Gewagtes Design oder ins Schwarze getroffen – Falcon C4 Apnoemaske Pirate

Erst bei näherem Hinsehen erklärt sich der Namen der Maske: Pirate

In regelmäßigen Abständen kommt in der Redaktion der Newsletter eines großen Onlinesporthändlers mit Sitz in Spanien an. Ich habe keinen Bedarf aber bin stets neugierig, was es so gibt an neuen Angeboten beim Tauchsport, besonders bei Apnoemasken. Und da fällt mir im kleinen Vorschaubild die C4 Falcon Pirate auf. Es sieht so aus, als sei hier im Maskenkörper grafisch ein von Wasser bedeckter Kiesstrand abgebildet worden, als Tarnung für Speerfischer. Der Klick auf die Vergrößerung überrascht mich dann doch.

Uuuups, in der vergrößerten Abbildung sind die typischen Piratensymbole zu sehen, die die C4 Falcon Pirate aktuell einmalig machen am Markt: Totenköpfe und darunter gekreuzte Knochen. Einen Moment lasse ich das Design auf mich wirken. Gefällt mir das? Ist es nur schräg? Kommt da ein „muss ich haben Faktor“ spontan ins Spiel? Wäre es eine Apnoemaske für jeden Tauchgang oder nur für Halloween und Fasching?

Dass ich mich angesprochen fühle, bestätigt meine anschließende Marktrecherche, zu welchem Preis die C4 Falcon Pirate zu bekommen wäre. Für mich ist dabei klar, dass diese Apnoemaske nicht für jeden Tauchtag gedacht wäre. Ein mittlerer Preis inklusiv Versand pendelt sich bei € 50,- ein. Keine drastische Summe, die aber in der Waagschale „nice to have“ ein Gegengewicht bildet. Der Fundus an Apnoemasken hier ist umfangreich und gut sortiert. Außerdem hat es auch noch eine Sammlung der unterschiedlichsten Tauchmasken überhaupt für UW-Fotoproduktionen mit Models.

Ich ziehe einen Entscheidungsjoker und bringe unsere Apnoe – Redakteurin Petra Ney mit in den Überlegungsprozess. Ihre Antwort bringt mich nicht wirklich weiter: „Die Maske ist schon schräg…  aber nicht mein Stil für jeden Tauchgang – und für seltene Gelegenheiten dann doch zu viel Geld.“ In der Summe keine Ablehnung gegen das Design generell sondern eine persönliche Abwägung von Kosten und Nutzen.

Portrait der C4 Falcon Pirate

Designer: Enrico Sala

Typ: Zweiglasmaske

Anwendung: Freitauchen

Material: Silikon

Konstruktion: Rahmenlos

Konstruktionsziel: Geringstes Innenvolumen

Innenvolumen: 95cm3

Blickfeld: Auf beim Tauchgang wichtige Bereiche optimiert

Kopfband: Überdurchschnittlich große Auflagefläche für sicheren Sitz

Weitere Varianten Falcon Black, Falcon White, Falcon Firestone

Dann muss ich einen weiteren Joker ziehen und alle befragen. Wozu gibt’s Facebook. In zwei Freedive – Foren, im UnterWasserWelt News-Blog und in meiner privaten Seite stelle ich die Frage:

„Was haltet ihr vom Design der Maske? Ich bin persönlich hin und her gerissen, denn ich mag Sachen, die nicht alltäglich sind. Geht gar nicht? Nur im Fasching? OK, mal was anderes… Freu mich auf eure Feedbacks.“

Ganz ehrlich, das Ergebnis nach 24 Stunden hat mich überrascht. Persönlich ging ich davon aus, dass ich hier eher eine Welle negativer Feedbacks auf den Weg gebracht haben könnte. Aber der Mensch denkt und die interessierte Szene lenkt. Wow, da sage ich danke, an alle, die mit Kommentaren oder Emojis reagierten.

Von mir ausgehend, bin ich immer schon progressiv aufgestellt und kämpfe seit bald 20 Jahren für mehr Farbe im Tauchsport, wie immer wieder bei den Anzügen. Farbe ist Ausdruck von Lebensgefühl. Aber auch Design. Und da hat mich die C4 Falcon Pirate irgendwie eiskalt erwischt. Dass eine Apnoemaske für mich einmal mit ihrem Design auf dem Maskenkörper interessant werden könnte, das hatte ich nicht auf dem Plan.

Aber sind Totenschädel und gekreuzte Knochen Ausdruck von Lebensgefühl? Ja, es sieht so aus. Schauen wir mal nach Mexiko und andere lateinamerikanische Staaten, haben diese Symbole einen ganz anderen, durchaus positiven Stellenwert, umrahmt von Farben, Musik und fröhlichem feiern. Nun gut, dem Design der C4 Falcon Pirate fehlen die Farben, aber insgesamt hat es sein Ziel erreicht. Aufmerksamkeit wird generiert und davon dann nicht zu wenig, wird auf das Feedback auf meine Anfrage ein ausführlicher Blick geworfen.

Ohne hier jetzt eine kleinliche Auswertung mit Kurven und Tabellen zu machen, das Ergebnis ist eindeutig. Zu über 90% sind die Daumen nach oben gegangen, egal ob das Feedback von Taucherinnen oder Tauchern abgegeben wurde. Erfreulich auch die vielen Kommentare und kein einziger, der unter der Gürtellinie abgegeben wurde. Gerade auch die Feedbacks, die zum Ausdruck brachten, dass das keine Maske für den eigenen Einsatz wäre, waren gut formuliert.

Hier können weiter Stimmen und Feedbacks abgegeben werden:

Vielleicht weiß ich dann bald mehr, ob eine C4 Falcon Pirate in meinen Maskenvorrat aufgenommen werden sollte.

 

Michael Goldschmidt
Produktfoto Hersteller