Besudelt, nackt und schutzlos ist der Mensch als Opfer und Täter der ökologischen Katastrophe in den Meeren auf den Fotografien des Projektes TAINTEDoceanLOVE inszeniert. Erstmalig werden die Bilder ab 29. April im OZEANEUM Stralsund öffentlich präsentiert.
Ab Ende April sind im Foyer des OZEANEUMs Stralsund erstmals großformatige Fotos aus dem Kunstprojekt TAINTEDoceanLOVE öffentlich zu sehen. Die Journalistin Ann-Katrin Schröder und der Fotograf Oliver Franke inszenieren vor allem Profi-Wassersportler*innen in einer neuen Perspektive: der Mensch als Opfer im Bild, bedroht von seinen eigenen Taten in der Realität. Mit den aufrüttelnden und zugleich ästhetischen Bildern soll auf die Ausbeutung und Zerstörung des Lebensraums Ozean aufmerksam gemacht werden.
Das Deutsche Meeresmuseum richtet mit TAINTEDoceanLOVE im OZEANEUM den Fokus auf die 2021 gestartete UN Ozeandekade. Sie hat das Ziel, die zentrale Rolle des Ozeans stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und letztlich Lösungen für eine nachhaltigere Nutzung zu erarbeiten. „Die Akteure von TAINTEDoceanLOVE zeigen, dass Protest gegen die Ausbeutung der Ozeane kunstvoll und aktivierend gestaltet werden kann. Im OZEANEUM unterstützen wir diesen Ansatz, tragen ihn in die Öffentlichkeit und verbinden ihn mit unseren Beiträgen zur internationalen UN Ozeandekade“, sagt Museumsdirektor Prof. Burkard Baschek.
„Mit unseren Bildern wollen wir zeigen, dass der Mensch untrennbar mit seinen Eingriffen in die Meeresumwelt verbunden ist und letztlich selbst auch zum Opfer seiner Taten werden kann“, sagt Initiatorin Ann-Katrin Schröder. „Wir arbeiten bewusst mit Windsurfern, Seglerinnen und Schwimmern zusammen – diese Menschen lieben das Meer. Es ist ihr Element und elementarer Teil ihrer Profession, daher ist ihnen der Schutz der Ozeane ein besonderes Anliegen“, beschreibt Fotograf Oliver Franke seine Arbeit.
Noch bis Ende des Jahres sind im Foyer des OZEANEUMs im zweimonatigen Wechsel vier Motive der Serie TAINTEDoceanLOVE als vier Meter breite und zehn Meter hohe Banner an der weißen Stahlfassade zu sehen. Das erste Motiv zeigt den Profi-Windsurfer Leon Jamaer unter Wasser gefangen in einem Geisternetz. Zwei Ausstellungstafeln informieren vor Ort über das Projekt und die UN Ozeandekade. Das Deutsche Meeresmuseum ist in die Organisation der Auftaktveranstaltungen der UN Ozeandekade eingebunden und ist offizieller Netzwerkpartner des deutschen Ozeandekaden Komitees.
www.deutsches-meeresmuseum.de/ozeandekade
www.oceandecade-conference.com
Ann-Katrin Schröder hat als Journalistin bei RTL und als Redakteurin und Moderatorin beim NDR gearbeitet. Seit 25 Jahren ist sie ebenfalls Wellenreiterin und am glücklichsten im und am Wasser. Sie engagiert sich seit Jahren in verschiedenen Umweltschutz-Projekten. Oliver Franke ist ein in Kiel ansässiger Fotograf, der Bilder und Fotokunst für Medien und Unternehmen liefert. Er ist selbst seit 40 Jahren Surfer und Windsurfer. Schröder und Franke vereint das Bedürfnis, unser Lebenselement Wasser und den Lebensraum Ozean zu schützen und dafür größte Aufmerksamkeit und Unterstützung zu schaffen. Diese Bilder-Serie ist ein Prozess und wird von beiden stetig weiterentwickelt.
Anke Neumeister
Titel Anke Neumeister, Profi-Windsurfer Leon Jamaer unter Wasser – gefangen in einem Geisternetz, Foto: Oliver Franke