Apnoe: Malte Striegler ist der schnellste VDST Mann der Welt 2018

Erfolgreiche Apnoe-Weltmeisterschaft für das Nationalteam des VDST

VDST Apnoe WM
Das VDST-Apnoe-Nationalteam / Foto: VDST

Zum ersten Mal ist ein komplettes deutsches VDST Team aus Apnoetauchern und Flossenschwimmern bei der CMAS-Weltmeisterschaft im Apnoetauchen Indoor angetreten – und hat mit einem Weltrekord und zwei Weltmeistertiteln gewaltig abgesahnt. An der Apnoe-Weltmeisterschaft „10th CMAS Free Diving Indoor World Championship 2018“ im italienischen Lignano nahmen insgesamt 24 Nationen mit 150 Athletinnen und Athleten teil.

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Zwei VDST-Athleten auf dem Treppchen bei 100 m Speed Apnea: Malte Striegler, neuer Weltmeister mit Weltrekordzeit und Max Poschart mit Bronze / Foto: Monya Rossi, Fipsas Apnea International

Der schnellste Mann der Welt im Wasser heißt Malte Striegler. Der 24-jährige Flossenschwimmer aus Plauen holte sich den Weltmeistertitel mit Weltrekordzeit über 100 m Speed Apnea in phantastischen 00:30.605 min. Das bedeutet, er taucht 100 Meter Strecke in 30 Sekunden – ohne Luft zu holen. Zur Orientierung: das ist 16 Sekunden oder eine ganze 50-Meter-Bahnlänge schneller als der aktuelle Weltrekord über 100 Meter Freistil-Schwimmen. Zusammen mit dem Nationalteam des VDST trat Malte Striegler in der vergangenen Woche bei der CMAS Apnoe-Weltmeisterschaft im italienischen Lignano an.

Deutschlands zweite Monoflossen-„Rakete“ Max Poschart konnte seinen Weltmeistertitel in seiner Paradedisziplin „16×50 Speed Endurance“ verteidigen und holte ebenfalls Gold mit einem komfortablen Vorsprung vor der Konkurrenz, und einer Zeit von 09:34.390 min. Bei „16×50“ muss die 50 Meter-Bahn 16-mal durchtaucht werden, und zwar so schnell wie möglich, denn die Gesamtzeit inklusive Atempausen zählt.
„Jetzt ist alles wieder gut“ strahlte Max Poschart nach dem Sieg. Denn das 16×50-Gold komplettierte für den 23-jährigen Flossenschwimmer das Medaillenset. Er hatte sich zuvor Bronze bei 100 m Speed Apnea und Silber bei „8×50 Speed Endurance“ gesichert. Bundestrainer Lutz Riemann hat allen Grund stolz auf die beiden Spitzensportler zu sein.

Eine ganze Reihe deutscher Rekorde

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Mit Monoflosse und einem einzigen Atemzug durchtauchte Dagmar Andres-Brümmer die 50-Meter-Bahn viermal und ist mit 200 Metern in der Disziplin „Dynamik Monofin“ ist die erste deutsche Frau, die diese magische Grenze und damit einen neuen Deutschen Rekord erreicht! / Foto: VDST

Neben den Medaillen gab es aus deutscher Sicht einige weitere Highlights bei der WM: die Apnoesportler brachten ein ganze Reihe an deutschen Rekorden nach Hause. Die Stuttgarterin Dagmar Andres-Brümmer ist die erste deutsche Frau, die die magische Grenze von 200 Meter Streckentauchen erreichte und damit einen neuen Deutschen Rekord setzte! Mit ihrer Monoflosse und einem einzigen Atemzug durchtauchte sie die 50-Meter-Bahn viermal und ist mit 200 Metern in der Disziplin „Dynamik Monofin“ somit unter den zehn weitesten Frauen dieser WM. „Darauf habe ich ein Jahr sehr gezielt hingearbeitet und letztendlich war es dann ganz einfach“, sagt die 52-Jährige, die gleichzeitig Team-Chefin des deutschen Teams war.
Eine beachtliche Anzahl deutscher Rekorde geht nach Regensburg: Jens Stötzner holte sich diese in Dynamik Monofin (189,22 m), Dynamik Bi-Fins (161,36 m) und im Zeittauchen (06:03.745 min). Deutschlands beste Zeittaucherin Heike Schwerdtner konnte ganze 18 Sekunden auf ihre bisherige Bestleistung draufpacken, hielt 06:38.110 min die Luft an und war damit auf Platz 5 in der Gesamtwertung.
An Maria Unverricht aus Berlin geht ein verdienter deutscher Rekord in der Disziplin „No Fins“, also Streckentauchen ohne Flossen mit 129,86 m. Bei den Herren holte sich Robert Woltmann aus München den deutschen Rekord in dieser Disziplin mit 159,03 m. Last but not least konnte Barbara Jeschke den deutschen Rekord im Streckentauchen mit Bi-Fins mit 128,27 m mitnehmen.

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Max Poschart, Weltmeister in der Disziplin 16×50 Speed Endurance / Foto: Monya Rossi, Fipsas Apnea International

Apnoetauchen ist Tauchen mit angehaltenem Atem. Bei den „Indoor“-Disziplinen im Schwimmbad geht es um Strecken und Zeiten, nicht ums Tieftauchen. An der Apnoe-Weltmeisterschaft „10th CMAS Free Diving Indoor World Championship 2018“, die vom 11. bis 17. Juni im italienischen Lignano stattfand, nahmen 24 Nationen teil.
Die spannenden Wettkämpfe waren während der Weltmeisterschaft im Livestream zu verfolgen und sind auch heute noch zu finden unter: https://livestream.com/FIPSAS/ApneaIndoorWorldChampionship2018

 

 

 

 

 Natascha Schwagerus