Solotauchen – Alleine Tauchen gefährlich?

Lange ein Tabu, doch mit spezieller Ausbildung sicher machbar

Solotauchen

Es gibt im Sporttauchen kaum ein Thema, das so unterschiedlich kommentiert wird wie das Solotauchen. Lange ein Tabu, doch mit spezieller Ausbildung sicher machbar, wie verschiedene Ausbildungsverbände mittlerweile meinen. Die Anforderungen für sicheres Solotauchen haben vieles gemeinsam, was in der Ausbildung zum technischen Taucher vermittelt wird.

Solotauchen
Solotauchen als Videofilmerin

Ich kenne das Thema aus eigener Erfahrung sehr gut. Bei der Realisation von UW – Filmproduktionen für Auftraggeber aus den Reihen deutscher TV-Sender war es immer wieder erforderlich, ohne Begleiter abzutauchen, um ungestört das Verhalten bestimmter Meeresschildkröten, Haien oder Paarungszeremonien von Fischen im Riff drehen zu können.
Wenn das Drehteam an einer Basis oder einem Safariboot aufschlug, ging nach der ersten freundlichen Begrüßungszeremonie die Stimmung beim für den Tauchbetrieb verantwortlichen Ansprechpartner genauso schnell wieder in den Keller. Da fiel das Unwort Solotauchen, um offen auf einige von touristischen Tauchgängen abweichende und notwendige Aktivitäten einzugehen. Gerunzelte Stirn begleitete den Hinweis auf Versicherungsreglements, den Auflagen des Verbands, der hinter dem Tauchbetrieb steht und die Unerklärbarkeit für mich abgesegnetes Solotauchen gegenüber den anderen Gästen.
Dass die Menge der Tauchsportpioniere, die genau genommen erst die Erwerbsgrundlage der vielen Verbände und deren dort tätiger Tauchlehrer schufen, in der Regel alleine unterwegs waren, mit aus heutiger Sicht fragwürdiger Ausrüstung, interessiert heute niemand mehr. Dafür hielten viele Verbote Einzug in den Verhaltenskodex der Organisationen. Das hat für sich nie jemand zum Nachdenken gebracht. Und die Pioniere überlebten alle bis in ein gesegnet hohes Alter.
Aber warum? Eben, weil sie nachdachten und das, was sie unternahmen, um Grenzen auszuloten, genau geplant war. Für sich geplant, denn es gab so gut wie keine wissenschaftliche Unterstützung hinsichtlich Stickstoffsättigung, Dekompression, Sauerstoffvergiftung, Entsättigung, Bergseetauchen, Flugverbot und, und, und.

Wer wie ich unter den wirklich fordernden Rahmenbedingungen der CMAS Mitte der 80er Jahre die Tauchausbildung absolvierte, hat nach heutiger Sicht den Status eines Apnoe Zweisterntauchers und eines Divemasters. Aber um die mögliche Kundschaft des Sporttauchtrends nicht zu verschrecken, wurden gerade von den US-Ausbildungsverbänden die Anforderungen an das zu erlernende Können der Sporttaucher und Tauchlehrer deutlich abgesenkt. Vor diesem Hintergrund verstehe ich sehr wohl, dass das Solotauchen fast schon geächtet wurde.

Solotauchen
Solotauchen mit Doppelgerät

Aber woher kommt das „Tauche nie alleine“, das Buddyprinzip? Es stammt aus den Anfangszeiten des Tauchsports, als man nur einen Regler ohne Oktopus einsetzte, mit mechanischer Reserveschaltung am Flaschenventil, ohne Finimeter, mit Uhr, einfachem Tiefenmesser und Dekotabelle. Viele hatten noch nicht einmal den damals in Mode kommenden „Klodeckel“ als Tariermittel. Wenn der Automat versagte, was öfters vorkam, war der Buddy oft die einzige Chance.

„Wehe, wenn ich dich allein im Riff sehe, dann bleibst du den Rest deines Aufenthalts hier auf dem Trockenen.“ Diesen Satz haben Abertausende Gäste an Tauchbasen zu hören bekommen und so einige hat es dann auch tatsächlich erwischt.
Mir wurde von Fall zu Fall zur Auflage gemacht, so unauffällig wie irgend möglich allein ins Wasser zu gehen und auch wieder hinaus. Aber einen stinkigen Gast, der das beobachtete und meinte eine Basisrevolte anzetteln zu müssen, gab es fast überall. Eigentlich ein Indiz, dass Solotauchen als Wunsch eigener Tauchaktivitäten in vielen Köpfen verankert ist.

Warum Solotauchen?

Auf diese Frage gibt es viele Antworten.
Da mag es sein, dass man sich nicht dem Gruppenzwang geführter Tauchgänge mit Teilnehmern unterschiedlichster Ausbildungsstufen und Erfahrung unterwerfen möchte. Naturgemäß und absolut richtig ist die Gestaltung geführter Tauchgänge auf die Teilnehmer optimiert, die den geringsten Status haben.
Oder man möchte als Fotograf bzw. Filmer einfach an einem Motiv bleiben und in Ruhe produzieren, ohne ständig mit einem Auge nach der weiterziehenden Gruppe schielen zu müssen.
Und da gibt es die Wracktauchgänge, die geführt bei 20 Meter Tiefe an den obersten Aufbauten enden, weil das Level der Gruppe nicht mehr her gibt oder das zum Kodex der Basis gehört. Selber ist man lizensiert für 40 Meter und könnte das Wrack von außen wesentlich ausführlicher genießen.
Neben einer Reihe weiterer plausibler Gründe kommt ein weiterer hinzu, die unbekannte Eignung eines von der Basis, dem Tauchschiff aufs Auge gedrückten Buddy.
Selbst hat man eine hohe Qualifikation erworben, vorgewiesen durch entsprechende Ausbildungslevel und ein dickes Logbuch. Gut, das sagt nicht wirklich alles, ist aber in der Regel ein Hinweis, dass man einen wenig erfahrenen Mittaucher an die Flosse gebunden bekommt. Das kann gut gehen, aber mich freut das nicht, den Job eines Guides der Basis als zahlender Gast übernehmen zu müssen.

Solotauchen
Solotauchen am Wrack mit Scooter

Um nicht in diese „Falle“ zu tappen, lege ich immer nur ein Brevet mit dem gerade nötigen Ausbildungslevel vor, dann werde ich nicht zum Aufpasser für Beispielsweise seit 20 Jahren aktive Sporttaucher mit grad mal 100 Tauchgängen auf der Flasche. Auch der Oldie mit ebensolcher Ausrüstung schürt nicht mein Sicherheitsgefühl in seiner Begleitung. Da hat das Equipment schon Jahre keine Revision erfahren, aus dem Jacket entweichen zarte Blasenvorhänge und das Reglermundstück sieht aus wie ein zerbissenes Hundespielzeug.
Und all jene sollen in der Lage sein, mir einmal aus der Patsche zu helfen? Da sind wir zu zweit, zu dritt unter Wasser, aber das sagt gar nichts aus zum Thema funktionierender Hilfe und Rettung. Da bin ich lieber solotauchend unterwegs. Mir können die beschriebenen Buddys, für die ich gewisse Verantwortung trage, im Zweifel kaum helfen, andererseits müsste ich den Karren aus dem Dreck ziehen. Und wenn das dann schief geht, hängt mir ein Ermittlungsverfahren am Hals, warum es nicht klappte, weil ich ja schließlich der erfahrenste Taucher der Gruppe war. So einfach ist das.

 

Ausbildung Solotauchen – aber richtig!

Solotrauchen
Solotauchen im See

Um als ausgebildeter Solotaucher uneingeschränkt an allen Basen anerkannt zu werden, bedarf es noch einiger Zeit. Gefühlt zu jung ist das Thema und immer wieder kann man mit dem vorgelegten Brevet kein Verständnis an der Basis ernten, die auf ihr Hausrecht und die eigenen Regeln pocht.
Wer bei SDI, der Organisation, die die Standards der Ausbildung zum Solotauchen entwickelte, erfolgreich den Kurs absolvierte, hat an Basen, die mit SDI / TDI kooperieren die Möglichkeit, auch alleine zu tauchen. Kurioserweise bieten PADI und SSI seit einigen Jahren ebenfalls Self-Reliant Diver Kurse an, hat man dann das entsprechende Brevet in der Tasche, nutzt es aber nicht zum Solotauchen, denn Ausbildung hin oder her, verbieten eben diese Verbände das selbstverantwortliche Tauchen. Schade ums Geld.
Bei vielen Basen passt Solotauchen nicht in den Tagesablauf, in das, was man seinen Gästen immer erzählt. Und selbst hat man diese Ausbildung auch nicht im Programm, weil da einfach ein paar Kleinigkeiten fehlen. Das wären in erster Linie Tanks mit einzeln absperrbaren Doppelventilen wünschenswert und Stageflaschen im Verleih. Denn für das Solotauchen sieht die Ausrüstung etwas anders aus, als fürs Sporttauchen, das weist deutlich in Richtung Tek.

Solotauchen – nicht immer und überall

Grundsätzlich ist das Solotauchen nicht für das Tauchen im Inneren von Wracks, Höhlen, in großen Tiefen oder längerer Dekompression anwendbar. Auf keinen Fall ist es für Rebreathertaucher empfehlenswert. Hier sind erfahrene Buddyteams auf jeden Fall unersetzlich.
In den Ausbildungsrichtlinien des Verbands SDI, der 2004 als erster hier aktiv wurde und ein anerkanntes Solotaucherprogramm anbietet, sind viele wichtige Punkte beinhaltet, die weg vom Funtauchen zur überlegten Ausrüstung und Tauchgangplanung führen. Solotauchen heißt eigenverantwortlich und verantwortungsvoll zu tauchen. Das ist ein großer Schritt weg vom AOWD Taucher. Auch zur eigenen Sicherheit, wie auch der Tauchgangbegleiter.

Ausrüstung und Tipps fürs Solotauchen

Solotauchen
Solotauchen als Videofilmerin im Roten Meer

Da gibt es das Zauberwort Redundanz, salopp übersetzt alles „zweifach“ oder doppelt. Wir müssen uns unabhängig machen, vom Zugriff auf den Luftvorrat und Regler eines Buddy.
Wann kann das notwendig sein?
Wenn der eigene Regler versagt, der eigene Luftvorrat verbraucht ist (rascher Gasverlust über den Mitteldruck / 2. Stufe bei technischem Defekt oder Vereisung).
So steht an erster Stelle die Verwendung von zwei Reglern mit 1. und 2. Stufe an getrennten, einzeln absperrbaren Ventilen. Selbstverständlich sind beide Regler hochwertig und in einwandfrei gewartetem Zustand. Der Regler, aus dem man für gewöhnlich atmet, hat idealerweise einen deutlich längeren Mitteldruckschlauch, 1,8 bis 2,1 Meter, um im Notfall einem anderen Taucher aus diesem Lungenautomat mit Atemgas zu versorgen und dabei die Bewegungsfreiheit für die sichere Beendigungsphase des Tauchgangs zu bewahren.
Hintergrund: Skills aus dem Wrack- und Höhlentauchen – an Engstellen, an denen nicht nebeneinander getaucht werden kann, wird über den langen Schlauch, der Long Hose, der Buddy problemlos mit Atemgas versorgt.
Der zweite, technisch gleichberechtigte Regler, hat einen Mitteldruckschlauch normaler Länge und wird mit einem Gummihalsband unter dem Kinn getragen. Da gibt es kein langes Tasten und Suchen, ein Griff und der Backupregler ist im Mund.
Schauen wir auf die Tanks. Mit einer 10 Liter Flasche auf dem Rücken kann man einen Solotauchgang eher vergessen. Im Minimum 12 Liter aber besser 15 Liter Volumen sind gefordert. Elegant ist ein Doppelgerät mit zwei 8,5 oder 10 Liter Flaschen.
Und hier wird nicht auf sporttauchliches Gasmanagement geschielt, um mit 30 bar aus dem Wasser zu kommen, hier gilt die Drittelregel, die besagt 1/3 des Gasvorrats steht für den Hinweg zum Tauchziel, 1/3 für den Rückweg und 1/3 bleibt in der vorbereitenden Tauchgangplanung unberührt als echte Notfallreserve. Hat man Tanks mit tatsächlich 220 bar Fülldruck erhalten, dann müssen bei einem normal abgewickelten Tauchgang noch etwa 75 bar Restdruck vorhanden sein. Wie ich weiß, muss man sich oft mit grad 200 bar zufrieden geben, dann ist die unantastbare Reserve bei 65 bar.
Etwas tricky, aber das wird in der Ausbildung zum Solotauchen gelehrt, ist die Reaktion auf das Versagen eines Reglers mit einhergehendem drastischen Atemgasverlust wie bei Vereisung oder einem Schlauchplatzer. Hier muss das Flaschenventil des betroffenen Reglers schnellstmöglich auch ohne fremde Hilfe geschlossen werden können. Das ist intensiv zu üben, was im Nassanzug, der die Bewegungsfreiheit nur marginal einengt, relativ einfach bewerkstelligt wird, steckt man im Trocki, kann das schon herausfordernd sein.
Und um beim Handling der Ventile ein für alle Mal mit einem in der Sporttauchausbildung gelehrten, gefährlichen Blödsinn aufzuräumen: Die Flaschenventile werden IMMER bis zum Anschlag aufgedreht und nicht voll geöffnet eine halbe Drehung zurück. Das wird seit vielen Jahren falsch vermittelt, wie der hohe Eisenanteil im Spinat. Die Ventile der Tanks gehen nicht früher in die Knie, weil sie voll aufgedreht werden – was beim Füllen eh der Fall ist – da passiert gar nichts. Das muss sich mal ein Klemptner ausgedacht haben, der Tauchlehrer wurde, weil er ein Trauma vor eingerosteten, ewig nicht bewegten Schiebern in Wasserleitungen hatte…
Warum sind die nicht ganz geöffneten Ventile gefährlich? Soll im Notfall vom Taucher selbst ein Ventil rasch geschlossen werden, ergeben sich stressbedingt Unklarheiten, in welcher Drehrichtung das Handrad bedient werden muss, es kann in beide Richtungen gedreht werden. Da kann wichtige Zeit vergehen, bis das Problem gelöst ist. Dasselbe gilt für die Hilfeleistung durch einen Buddy.
Das können sich getrost auch alle Sporttaucher ins Logbuch schreiben und wenn ein Tauchlehrer mault, darf er gerne in der Redaktion anrufen.
Easy going ist Solotauchen nach erfolgter Spezialausbildung für Sidemount – Taucher. Solange die hierfür nötigen zwei Flaschen nicht durch ein Druckausgleichssystem miteinander verbunden sind, die das abwechselnde Atmen aus Flasche 1 und 2 erübrigen (damit die optimale Schwimmlage erhalten bleibt), ist das Stilllegen eines defekten Reglers wirklich einfach.
Aber, um tatsächlich auf der sicheren Seite beim Solotauchen unterwegs zu sein, ist eine Stageflasche, eine weitere Flasche, die während des normal verlaufenden Tauchgangs nicht benötigt wird, ein Muss. Egal ob mit Flaschen auf dem Rücken oder an der Seite, erst der weitere Tank, befüllt mit dem gleichen Atemgas, mit der der Tauchgang insgesamt versorgt wird, schafft Sicherheit. An der Stage ist ein eigener Regler mit Finimeter einsatzbereit montiert, aber während des Tauchgangs selbst nicht aktiviert.
Leider sind auch heute nur sehr wenige Jackets mit den an ihnen vorbereiteten D-Ringen der Anforderung gerecht, eine Stageflasche sinnvoll anhängen zu können. Meist fehlt es am D-Ring, der im hinteren Lendenbereich als unterer Befestigungspunkt der Stage dienen soll.

Was braucht man noch?

Solotauchen
Solotauchen im Meer

Ganz klar eine Reservemaske, Schneidwerkzeug mit Leinencutter, Schreibtafel, Reel für die Boje, eine Boje – besser ein Signal – Hebesack wie beim technischen Tauchen verwendet, eine Lampe inklusive Notlichtsignal. Und ein Backupcomputer schadet keinesfalls, wie auch ein zusammenfaltbarer Schnorchel. Ein akustisches Oberflächensignal sollte auch nicht fehlen.
Das Schneidewerkzeug muss auf kurzem Weg sofort erreichbar sein und entsprechend am Equipment montiert. Wer schon einmal unvermittelt von einem nahezu unsichtbaren Fischernetz aus Nylon überrascht wurde, versteht dies wohl sehr gut.
Um das zusätzliche Equipment sinnvoll zu verstauen, darf getrost vergessen werden, dass das bereits vorhandene Sporttauchjacket ja so viele Taschen hat. Wie soll aus den mit Reißverschlüssen gesicherten Taschen, deren Inhalt mit steigendem Befüllungsgrad der Blase mehr und mehr zur Entnahme blockiert wird, rasch ein problemlösendes Teil herausgefingert werden? Vielleicht noch mit den Fingern in Handschuhen – gar nicht.
Dafür gibt es TEC- oder Cargo Shorts aus Neopren mit zwei Zubehörtaschen, die den raschen, direkten Zugriff zum darin verstauten, für das Solotauchen wichtige Equipment zulassen.

Solotauchen: Ich und die Planung

Ich möchte natürlich echt cool sein, so ganz hip. Das Aussehen des Equipments ist bereits angepasst. Das Erscheinungsbild fordert schon Respekt am Tauchspot. Daumen hoch.
ABER, ohne kompetente Ausbildung zum Solotauchen geht gar nichts. Wer das Risiko liebt, zündet besser eine Sylvester Rakete aus der Hand und hofft, dass alles gut geht. Überwiegend klappt das nicht.
Alphatier – Gehabe hat beim Solotauchen keinen Platz. Da muss man sich auf Kernsätze besinnen, die man in der Sporttauchausbildung kaum wahrgenommen hatte, weil ja (versprochen) alles so einfach ist. Und der Tauchcomputer hat eh alles im Griff. Einfach drauf los tauchen, ohne Plan. Das ist das Ergebnis der einfachen Sporttauchausbildungen der letzten 25 Jahre.

Solotauchen
Solotauchen – immer nach Plan

Jeder Solotauchgang wird vorher genau geplant. In Abhängigkeit von der angestrebten Tauchtiefe und Grundzeit wird der benötigte Atemgasvorrat ermittelt, wobei 1/3 als echte Reserve unangetastet bleibt. Selbstverständlich muss die Stageflasche mit Volumen und Füllung sicherstellen, dass zu jedem Zeitpunkt der Tauchgang nur aus ihr atmend, unter Berücksichtigung aller Stopps, beendet werden kann.
Es schadet nicht, sich die für die Tauchgangplanung ermittelten Eckwerte wie Maximaltiefe, Grundzeit, Tiefenstopp auf einer Schreibtafel zu notieren, dann gibt es während des Tauchgangs keine Erinnerungslücken.
Der Plan ist das Ziel. Korrekturen hinsichtlich spontan verlängerter Grundzeit oder Tiefe sind ausgeschlossen. Als gewissenhaft ausgebildeter Solotaucher hat man mit den für den allgemeinen Tauchbetrieb an Land oder dem Tauchboot verantwortlichen besprochen, wie lang der Tauchgang dauern und welches Ziel er haben wird. Bei Zeitüberschreitung müsste die Rettungskette aktiviert werden.
Disziplin ist für das Solotauchen voraussetzend, wer meint allein unter Wasser vogelfrei sein zu wollen, lässt lieber die Finger davon.

Solotauchen: Ausbildungsziele

In drei Bereiche ist die Ausbildung Solotauchen gegliedert: Anpassung des Equipments und Backup – Technik, praktische Übungen zu Problemlösungen bei realistischen Tauchgängen und mentale Einstellung auf die Eigenverantwortlichkeit zu jedem Zeitpunkt des Tauchgangs. Nach erfolgreich absolviertem Kurs hat man nicht nur für sich selbst ein hohes Maß an taucherischer Kompetenz mit auf den Weg bekommen, sondern auch für Tauchgänge im Buddyteam. Ohne klare Vorstellung, ohne Plan für Ziel und Verlauf eines Tauchgangs ins Wasser zu springen, war gestern.

SDI ist die erste Tauchsportorganisation, die Solotauchen ins Ausbildungsprogramm integrierte:
https://www.tdisdi.com/regional-offices/sdi-tdi-deutschland/

 

Michael Goldschmidt