Hierzulande ist C4 mit seinem Firmensitz in Albiate nördlich von Monza kaum bekannt. Es gibt nur ganz wenige Händler, die Freitauch – ABC von C4 führen. Unter jenen Apnoetauchern dürfte die Maske „Plasma“ bekannt sein, die zumindest einmal einen Workshop von Umberto Pelizzari überlebt haben wie ich, denn er ist das werbliche Aushängeschild des Labels. Was der Großmeister empfiehlt, muss also auch was taugen. Deshalb stand nie in Frage, die goldene Falcon Aurea Maske ins Equipment zu holen, man darf sich für einen besonderen Anlass auch etwas Außergewöhnliches gönnen. Aber Rechnung ging nicht ganz auf.
Also, die C4 Maske Plasma habe ich bereits seit einiger Zeit mit optischen Gläsern im Einsatz, daher ist mir das Label und deren Produktqualität ein Begriff. Die Falcon ist noch kompakter gestaltet, hat ein noch geringeres Innenvolumen und sitzt perfekt. C4 nutzt bei den 7 Falcon Modellen unterschiedliche Oberflächendesigns, von kleinen weißen Totenköpfen auf schwarzem Untergrund über glühendrote Lava bis zu silbernen und goldenen Ausführungen.
Dass Lava und Totenköpfe im Silikonmaskenkörper nicht durchgefärbt sein können und entsprechend empfindlich sein dürften, wäre sicher nicht überraschend. Dass C4 bei seinem Hersteller in China das Gold der Falcon Aurea ebenfalls nur äußerlich aufdampfen ließ, ist wirklich enttäuschend. Nach 17 Trainingssessions im Pool ist das Gold am Nasenerker außen wie innen bei zwei Masken bereits stark abgegriffen und der eigentliche halbtransparente, hellblaue Maskenkörper tritt zum Vorschein.
Ehrlich gestanden ist mir vergleichbares in über 20 Jahren bei keiner einzigen Tauchmaske passiert und mit Blick auf die aktuell weitaus moderneren Produktionsmethoden kein Aushängeschild für C4. Zumindest macht das Maskenband, das identisch zur Plasma großflächig am Hinterkopf aufliegt, den Eindruck, dass es durchgefärbt ist.
C4 dürfte ohnehin nicht sonderlich glücklich mit der Situation sein, hat man dort nicht nur den Mistral Schnorchel zur Falcon Aurea produziert, es gibt die MB002 Carbonflossen vergoldet, die Fins UP Aurea (Polycarbonat), Aurea Bleigurte und 6 Varianten Aurea Tauchanzüge. Das steht und fällt schlicht mit der Falcon Aurea Maske. Abgesehen davon, der Mistral Schnorchel mit goldenem Mundstück ist stylisch, insgesamt aber starrig, da nehme ich lieber den Corsica von Cressi.
Ich hätte das alles auch unter dem Motto „blöd gelaufen“ ausbuchen können, es wäre aber insgesamt ungerecht gegenüber den C4 Falcon Masken. Das Produkt als solches gefällt mir gut. Wirkt die Plasma mit der Form der Gläser und dem wuchtigen Rahmen richtig streng, kommt die Falcon eleganter, unaufdringlicher an.
Beim Tauchen ist das Sichtfeld ausgezeichnet, die Augen sind nahe an den Gläsern. Das geringe Innenvolumen erleichtert den Druckausgleich in der Tiefe, die Nase ist bestens erreichbar. Die Befestigung des Maskenbands ist vom Maskenkörper getrennt und drehbar. Jede Anpassung hier ist komfortabel, die Längeneinstellung einfach.
Fazit
Mit der Falcon Aurea hat sich C4 selbst ein böses Ei gelegt. Grundsätzlich ist die Falcon eine ausgezeichnete Freitauchmaske. Allerdings dürften nur die Versionen in weiß oder schwarz problemlos den Usern lange Freude machen.
Preis ca. € 50,-
Petra Ney
UWW
Die Redaktion konfrontierte per eMail C4 mit den drastischen Fertigungsmängeln bei der Falcon Aurea Maske. Eine Antwort des Unternehmens ist aktuell nicht eingegangen.