Nach einer kurzen Bootsfahrt und Briefing ist es Zeit in das erfrischende Blau zu „rollen“. Irgendwie fühlt es sich an, als ob man am Wochenende mit seinen Kumpels tauchen geht.
Zwischen den Tauchgängen gibt es je nach Tiefe und Länge eine Oberflächenpause von circa einer Stunde. Nach etwa 4 ½ Stunden ist man zurück am Shop und schon gespannt wo es bei den nächsten Ausfahrten hingehen wird.
Rebreather Taucher aufgepasst
Seit 2020 hat Adventure Cook Islands ihr Angebot erweitert und bietet jetzt auch eine Ausbildung für Kreislauftauchgeräte an. Für erfahrene Rebreather Taucher steht außer Atemkalk und Sauerstoff auch Helium für tieferes Mischgastauchen bereit.
Rarotonga bietet imposante Tieftauchgänge. Ab einer Tiefe von 60 Metern verändert sich die Unterwassertopographie komplett. Die Drop Offs fallen vertikal in die Tiefe ab. Große Fächerkorallen und farbenfrohe Weichkorallen besiedeln hier die Steilwände und leuchten feurig im Licht der Kameralampe. In diesen Tiefen kann man auch einige der seltensten tropischen Rifffische finden, wie zum Beispiel den Cook – Zwergkaiserfisch (Peppermint Angelfish) oder den Narkose – Kaiserfisch (Narcosis Angelfish). Für Fischkenner ein Muss!
Für diejenigen, die noch am überlegen sind, ob sie irgendwann einmal in ein geschlossenes Kreislauftauchgerät investieren möchten – es werden auch Schnuppertauchgänge in der Lagune mit dem AP Inspiration Rebreather angeboten.
Fakten zu Adventure Cook Islands
Die Tauchbasis ist ein PADI, SSI und TDI/SDI Ausbildungszentrum und bietet außer Tauchausfahrten auch Sporttauchkurse, Schnuppertauchen, so wie technisches Tauchen und Rebreatherausbildung an.
Außerdem vermietet das Unternehmen Motorroller, Fahrräder, Kajaks, Schnorchelausrüstung und vieles mehr.
Fazit
Rarotonga ist keine tropische Großfischdestination, jedoch besticht die Unterwasserwelt mit ihrer geologischen Vielseitigkeit, der Artenvielfalt und den traumhaften Steinkorallenformationen.
Reiseinformationen über die Cook Inseln
Anreise
Während normaler Zeiten kann man die Hauptinsel Rarotonga mit Direktflügen aus Los Angeles, Auckland, Sydney oder Papeete (Tahiti) anfliegen. Noch sind die Grenzen Pandemiebedingt geschlossen. Ab dem 13. Januar 2022 werden sich die Grenzen aber wieder nach Neuseeland hin öffnen.
Einreise
Die Cook Inseln werden bald wieder über Neuseeland erreichbar sein. Alle von außerhalb aus Neuseeland kommenden Reisenden müssen Neuseelands Einreisebestimmungen erfüllen, bevor sie weiter in die Cook Inseln reisen können.
Ein gültiges Rück- bzw. Weiterflugticket, muss nachgewiesen werden.
Jeder Reisende muss vollständig geimpft sein.
Ein nicht älter als 72 Stunden negativer Covid-19 Test muss vor der Abreise in die Cook Inseln der Gesundheitsbehörde vorliegen.
Jeder Reisende muss bis maximal 72 Stunden vor dem Abflug seine Reiseerklärung an das Gesundheitsministerium der Cook Inseln geemailt haben.
Für alle Reisenden ist es erforderlich, von dem nationalen Zurückverfolgungssystem Cooks Safe und Cooks Safe+ gebrauch zu machen.
Währung
Neuseeland Dollar und spezifische Cook Islands Dollar, (die 3 Dollar Noten sind begehrte Sammlerstücke)
Elektrizität
Steckertyp-1, 240 Volt mit einer Frequenz von 50H. Der Steckertyp-1 ist auch in Neuseeland und Australien verbreitet.
Gesundheit
Eine Reisekrankenversicherung ist ratsam. Die Cook Inseln selber haben keine Dekompressionskammer. Die nächsten Dekompressionskammern sind in Tahiti und Neuseeland. Zu einer Tauchunfallversicherung wird angeraten.
Es gibt immer mal wieder Dengue-Fieber-Ausbrüche. An Insektenschutzmittel/Schutzkleidung sollte bei Bedarf gedacht werden.
Preise
Adventure Cook Islands hat eine detaillierte Preisliste aller ihrer Dienstleistungen auf ihrer Webseite ausgestellt.
Landessprache
Cook Islands Maori und Englisch.
https://www.adventurecookislands.com
Carina Wenzel, Adventure Cook Islands
Patrick Jaletzky, Adventure Cook Islands