Fortbildung für Wrackfreunde: 6-tägiges Seminar zur Schiffsarchäologie in Rostock im August 2025

Schulung und ein gutes Auge lassen unbekannte Wrackstellen erkennen und dokumentieren

Henrik Pohl erläutert trockene Messübungen am Strand, bevor die morgen unter Wasser angewendet werden müssen

Am 18.August 2025 hatte in Rostock das 25. Schiffsarchäologische Seminar der Gesellschaft für Schiffsarchäologie e.V. begonnen. In 6 Tagen erhalten die Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet auf dem Jugendschiff Likedeeler geballtes Wissen zur Schiffs- und Unterwasserarchäologie.

Das Seminar ist vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten MV gefördert und soll den Tauchern die Faszination für die Denkmäler unter Wasser und ihre Schutzwürdigkeit vermitteln.

Schiffsarchäologie
Dr. Detlef Jantzen vom LAKD stellt Aufgaben des Landesamtes und das Denkmalschutzgesetz MV vor

„Jedes Jahr bilden wir Studierende und interessierte Sporttaucher aus, wie sie einen archäologischen Fundplatz unter Wasser erkennen, dokumentieren und melden können“ sagt Martin Siegel, Vorsitzender der Gesellschaft für Schiffsarchäologie. Und zur Dokumentation gehören zum Beispiel die Verortung eines Neufundes, die Vermessung und Zeichnung, die Aufnahme konstruktiver Details aber auch moderne Methoden wie die dreidimensionale Digitalisierung der Fundplätze. „So können Funde durch die Taucher angesprochen und den zuständigen Behörden aussagekräftig gemeldet werden“ ergänzt Henrik Pohl, Dozent und Unterwasserarchäologe.

Bereits am zweiten Tag wenden die Teilnehmer die erlernten Messmethoden an einem Schiffswrack und einer Befestigungsanlage in der Warnemünder Bucht an.

Nach Absolvierung der theoretischen Ausbildung und den praktischen Übungen unter Wasser erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat des Veranstalters und können Leistungspunkte von Sporttauchverbänden, unterwasserarchäologischen Initiativen und einigen Universitäten beantragen.

In Mecklenburg-Vorpommern qualifizieren sich engagierte Taucher für die Ernennung zum Ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger durch das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege. Am Eröffnungstag stellte der Landesarchäologe Dr. Detlef Jantzen die Denkmalschutzgesetzgebung in Mecklenburg-Vorpommern und die Aufgaben des Landesamtes vor und ging auf zahlreiche Fragen der Teilnehmer ein. Laut Martin Siegel genießt das Seminar eine Alleinstellung in der Bundesrepublik. „Die vielen Partnerschaften und Möglichkeiten bereichern das Seminar, natürlich auch für die Teilnehmer. Wir haben ein großes Ziel erreicht, wenn die Teilnehmer den Denkmalschutzgedanken als Multiplikatoren mit nach Hause in ihre Tauchcommunities nehmen, ein besseres Verständnis für unsere aufwändige Arbeit entwickeln und ihr Wissen zum Schutz der Denkmale anwenden können und werden.“

www.gfs-rostock.de

 

Martin Siegel
Gesellschaft für Schiffsarchäologie e.V.