Die Herbstferien lockten wieder viele Gäste an den Attersee. Am Feiertag 1. November hatten drei Taucher aus Deutschland den Spot Kohlbauernaufsatz im Gemeindebereich Unterach als Ziel ausgewählt. In über 30 Meter Tiefe bekam eine 52-jährige Sporttaucherin Probleme.
Der Kohlbauernaufsatz ist einer der Tauchspots im Attersee, der vorzugsweise gezielt versenkte Attraktionen anbietet. Vor allem ist die in einer Tiefe von 32 Metern platzierte Zille (regional üblich offenes Holzboot) mit einem aufgesetzten Herzerlklo mit Spiegel an der Außenwand und verschiedenen Dekorationen vom Hirschgeweih bis zum Teddybär sehr beliebt.
Mittlerweile wurden nahe der Übungsplattform an der Zille diverse Christbäume aufgestellt. Führungsleinen erleichtern den Weg zu einem weiteren „Wrack“.
Ab- und Aufstieg entlang einer in 18 Meter Tiefe beginnenden Steilwand bringen die natürlichen Gegebenheiten des Attersee ins Spiel.
Am 1. November 2018 tauchte eine Dreiergruppe, ein Ehepaar und ein Begleiter aus Deutschland, am Kohlbauernaufsatz ab. Im Verlauf des Tauchgangs signalisierte die 52-jährige Probleme mit der Luftversorgung, die offenbar unter Wasser nicht gelöst werden konnten. Der Tauchgang wurde abgebrochen, die erfahrene Gruppe stieg langsam auf. Ab einer Tiefe von 11 Metern wurde der Aufstieg direkt durchgeführt ohne Sicherheitsstopp.
Während die Taucherin aus eigener Kraft das Ufer erreichte, kamen ihre zwei Begleiter ein Stück weit vom Ufer entfernt an die Oberfläche. Sie konnten einen Segler auf sich aufmerksam machen, der die Wasserrettung verständigte, die mit ihrem Einsatzboot aus Unterach anrückte.
Bei der 52-jährigen und ihrem 55-jährigem Ehemann wurden leichte Verletzungen festgestellt, die vor Ort medizinisch versorgt werden konnten. Wie die Polizei mitteilte, wurden die drei Taucher danach in ihre Unterkunft zurückgebracht.
Michael Goldschmidt