Apnoe-Passion Praxis: Frisbee und Moonwalk fürs Training

Spielerisch das Training erweitern und neue Tauchzeiterfolge generieren

Freitauchtraining soll durchaus fordern, möchte man seine Leistungen verbessern, Apnoe kann aber auch viel Spaß machen. Dazu muss man sich immer wieder neue Spiele einfallen lassen und bei Apnoe Sessions ausprobieren. Das haben wir gemacht und viel Spaß gehabt. Auch zukünftig gehören diese Praxistipps zu unserem Apnoe – Trainingsprogramm.

Die Frisbee – Scheibe von AquaDisc hat spielerisches Potential, mit zwei oder mehreren Tauchern bei einer Apnoe – Trainingseinheit die Zeit vergessend in Bewegung bleibend eigene Grenzen weiter zu stecken. Unter Wasser fliegt diese speziell für den Unterwassereinsatz konzipierte Scheibe so, als wäre sie in der Luft unterwegs. Die Spieler konzentrieren sich auf den nächsten Wurf, ob ihn zu fangen oder weiterzugeben.

Neben dem Umstand, die Tauchzeit gefühlt in den Hintergrund zu schieben und im Spiel mit mehreren Tauchern auch eine Verantwortung zu übernehmen, soll doch die Scheibe immer irgendwie in Bewegung sein und nicht auf dem Beckenboden stranden, wächst für jeden Mitspieler das persönliche Erfolgsgefühl hinsichtlich der Körperkoordination. Man muss wachsam sein, wie die einem zugedachte Scheibe auf den Weg gebracht wird, wie reagiert werden muss – mit möglichst wenig Kraftaufwand.

Für ein Apnoe Frisbeespiel sind nach unserer Erfahrung Flossen eher entbehrlich, aber es sollte etwas mehr Blei aufgelegt werden, um bodennah im Pool eine entspannte Spielposition einnehmen zu können.

Michael Jackson ist nicht unbedingt der Pate für unseren Apnoe Moonwalk. Fakt ist, dass die Masseanziehung des Mondes in etwa einem im Wasser austarierten Taucher entspricht, also 1/6 der Erdanziehung. Das hatte sich bereits die NASA beim Training der für eine Mondlandung ausgesuchten Astronauten zunutze gemacht und ließ sie in voller Montur in einem Wassertank das Gehen auf der Mondoberfläche üben. Pech für sie, sie konnten kein zusätzliches Blei dabei tragen, denn jedes Gramm Ballast ist bei einem Raumflug unendlich teuer.

Da sind wir doch in einer komfortablen Lage, für den Moonwalk ausreichend Blei einsetzen zu können. Das muss aber nur bis an den Beckenrand geschafft werden und ist sicher nicht überall so einfach zu realisieren. Sind mehr als zwei Apnoe Trainingspartner mit ihrem Gürtel- und Halsblei dabei, kann der Moonwalk und Zugriff auf deren Bleivorräte starten.

Das zusätzlich zum benötigten Blei getragene Gewicht muss jederzeit unkompliziert abzuwerfen sein. Wir hängen dazu über beide Schultern je einen Bleigurt, da gibt es dann auch kein Gefummel, wird das Moonwalkgewicht am Ende des Spaziergangs zu Boden gelegt.

Das Abtauchen geschieht senkrecht mit den Füßen voran. Das geht flott und der Druckausgleich muss zügig erfolgen. Bei den ersten Apnoe –Spaziergängen wird erst einmal mit der Körperhaltung experimentiert, leicht vorgebeugt hat sich dabei bewährt.

Die Grundhaftung der Füße ist ohne Neoprensocken besser, aber dennoch sensibel. Hier muss vorsichtig ausprobiert werden, mit welcher Kraft ein Schritt ausgeführt wird. Verliert man insgesamt die Bodenhaftung und hüpft wie ein Astronaut über die Mondoberfläche, sieht das zwar spaßig aus, aber man kommt kaum vom Fleck. Das Schreiten unter Wasser will gelernt sein.

Die Apnoe – Spaziergänge müssen immer von einem Partner auf kurze Entfernung gesichert sein, vor allem dann, wenn ein Moonwalker sich in den Kopf gesetzt hat, mit der gesamten Bleimenge am Körper aufzutauchen. Ohne Flossen ist das anstrengend. Dann muss vom Buddy das Auftauchen wirkungsvoll unterstützt werden.

Ist das vereinbarte Moonwalkprotokoll eingehalten, wird am Ende des Tauchgangs – hier stimmt das Wort sogar – das Blei sanft auf den Beckenboden abgelegt. Mit der Tariermenge Blei wird dann aufgetaucht, in dem man sich aus der Hocke am Grund kräftig abstößt. Zur Sicherung ist der Buddy mit dabei und überwacht an der Oberfläche den Moonwalker, bis er das OK – Zeichen gibt.

Eine ähnliche Übung machen Kampftaucher im Rahmen ihrer Ausbildung, dabei geht es aber nicht so sportlich gemütlich zu.

Fazit

Mit etwas Übung und Spaß daran haben wir nach wenigen Trainingseinheiten bis 50 Meter zu Fuß unter Wasser zurückgelegt. Aber da ist noch mehr drin. Ganz wichtig ist darauf zu achten, dass die zusätzlichen Bleigurte sanft auf den Beckenboden abgelegt werden und nicht dort aufprallen. Das kann Schäden an Kacheln oder Beulen in Stahlböden nach sich ziehen und kein Betriebsleiter eines Schwimmbads kann das gut heißen.

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Petra Ney