Nitrox Lehrbuch von sub

Theorie- und Workbook für das Tauchen mit Nitrox

Nitrox

Nitrox ist heute – außer in EU – Europa – ein bevorzugtes Atemgas, zur Gestaltung von Tauchgängen in Sporttauchtiefen. Überall da, wo Nitrox an Basen und auf Safariyachten die erste Wahl als Atemgas für deren Gäste angeboten wird, hat sich die Tauchsicherheit messbar erhöht. Darauf hat auch der Ausbildungsverband sub reagiert und Klaus Klink stellte nun das Lehrbuch Nitrox Diver als weitere Publikation in der Reihe der sub Lehrbücher vor.

NitroxVor gut 20 Jahren startete der Begriff „Nitrox“ seinen Run durch die Köpfe engagierter Sporttaucher. Ein höherer Sauerstoffanteil im Atemgas verdrängt einen entsprechenden Stickstoffanteil, was bei rechnerischer Berücksichtigung die Grundzeit verlängert oder nicht ins Rechenmodell einbezogen konservative Nullzeittauchgänge noch sicherer gestaltet. In der großen, weiten Tauchwelt profitieren die User von den spürbaren Vorteilen uneingeschränkt.

Nur in der EU wurde eine unsinnige Norm festgelegt, die Nitrox bis 40% Sauerstoffanteil dem Gas Sauerstoff 100% gleichsetzt und darauf basierend abweichende Flaschenventil- und Reglergewinde fordert. Das hat Nitrox als Atemgas vor allem in Deutschland, Österreich und weiteren EU-treuen Ländern keine adäquate Verbreitung erlaubt, ganz im Gegenteil. Nitroxregler und Nitroxventile sind und waren Ladenhüter, wer sich damit ausstattete blieb ein Paradiesvogel. Schade, aber hier investierten die User in Technik, die alles andere als universell verwendbar ist.

Dennoch ist das Thema Nitrox für Sporttaucher hochaktuell, denn international wird das Thema nicht verkünstelt auf eine Ebene verschoben, die Steine in den Weg legt. Aktuell wird sogar versucht, die Norm zu kippen, was besonders Technisches Tauchen ausbildende Verbände in zähen Verhandlungen voranzubringen versuchen. Was weltweit außer in der EU keinerlei Probleme bereitet muss auch im Tauchsport globalisierenden Niederschlag finden.

Dass das Tauchen mit Nitrox kein Teufelswerk ist, hat Klaus Klink in seinem Workbook leicht verständlich deutlich gemacht. Erinnere ich mich an meinen Nitroxkurs in den Anfangsjahren dieser einfachen Mischgastechnik, mit den abgefahrenen Tabellen, Berechnungen und hoch aufgehängter Theorie, ist man als User heute computergestützt und mit entrümpelter Grundlagenvermittlung wesentlich schneller im Thema verankert.

Beispielrechnungen dienen lediglich dazu, theoretische Hintergründe verständlich zu machen. In der Praxis werden Sie damit in aller Regel nicht konfrontiert. Sie müssen verstehen, was es mit einem erhöhten Sauerstoffanteil, also mehr als 21% bis höchstens 40% in der Flasche auf sich hat, welche Bedeutung der Sauerstoffpartialdruck hat, warum neben der Stickstoffsättigung auch die des Sauerstoffs im Gewebe beobachtet werden muss und welches die verbindlichen Maximaltauchtiefen je Gemisch sind.

Das zu verstehen hat der Autor gut gegliedert und mit thematisch ausgelegten Fragebögen zur Verständnisüberprüfung wie gewohnt in seinem Buch realisiert. Es erwarten den User rund 60 Seiten von Grafiken und Bildern begleiteter Informationen und Grundlagenwissen.

Fazit

Die Nitrox betreffende EU Norm hat die Tauchsicherheit eher in Frage gestellt, als erhöht. Genau wegen dieser Norm, die zum eigenen Pressluftequipment noch Investitionen in „nitroxtaugliche“ Flaschen, Ventile und Regler fordert, ist das Interesse gerade in der deutschsprachigen EU recht zurückhaltend. Das ist bedauerlich, denn das Sporttauchen mit Nitrox ist ein Sicherheitsgewinn, ermöglicht längere Grundzeiten ohne Dekopflicht und setzt verantwortungsvoll natürliche Tiefengrenzen. Im Rest der Welt wären die Seiten 49 und 50 verzichtbar. Summa Summarum wieder ein gelungenes Theorie- und Workbook, erhältlich über den Verband sub und inhaltlich natürlich auch wieder verbandsübergreifend anwendbar.

NitroxFakten

 

 

 

 

 

Michael Goldschmidt