Kostenloses E-Book: Der Zustand der Meere – so akut wie nie

Die Meere sind bedroht wie nie zuvor

Meere machen 70 Prozent der Erdoberfläche aus und sind eine wichtige Lebensgrundlage für Tiere, Menschen und Pflanzen. Noch nie waren die Meere und die darin lebenden Tiere so stark bedroht wie jetzt. Das betrifft nicht nur die Ozeane, sondern auch die deutschen Meere – die Nord- und Ostsee.

Die Situation von Nord- und Ostsee

Die deutschen Meere sind durch Überfischung gefährdet. Niemand hätte vor wenigen Jahrzehnten daran gedacht, dass der Hering als Brotfisch der deutschen Nord- und Ostseefischer einmal auf der Liste der bedrohten Tierarten landen wird. Auch andere Fische in Nord- und Ostsee wie der Kabeljau oder Plattfische sind durch Überfischung bedroht.

Fischerei, die Verschmutzung der Meere und die küstennahe Landwirtschaft gefährden Fische, aber auch Vögel und Säugetiere, deren Lebensraum die Nord- oder Ostsee ist. In Nord- und Ostsee lauern jedoch noch andere Gefahren. Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg lagern als tickende Zeitbomben auf dem Meeresgrund. Die auf dem Meeresgrund lagernden Munitionshülsen korrodieren und setzen Gift- und Sprengstoffe frei, die zu einer tödlichen Gefahr für die Meerestiere werden können.

Gefahr für die Tiere durch industrielle Landwirtschaft

Intensiv betriebene küstennahe Landwirtschaft stellt ein Problem für Nord- und Ostsee sowie die dort lebenden Tiere dar, da viele Nährstoffe im Meer landen und zu Algenblüten führen. Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff gelangen durch Abwässer und Gülle von den Feldern ins Meer und fördern die Algenbildung. Algen vermehren sich durch die Klimaerwärmung und in heißen Sommern explosionsartig. An der Wasseroberfläche bilden sie schleimige Teppiche und entziehen dem Wasser Sauerstoff. So entstehen riesige Todeszonen in Nord- und Ostsee. Einige Algenarten setzen Nervengifte frei, die eine Gefahr für Tier und Mensch darstellen.

Bedrohung durch Plastikmüll

Plastikmüll ist eine ernsthafte Bedrohung für die in den deutschen Meeren lebenden Tiere. Urlauber lassen ihren Müll achtlos am Strand zurück. Auch Plastikmüll, der in den privaten Haushalten entsteht, kann über verschiedene Wege in die Meere gelangen. Die Meerestiere verenden, da sie Plastiktüten und anderen Müll mit Nahrung verwechseln. Plastikmüll im Meer wird durch UV-Einstrahlung, Salzwasser, Wind und andere Einflüsse in winzig kleine Teile, das sogenannte Mikroplastik, zersetzt. Es stellt eine Gefahr für die Tiere im Meer dar und kann durch den Verzehr von Fischen und Meeresfrüchten auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen.

Was jeder selbst tun kann

Jeder kann mit seinem Verhalten zum Schutz der deutschen Meere beitragen. Das gelingt mit dem Verzicht auf Plastikartikel und Plastikverpackungen, der Reduzierung des Fischkonsums, dem Kauf von Bio-Produkten aus nachhaltiger Landwirtschaft und der Teilnahme an Strandsäuberungsaktionen im Urlaub.

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Rebecca Lehnig