Editorial März 2024

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

auch wenn die Nachrichten heute (29.2.24) im Radiosender Ö3 den Februar 2024 dramatisch als den „wärmsten ever“ seit Beginn der Aufzeichnungen inszenierten, ist diese Art von Journalismus und Nachrichtenvertrieb äußerst unseriös. Aber das kennen wir ja schon von unseren großen Medienportalen in Deutschland, auf deren gesendete Inhalte mittlerweile Politik , Randgruppen, und internationale Lobbyisten ungebremst Einfluss nehmen.

Wolfgang Herles, ein hervorragender und untadeliger TV-Journalist sowie Buchautor bestätigte schon vor Jahren in einer TV Diskussionsrunde auf Nachfrage, dass es richtig sei, dass die Sender das zu berichten hätten, was etwa die damalige Bundeskanzlerin Merkel verlangte. Herles war über Jahrzehnte im TV Nachrichtengeschäft aktiv, auch in leitender Stellung beim ZDF.  Ich selbst hatte die Gelegenheit mit Wolfgang Herles TV-Dokumentationen zu realisieren, als er noch für den BR tätig war, bevor er dem Ruf nach Mainz folgte. Es waren rundum beeindruckende Dreharbeiten auf journalistisch höchstem Niveau. Und am Ende blieb im Filmbeitrag keine Frage offen.

Und heute können allen Ernstes Nachrichten von einem vom Zuhörer oder Zuseher unterstellt seriösem Umfeld gesendet werden, die inhaltlich weniger Qualität haben, als ein Erlebnisaufsatz der 4. Jahrgangsstufe der Grundschule.

Eine sehr üble Bezugsgröße zum Beweis des Klimawandels ist der selbstbewusste Hinweis auf den „Beginn der Aufzeichnungen“. Das klingt gut. Aber wann war der Beginn der Aufzeichnungen? Welche seriöse wissenschaftliche Einrichtung hat mit diesen Aufzeichnungen wann begonnen? Oder ist es eher die Redaktion des 100 – jährigen Kalenders?

Mit „Beginn der Aufzeichnungen“ kann jeder zitiert werden, der ab irgend einem Zeitpunkt für sich als Zeitvertreib entschieden hatte, tägliche, wöchentliche, monatliche oder jährliche Daten mit einfachen Mitteln zu erfassen. Wissenschaftlich relevant wären im Bezug zum Thema Klima die Erfassung und Auswertung von Daten, die Jahrtausende abbilden. Und diese unabhängigen, wissenschaftlich seriösen Daten gibt es, sie werden aber in den Medien ausgeblendet, denn sie passen nicht zu den Meinungen der Politiker usw. usw.

Und dann der „wärmsten ever“ Februar. Da bleiben so viele Fragen offen. Da wird ein Drama auf die Radiobühne gezerrt, ohne die Teilnehmer an der Vorstellung zu benennen. Wie warm war er denn? Mit welchem warmen Februar kann der Monat denn verglichen werden, in welchem Jahr? Wie können denn die „Aufzeichnungen“ von wem auch durchgeführt, verglichen werden?

So ist es für mich eigentlich völlig unerklärlich, folge ich den Qualitätsmedien, welche Flut von Apnoe – Streckentauchrekorden im See unter Eis im Februar 2024 realisiert werden konnten. Und die alle in Österreich….

Hier unsere Beiträge dazu im Magazin

https://unterwasserwelt.de/apnoe-zum-abschied-noch-zwei-weltrekorde-unter-eis-von-peter-colat/
https://unterwasserwelt.de/apnoe-tauchen-unter-eis-verwirrung-um-weltrekord-von-christian-redl/
https://unterwasserwelt.de/fuenf-erfolgreiche-rid-weltrekorde-im-apnoe-eistauchen-im-weissensee/
https://unterwasserwelt.de/apnoe-unter-eis-valentina-cafolla-stellt-einzigartige-weltrekorde-im-antholzer-see-auf/

Liebe Leserinnen und Leser, ich denke, hoffe, dass dieses Editorial ein wenig wachrüttelt, auch wieder selbst zu denken, eine eigene Meinung zu bilden und diese auch zu kommunizieren.

 

Herzliche Grüße

Michael Goldschmidt