ENOS® im „Geister-Einsatz“

Das Rettungssystem spendet 3.000 Euro Preisgeld vom „boot Dive Award“ an Umweltschutzorganisation im Kampf gegen Geisternetze

ENOS®
Dirk Göldner (Mitte) präsentiert stolz den symbolischen Scheck über 3.000 Euro Preisgeld, den er der vor Freude strahlenden Umweltschutzorganisation BSNHRP überreicht. V. l. n. r.: Sabine Kerkau (GFin des BSHRP), Nikolaus Epple, Stefan Weiß (beide NRC International GmbH), Dirk Göldner (GF von NRC International GmbH und Seareq International GmbH), Christiane Linkenbach (Seareq International GmbH), Karl Hansmann (Erfinder vom ENOS®-System) und Rolandas Šimon (BSHRP)

Was man versprochen hat, wird auch gehalten!“ Das ist für Dirk Göldner, Geschäftsführer von NRC International GmbH und Seareq International GmbH, selbstverständlich. Hatte er schon bei der Bewerbung des ENOS®-Systems zum „boot Dive Award“ angekündigt, dass er im Falle eines Sieges das Preisgeld der Umweltschutzorganisation „Baltic Sea Heritage Rescue Project“ (BSHRP) spenden will, wurden nun die 3.000 Euro überwiesen.

„Geisternetze“ töten Flora und Fauna der Meere

Seit Jahrzehnten spielt sich in unseren Meeren eine Umweltkatastrophe ab, der viel zu wenig Beachtung geschenkt wird: Ausgelöst durch Netze, die von der Fischerei verloren gegangen sind und als sogenannte „Geisternetze“ durch die Meere treiben und an Wracks hängen bleiben. Hier zerstören sie den Lebensraum der bereits angewachsenen Korallen und Blumentiere und sind zugleich eine tödliche Gefahr für alle Fische und Meeressäuger, die sich in ihnen verfangen und elendig ersticken. Ist ein Netz auftreibend und schwebt über dem Wrack, stellt es je nach Größe und Tiefe zusätzlich eine Gefahr für die Schifffahrt dar. Und nicht zuletzt sind Geisternetze dauerhafte Lieferanten von Mikroplastik, das im Laufe der Jahrzehnte beim Verrotten der Netze entsteht und permanent ans Meer abgegeben wird! Insgesamt also eine Katastrophe in jeglicher Hinsicht.

Heldenhafte Arbeit im Verborgenen: Baltic Sea Heritage Rescue Project (BSHRP)

Diesem Desaster hat sich das BSHRP angenommen: Die Umweltschutzorganisation besteht aus engagierten Tauchern, die alle ehrenamtlich ihre Zeit, Geld – und nicht zuletzt auch ihre eigene Sicherheit – einsetzen, um die Unterwasserwelt von den Netzen zu befreien. Ihre Arbeit ist spektakulär und gefährlich, wird aber kaum bemerkt, weil sie sich in großen Tiefen abspielt. Die Taucher schneiden die schweren und unter hoher Spannung stehenden Netze vom Wrack, die dann per Hebesäcke an die Wasseroberfläche geschickt werden. Hier hievt man sie auf ein Boot, damit sie keinen Schaden mehr anrichten können.

ENOS®-Sender zur Ortung der Geisternetze

Doch vor der Bergung der Netze steht erst ihre Ortung an der Wasseroberfläche, was sich als ein weiteres Problem darstellt. Wegen ihres Gewichts treiben sie oft unter der Oberfläche und Wellengang versperrt die Sicht auf die Hebebojen. Deswegen befestigt das BSHRP schon seit über fünf Jahren erfolgreich einen ENOS®-Sender an die Hebeballons, der der Crew die genaue Position des treibenden Netzes zusendet.

Immenser Aufwand bei chronischer Geldnot

Die Leistungen des BSHRP können nicht hoch genug gewürdigt werden, denn nicht nur der Arbeitsaufwand ist immens, sondern auch der finanzielle! Dabei finanziert sich der Verein ausschließlich aus Spenden, von dem nur die notwendigen Kosten wie die Charterung der Schiffe bezahlt werden. Die Taucher hingegen arbeiten in ihrem Urlaub und kommen sogar für ihre Verpflegung selber auf. Deswegen war es für Göldner schnell klar, wer das Preisgeld erhalten soll, falls das ENOS®-System den „boot Dive Award“ gewinnt. Als aktiver Taucher und Techtaucher kann er die Wichtigkeit des BSHRP genau einschätzen. Hinzu kommt aber natürlich auch der Stolz, dass ENOS® eine wichtige Rolle bei der endgültigen Beseitigung der tödlichen Netze spielt.

Einsatz vor Rügen – ein noch unbekanntes Wrack

Somit jubelten nicht nur Göldner und seine Mitarbeiter, als der „boot Dive Award“ an das ENOS®-System verliehen wurde, sondern auch die gesamte Crew des BSHRP. Sabine Kerkau, Geschäftsführerin des eingetragenen Vereins konnte auch direkt berichten, wie die 3.000 Euro eingesetzt werden: „Vor Rügen liegt in 45 Metern Tiefe ein noch nicht identifiziertes Wrack, an dem viele Netze hängen und dort schon lange großen Schaden anrichten. Das ist unser nächstes Projekt, für das wir das Geld sehr gut gebrauchen können und zweckorientiert einsetzen werden.“ Ende April geht es los, doch bereits auf der „boot“ hat Göldner den Scheck symbolisch dem BSHRP übergeben.

www.seareq.de
https://bsnhpa.org/de/

 

Christiane Linkenbach
ENOS®