Vom 3. bis 8. Juli 2022 findet in Bremen das 15. Internationale Korallenriff-Symposium (ICRS) mit über 1.000 Wissenschaftler:innen aus rund 90 Ländern statt. Auch das ZMT ist dabei vertreten. Im Fokus stehen Korallenriffe und die Gefährdung ihrer Existenz durch Klimawandel, Überfischung, Verschmutzung der Meere und andere Faktoren, sowie Lösungsansätze für die globale Korallenriffkrise Expert:innen aus Wissenschaft, Küstenmanagement und Umweltschutz stellen ihre aktuellen Forschungsergebnisse vor. Veranstaltet wird das 15. ICRS von der Universität Bremen unter der Federführung von dem Korallenriffexperten Professor Dr. Christian Wild, Leiter der Abteilung Marine Ökologie der Universität.
Als eine der europaweit führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der tropischen Küstenökosysteme beteiligt sich auch das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) an der Konferenz. Viele Arbeitsgruppen des Instituts befassen sich direkt oder indirekt mit Korallenriffen. Forschende des ZMT wurden in das wissenschaftliche Organisationskommittee eingeladen, in mehr als 25 Sessions sind Wissenschaftler:innen des ZMT als Moderierende oder Vortragende präsent.
Das Themenspektrum der ZMT-Beiträge reicht vom Einfluss des Klimawandels und der Ozeanversauerung auf Korallen bis zu Riffinseln und dem Anstieg des Meeresspiegels, von Meeresschutz und Riffrestauration bis zum Einsatz von Korallenriff-Exponaten in der Umweltbildung.
„Korallenriffe gehören weltweit zu den produktivsten Ökosystemen, wegen ihrer Bedeutung für biologische Vielfalt, Fischerei, Tourismus und Küstenschutz. Das ZMT ist stolz, zur weltweit führenden Konferenz maßgeblich beitragen zu können und freut sich über die langjährige Zusammenarbeit mit Christian Wild“, kommentiert Prof. Dr. Raimund Bleischwitz, wissenschaftlicher Geschäftsführer des ZMT. „In den nächsten Jahren wird es zunehmend darauf ankommen, Lösungen zur Restauration der Korallenriffe zu bewerten und Handlungsstrategien zu entwickeln. Das ZMT stellt sich dieser Aufgabe in der Forschung und in seinen Partnerschaften.”
„Als Vorsitzender der 15. Weltkorallenriffkonferenz war es mir wichtig, Vertreter aller Bremer Institutionen, die mit Korallenriffen arbeiten, einzuladen, dieses einmalige Ereignis mitzugestalten“, so Prof. Dr. Christian Wild. „Dazu gehören in Bremen neben meiner Abteilung Marine Ökologie und dem MARUM an der Universität auch einige außeruniversitäre Institutionen wie das MPI für Marine Mikrobiologie, das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, SECORE International, und eben auch das ZMT.“
Im Ausstellungsbereich der Konferenz im Messezentrum informiert das ZMT an seinem Stand über seine Forschungsprojekte und seine berufsgenossenschaftlich anerkannte Ausbildung zum Forschungstaucher. Dort wird auch ein Virtual Reality Lernspiel zu sehen sein, welches das ZMT basierend auf einem Simulationsmodell gemeinsam mit Forschenden der Universität Bremen entwickelt hat. Außerdem werden einzelne Objekte der Ausstellung „Tropisches Korallenriff“ des Senckenberg Museums Frankfurt am Stand des ZMT präsentiert. Das Institut zeigt sich in direkter Nachbarschaft zur U Bremen Research Alliance (UBRA), in der die Universität Bremen und zwölf Institute der außeruniversitären Forschung kooperieren.
Institutsführungen des ZMT für Tagungsteilnehmer:innen
Im Rahmenprogramm der Konferenz finden auch Institutsführungen für Tagungsteilnehmer:innen statt. Am Mittwoch, dem 6. Juli, bietet das ZMT eine Tour durch seine experimentelle Meerwasseranlage und informiert über seine Forschung zu Korallen als Klimaarchive, die Auswirkung des Klimawandels auf die Verbreitung von Rifffischen, zu Quallen als alternative Nahrungsressource und Mangroven als Kohlenstoffspeicher.
Am Dienstagvormittag besucht der Umweltminister der Malediven Dr. Abdulla Naseer das ZMT im Vorfeld des anschließenden Science-to-Policy Dialogs auf dem ICRS. Bei dem Austausch wird das ZMT seine für die Malediven relevante Forschungsarbeit vorstellen und über Kooperationsmöglichkeiten sprechen.
Informationen zum ICRS
Das Internationale Korallenriff-Symposium (ICRS) ist die wichtigste Veranstaltung, die sich mit den Ökosystemen der Korallenriffe beschäftigt. Seit 1967 treffen sich alle vier Jahre Expert:innen aus Wissenschaft, Küstenmanagement und Umweltschutz und stellen ihre aktuellen Forschungsergebnisse vor. Bremen ist der erste europäische Standort, der in der mehr als 50-jährigen Geschichte dieser Veranstaltung eine Weltkorallenriffkonferenz ausrichtet. Mit über 1.000 Wissenschaftler:innen aus rund 90 Ländern ist es deutschlandweit die bislang größte meereswissenschaftliche Konferenz. Eröffnet wird das ICRS unter anderem mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke.
Weitere Informationen über das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT): www.leibniz-zmt.de
Dr. Susanne Eickhoff