Eigentlich war die Hoffnung auf ein schöneres 2021 sehr groß. Auch wenn vielleicht in den kommenden Wochen und Monaten die Hoffnung einem erfreulicheren Leben Platz macht, werden wir in der Redaktion und der Familie noch lange den unendlich großen Verlust von Kalle verarbeiten müssen.
Am Montag den 25. Januar 2021 mussten wir unseren wunderbaren und vielen in der Tauchsportszene bekannten Redaktionsmops Kalle auf den Weg über die Regenbogenbrücke schicken.
Kurz nach seinem 8. Geburtstag im September 2020 wurde nach einer Reihe von Untersuchungen eine schwere Autoimmunerkrankung diagnostiziert und eine Anzahl von Maßnahmen ergriffen, diese in den Griff zu bekommen.
Anfangs konnten wir den Eindruck gewinnen, dass sich sein Zustand stabil entwickelte und er erfreute sich weiter seines Lebens, auch wenn die teilweise starken Medikamente ihm zusetzten. Kalle war sehr, sehr tapfer. Wir waren voller Hoffnung aber dennoch äußerst sensibilisiert, auf Veränderungen zu achten.
Mehrere Untersuchungen in der Uni – Tierklinik, bei Tierärzten, Blutbilder, Ultraschall und Endoskopie brachten zuletzt keine ermutigende Prognose, sein Zustand hatte sich in keinem Detail verbessert.
Nachdem Kalle dann von einem Tag auf den anderen nahezu jede Nahrungsaufnahme verweigerte, verbrachte er seine letzten 5 Tage in einer Tierklinik, umgeben von wunderbaren Ärzten und Pflegern. Er war sofort der Liebling aller, wie ihm eben in seinem ganzen Leben die Herzen zuflogen.
Doch die tückische Autoimmunerkrankung hatte sich bereits voll und ganz gegen seinen eigenen Körper gewandt, einen therapeutischen Ausweg gab es nicht mehr. Es blieb nichts unversucht, doch war unser Credo gegenüber den Ärzten klar, dass wir ihn keinesfalls quälen wollen und eine ehrliche, ungeschönte Information über seinen Zustand übermittelt wird.
Am Samstag haben wir ihn alle noch besucht, zusammen mit seinem Kumpel Poldi, der unser Leben seit drei Jahren bereichert. Kalle war schwach, aber es bestand noch Hoffnung. Es war das letzte Mal, dass ich Kalle streicheln und drücken konnte.
Seine letzten Tage, der Januar steht im völligen Widerspruch zu seinem wunderbaren Leben bis zu diesem Zeitpunkt. Mit 8 Jahren gehört man als Mops noch lange nicht zum alten Eisen. Er, der seine langen Gassitouren auf den verschiedenen Hausstrecken mit seinem Frauchen entlang der Felder hinter unserem Haus stets genoss, das Zeitunglesen an den unzähligen Schnüffelpunkten, seit drei Jahren zusammen mit Mopskumpel Poldi, ist nun nicht mehr fassbar.
Seine Lebensfreude und Liebe, die er spontan mit allen teilte, sprang auf jeden über und machte glücklich. Dazu war er ein cooler Typ, der vor nichts Angst hatte und völlig entspannt über Jahre als Redaktionsmops unser Begleiter auf der Messe boot in Düsseldorf war.
So wurde Kalle der bekannteste Mops in der Tauchsportszene und mit der Zeit bekamen die Begrüßungen an den Ständen eine neue Qualität. Erschienen wir zum Termin, wurde erst einmal nach unten geschaut, nach Kalle gefragt und wenn er dann neben uns stand, herzlich begrüßt. Dann waren wir dran. Das ging hier und da so weit, dass wir ohne Kalle nicht hätten erscheinen dürfen…
Es gibt unzählige Anekdoten von und mit Kalle, die mit Messen, Tauchreisen (gell Franz Pramendorfer „du Huuuund du“) und alltäglichen Erlebnissen zu erzählen wären. Ein Buch würden sie füllen.
Jetzt kommt kein Kalle mehr über zwei Etagen, immer mit einem Spielzeuggeschenk im Mäulchen, zu mir ins Büro. Das Körbchen neben dem Schreibtisch bleibt leer. Und viele andere Plätze ebenso. Sein Kumpel Poldi lebt da zum Teil sein eigenes Leben. Immer schon und das ist gut so. Er hats nicht so mit Treppensteigen, Spielzeug und Büro, er fetzt lieber mit einem Schäferhundfreund über die Wiesen und ist schneller als er.
Schaue ich auf den Kalender, wäre nach normaler Zeitrechnung, gerade die Messe boot. Wir hätten unsere Präsenz in Düsseldorf ohne Wenn und Aber abgesagt, um unser Familienmitglied zu betreuen. Auch wenn es seltsam klingen mag, in diesem einen Fall hat das Virus uns einen Gefallen getan.
Kalle, wir alle wünschen dir so sehr, dass du am anderen Ende der Regenbogenbrücke schon Freunde wiedergefunden hast, Charly und Laura oder meine früheren Hundebegleiter Snoopy und Cessy.
Machs gut unser geliebter Begleiter, unser Freund, unser Liebling, unser Sorgenentsorger und Kumpel von Poldi
deine Familie, deine unzähligen Freunde, die Redaktion