Apnoe Passion Praxis: 5 kleine Tricks, die das Freitaucherleben erleichtern

Gewusst wie wird vieles einfacher

Aus der Apnoe Praxis geboren hier 5 Tricks, die das Freitauchleben deutlich vereinfachen. Auf den einen oder anderen Kniff hätte man auch selber kommen können, aber Anregungen von außen wirken oft intensiver.

In diesem Apnoe Passion Praxis Beitrag rücken eher unauffällige Dinge in den Mittelpunkt. Da geht es um die Befestigung des Schnorchels, wie komme ich elegant in die Flossen und aus dem Anzug, wie ziehe ich eins fix drei den Anzug mit Open Cell Innenseite an, was hält etwas zu große Flossen an meinen Füßen und wie schwer ist mein Halsblei und der Bleigurt.

Die Sache mit dem Schnorchel

In einer guten Apnoe – Ausbildung wird gelehrt, dass der einfache Schnorchel (ohne irgendwelche Ventile) nicht mit der stets mitgelieferten Maskenbandhalterung verwendet wird. Vielmehr wird er schlicht unters Maskenband geschoben. Aus dieser Position kann er schnell vor dem Abtauchen abgezogen werden und stört nicht beim Tieftauchgang. Entweder hat man ihn an einen Buddy übergeben oder er steckt dann im Bleigurt.

Andrea Zuccari zeigte mir aber eine dritte und sehr praxisnahe Möglichkeit: Den Schnorchel im Maskenband einfädeln oder einschieben. Die begleitenden Fotos im Beitrag zeigen die Idee und ich habe das schon länger so praktiziert, es funktioniert sehr gut.

Es muss nicht ein so komplex gestaltetes Maskenband wie bei meiner Cressi Calibro sein, andere Bänder eignen sich auch. Der Vorteil dieser Positionierung ist der Winkel, in dem der Schnorchel aus dem Wasser ragt, liegt man in der Entspannungsphase auf dem Wasser mit dem Gesicht nach unten. Das Atemrohr ragt deutlich höher über die Wasserlinie als mit Schnorchelhalter oder einfach nur unters Maskenband geschoben.

Die Sache mit dem Anziehen der Flossen (oder Ausziehen des Anzugs)

Es ist schon oft nicht einfach am Beckenrand sitzend die Apnoe – Flossen anzuziehen. Klar, die Fußteile müssen hautnah sitzen, damit die langen Antriebsblätter kein Eigenleben entwickeln. Am Becken schafft man das dann auch irgendwie. Geht’s zum Freitauchen an den See, wird das Anziehen der Flossen zur echten Prüfung. Wird mit einer Monoflosse mit geschlossenem Fußteil getaucht, ist das Problem auch bestens bekannt.

Die Lösung ist fast archaisch, seit langer Zeit bekannt. Ein Schuhlöffel. Was bei Oma und Opa ein Muss als Teil des Hausstands war, ist flächendeckend der Erinnerung entschwunden. Lieber wurschtelt man sich irgendwie in die Treter, als sich die Blöße zu geben, ein Hilfsmittel zu benutzen. Zum Anziehen von Apnoe – Flossen ist ein Schuhlöffel einfach genial. Besser und schneller hat man die Flossen nicht am Fuß. Ohne oder mit Neoprensocken.

Am See kann man ja nicht so entspannt rumsitzen, um im Wasser die Flossen anzuziehen. Kommen dann auch noch Handschuhe ins Spiel, hört der Spaß vor der Tauchsession erst einmal auf.  Ein kleines Tool, Schuhlöffel genannt, schafft da beeindruckende Abhilfe. So schnell war man noch nie im Fußteil und ab geht’s.

Wichtig: Ich empfehle aus Kunststoff gefertigte Schuhlöffel mit absolut abgerundeten Kanten. Hier darf keine mechanische Verletzung der Neoprensocken im Raum stehen.

Für viele ist es nach dem Tauchen ein Problem, die Füße aus dem Anzug zu bekommen. Mit mühe und Not hat man es bis zu den Knöcheln geschafft. Die letzten Zentimeter….. Auch hier hilft der Schuhlöffel an der Ferse angesetzt, um den letzten Widerstand des Anzugs beim Ausziehen hilfreich zu begleiten.

Es gibt natürlich Schuhlöffel in unterschiedlichen Grifflängen. Für Taucher mit Monoflossen und geschlossenem Schuhteil empfehle ich einen langen Griff, denn man kann eine Monoflosse nicht so beweglich in den Beinen anziehen wie Bifins.

Die Sache mit dem Anziehen eines Anzugs mit Open Cell

Hier ist guter Rat nicht teuer, aber ein Appell an die Eigenverantwortung. Ohne gleitende Hilfsmittel ist ein Apnoe – Anzug mit Open Cell Innenbeschichtung nicht anzuziehen, ohne ihn zu beschädigen, möglicherweise sogar auch sich selbst durch Hautabrieb.

Seifenwasser vor dem Anziehen im Anzug verteilt ist eine Lösung. Eine, aber nicht die beste. Der Anzug flutscht zweifelsohne an den Body, Seifenschaum kommt in die Natur, in den See oder das Schwimmbecken. Besser, es wird ein spezielles Produkt verwendet, das in Wasser aufgelöst umweltneutrale Wirkung hat, die Haut nicht reizt und weitere positive Eigenschaften aufweist. Hier bringe ich das OMER Wetsuit Gel zum Einsatz. Dazu eine wieder verwendbare Flasche mit 1l Volumen. Allerding muss nach eigener Erfahrung das OMER Wetsuit Gel wirklich großzügig zum Wasser in der Flasche hinzugegeben werden und es löst sich nur zögerlich auf. Kräftig schütteln ist angesagt.

Die Sache mit den im Fußteil lockeren Flossen

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum eine Apnoe – Flosse nicht immer so perfekt sitzt, wie sie sollte. Die Auslegung von Fußgrößen bei der Bemaßung von Fußtaschen unterliegt international bei den Herstellern keiner DIN Norm. Also kann jeder sein Süppchen kochen. Und dann gibt es da noch die Kaufentscheidung, tauche ich mit oder ohne Neoprensocken, wenn Neoprensocken, wie dick? Oder ich kaufe für meinen Junior richtige Apnoe – Flossen, da muss er aber erst einmal hinwachsen…

So genannte Kreuzbänder, auch Flossenhalter genannt, können das Problem lösen. Sie halten den Fuß mit Fußteil der Flosse sicher und gut in Position. Ausprobiert und für gut befunden.

Die Sache mit dem Gewicht

Wir tauchen Apnoe – Anzüge mit unterschiedlichen Materialstärken und ebenso unterschiedlichen Auftriebseigenschaften. Der Poolanzug ist dünner, der fürs Freiwasser hier im See deutlich dicker und der fürs Rote Meer liegt da dazwischen. Ich habe einige Anzüge im Einsatz und natürlich ändert sich mit der Neoprenstärke und dem Tauchort – Süßwasser oder Meer –  die optimale Bleimenge für meine Aktivitäten.

Nein, ich habe nicht nur einen Bleigurt. Ich habe mehrere. Unterschiedlich gewichtet. Abgestimmt auf den verwendeten Anzug und ob See oder Meer. Da kommt die Kofferwaage ins Spiel. Ich möchte immer optimal mit Blei ausgestattet sein, das meine Tauchgänge horizontal oder vertikal unterstützt.

Erst seitdem ich die Kofferwaage zur Bestimmung eines von mir bestückten Bleigurts ins Spiel brachte, wurde deutlich, dass auch die Gewichtsangaben von Bleistücken durchaus relativ sind. Zu schwer war keines….. Dagegen hatte das sündteure Lobster Halsblei statt 2500 g nachgewogen 2662 g. Auf jeden Fall habe ich für meine unterschiedlichen Anzüge Bleigurte bestückt, ausgewogen und entsprechend beschriftet. Jetzt gibt es am Tauchspot keine bösen Überraschungen mehr, weil der falsche Bleigurt zum Anzug eingepackt wurde.

www.apnoe-passion.de

 

Petra Ney

Michael Goldschmidt