David Pilosof ist der Motor des World Shootout, der nun zum 17. Mal ausgetragen wurde. Der israelische UW – Fotograf Pilosof hat es trotz der weltweiten Probleme rund um das Coronavirus wieder geschafft, diesen hochkarätigen Wettbewerb zu veranstalten und wie stets sind die von der internationalen Jury ausgewählten Ergebnisse absolut beeindruckend. Weltspitzenklasse.
Messe boot 1999, das Magazin UnterWasserWelt war gerade online gestellt worden und es gab viel zu tun, um alte und neue Kontakte zu pflegen. Das geht am besten bei einem gemeinsamen Essen nach einem anstrengenden Messetag. Die Redaktion hatte eingeladen und mit den Gästen fast ein gemeinsames Thema geschaffen, die Unterwasserfotografie.
Mit am Tisch die seinerzeit wichtigsten Repräsentanten der UW – Gehäusebauer, UW – Fotografen und erstmals David Pilosof, den mein Freund und stellvertretender Chefredakteur Rolf Sempert mit in die Runde brachte. Es war ein interessanter Abend mit vielen guten Gesprächen. Vor 24 Jahren gab es den World Shootout noch nicht und David hatte die boot eher privat besucht. Und dieses Mal war es die Messe boot, auf der die Gewinner des Wettbewerbs vorgestellt wurden, in der Taucherhalle 12 und moderiert vom boot – Projektchef Petros Michelidakis.
Ob sich David mit der Gründung des World Shootout vorstellen konnte, wohin seine Idee führen würde, über die Jahre international zum bedeutendsten Wettbewerb zu werden mit den höchst dotierten Preisen, ganz sicher nicht. Sein Mut, seine Kontakte, seine unermüdliche Arbeit, unterstützt von vielen Freunden haben sich gelohnt und das bewies die Qualität der prämierten Fotos und die für einen Preis nominierten Bilder ein weiteres Mal.
War einmal Antibes der heilige Gral der Unterwasserfotografen, ist es mittlerweile Tel Aviv. Beide Orte vereint zumindest die Lage am Mittelmeer. Virtuell sind die Ergebnisse des World Shootout weltweit zu genießen, da muss nicht ins Auto oder ein Flugzeug gestiegen werden. David ist also auch schon immer ein sehr umweltfreundlicher Wettbewerbsveranstalter.
Beeindruckend sind diese Zahlen: 838 Fotografen aus 57 Ländern haben am Wettbewerb 2022 teilgenommen und Tausende von Bildern eingereicht. Höchstdotierter Preis für das beste Bild des Jahres, 3 Wochen Tauchurlaub im Wert von 10.000 US $ für 2 Personen in Papua-Neuguinea. Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen.
Und diesen wunderbaren Preis gewann der italienische Naturfotograf Claudio Ceresi mit einem unglaublichen Blick in das werdende Leben eines Octopus, unser Titelbild. Während er über Wasser gerne lange Brennweiten benutzt, ist unter Wasser das Makroobjektiv sein optischer Zauberstab. Chapeau zu diesem einzigartigen Foto, das technisch wie gestalterisch perfekt ist und das in einem fotografisch äußerst schwierigen Umfeld produziert.
An dieser Stelle noch mein besonderer Dank an David Pilosof, der die gesamten Ergebnisse des Wettbewerbs inklusive der Vorstellung der Fotografen in einem umfangreichen Album zusammengefasst hat, das nicht nur einzigartig sondern auch vorbildlich ist. Als Redaktion wird man diesbezüglich eher weniger verwöhnt, ebenso als Teilnehmer oder am Wettbewerb Interessierter.
Zum Album aller prämierten Teilnehmer des World Shootout 2022
Michael Goldschmidt
Titel Claudio Ceresi, World Shootout