Zweite Auflage: Cressi Apnoemaske MINIMA

Die MINIMA war ihrer Zeit voraus und feiert nun ein grandioses Comeback

Cressi reagierte sofort, als das Thema Freitauchen in der Szene mehr Gewicht bekam und entwickelte die Apnoemaske MINIMA bereits Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrtausends. Nur, die noch junge Szene von sportlich orientierten Freitauchern war noch nicht dahingehend sensibilisiert, speziell für sie geschaffenes Equipment anzunehmen. Die MINIMA wirkte zu dieser Zeit eher martialisch und vielleicht sogar dem Sortiment eines SM Studios entsprungen.

Während jahrzehntelang mit Harpunen ausgerüstete Unterwasserjäger sich mit dem ausstatten mussten, was der Markt so hergab, veränderte sich die Sichtweise verschiedener Tauchsportlabels etwa ab 1998. Um eine in kleinen Schritten wachsende, sportlich orientierte Freitauchszene mit optimierten Produkten zu bedienen, waren zunächst die Masken im Fokus der Entwickler.

Dass das Design, der auf minimalstes Innenvolumen ausgelegten Masken, völlig von dem abwich, was bis dahin im Shop angeboten wurde, überforderte schlicht die Händler, die mit Freitauchen ohnehin nichts anzufangen wussten. Und die neuen Freitaucher, die zu dieser Zeit noch nicht einmal eine qualifizierte Ausbildung absolvieren konnten, es war alles Neuland, hatten noch nicht das Wissen, was rund um ihre Ausrüstung grundlegend wichtig wäre. So wurde die MINIMA vom Markt zurückgezogen, wie wir jetzt sehen, nur vorläufig.

Schönheit hat sich mit Blick auf den Markt der typischen Apnoemasken nicht durchsetzen können. Warum auch? Jedes Modell ist mittlerweile kompromisslos auf die Kernfunktion hin gestaltet. Geringstes Innenvolumen und dennoch ein großer Blickwinkel stehen konstruktiv im Vordergrund. Und das, was heute mit dem Freitauchsport gewachsene Labels anbieten, hat Cressi bereits vor längerer Zeit mit der MINIMA realisiert. Weil die für die Herstellung des Maskenkörpers angefertigten Werkzeuge nicht gerade billig sind, wurden diese eingelagert und nun zu neuem Leben erweckt.

An der Stelle muss ich einräumen, dass ich bereits vor längerer Zeit eine MINIMA angeschafft hatte, vor dem Start meiner Freitauchleidenschaft. Sie war als Fotorequisite gedacht, kam dann in die Hände einer freitauchbegeisterten Buddy und verschwand dann so irgendwie. Wie ein verliehenes Buch.

Also ist die MINIMA nicht gänzlich neu für mich und ich bin ehrlich happy, dass Cressi diese Apnoemaske nun wieder anbietet. Warum? Da gibt’s eine Reihe guter Gründe.

Die Passform ist das Hauptkriterium. Beim Freitauchen – beim Tieftauchen – wäre in die Maske eindringendes Wasser der Punkt, an dem die Aktivitäten abgebrochen werden müssten. Hier hat Cressi mit der MINIMA ein Gesichtsprofil geschaffen, das im Rahmen unserer Testtauchgänge tatsächlich bei Taucherinnen und Tauchern anstandslos passte.

Das Gesichtsfeld ist bedingt durch den kompromisslos kurzen Abstand des Auges zum Maskenglas wirklich bemerkenswert. Der Rahmen, in dem die Gläser positioniert sind, garantiert den stabilen und sicheren Sitz. Außerdem reduziert er in einem Teilbereich die Kompression der Maske beim Tieftauchen. Der Druckausgleich in der Maske wird dadurch einfacher.

Das Maskenband ist am Rahmen befestigt, die Schnellverstellung an den Schnallen ist einwandfrei.

Aber nun auch ein Blick auf das Silikon des Maskenköpers. Das Auge isst bekanntlich mit. Cressi hat der Minima ein „galaktisch“ schwarzes Silikon spendiert. Im glänzend schwarzen Maskenkörper sind winzige Punkte integriert, die einem Sternenhimmel oder einer Galaxis gleichkommen. Übertrage ich das auf die Wünsche und Ziele engagierter Freitaucher, dann ist die MINIMA vielleicht auch ein magischer Begleiter bei allen Freitauchaktivitäten.

Fazit

Das Remake der MINIMA ist eine gute Idee von Cressi. Ich habe in den letzten Jahren eine Reihe von für das Freitauchen entworfenen Masken getaucht. Unterm Strich war das Innenvolumen zu groß und die Passform nicht ideal. Auch preislich ist die MINIMA ein Hingucker.

Preis: uvb € 49,99

Video

Cressi Apnoemaske MINIMA

 

Michael Goldschmidt

Cressi, UWW