Apostelsee: Freiwillige räumen Müll am Ufer weg, den viele andere hinterlassen haben

Abfall in der Natur, leider immer noch in erschreckender Menge zu finden, vielen fehlt das Verständnis für die Problematik

c: Adina von Hollen/Unterwasserwelten e.V.

Beim Clean-up am Apostelsee bei Ettenheim am 15. August 21 sammelten die 10 Teilnehmenden und das Team des Unterwasserwelten-Camps  bei hochsommerlichen Temperaturen Müll.

c: Adina von Hollen/Unterwasserwelten e.V.

Während viele Badegäste das kühle Nass im Apostelsee bevorzugten, befreiten die Freiwilligen die Uferbereiche des Sees von allerlei Unrat. Es bleibt die Frage, wie man die Seen in der Region auch in Zukunft sauber halten kann und insbesondere die Gruppe der Verursacher daran hindert, die für den Großteil des Mülls verantwortlich ist, ihren Abfall vorsätzlich illegal oder auch nur unachtsam zu entsorgen.

Das Unterwasserwelten Camp ist ein Umwelt- und Naturcamp für junge Erwachsene welches seit 2017 in der Region um Ettenheim stattfindet (www.unterwasserwelten.org) und vom Freiburger Verein Unterwasserwelten e.V. organisiert wird. Mit von der Partie war auch Thomas Grimmer von der Tauschule activeDive in Orschweier.

Tilman Viëtor

 

Anmerkung der Redaktion

Wieder einmal räumen verantwortungsbewusste junge Menschen den Dreck weg, den – bleiben wir in der Realität – nicht wenige Benutzer von Uferzonen und anderer Freizeitflächen in der Natur regelmäßig hinterlassen. Versöhnlich könnte man dieses Vermüllen als unbekümmert bezeichnen, in Wahrheit steckt da vielfach etwas anderes dahinter: Die Sau rauslassen, wie wir in Bayern sagen. Den Allermeisten ist es vollkommen bewusst, dass ihre provozierend zurückgelassenen Abfälle dort nicht hingehören. Aber jetzt hat man sich etwas getraut, das dem gesellschaftlichen Reglement als Protest gewidmet ist. Egal, wie nüchtern oder alkoholisiert der Einzelne, die Gruppe den Rastplatz des Tages verlässt, man hat es einem unsichtbaren Feind der eigenen persönlichen Freiheit einfach mal gezeigt.
Schilder werden das nie verhindern können, der Verhaltenswechsel muss von innen kommen. Er muss deutlich vorgelebt werden von der ganzen Gesellschaft. Aber wie soll das funktionieren, wenn jeder Raucher seine Kippe dort, wo er steht, auf den Boden wirft, schlimmer noch, direkt ins Wasser. Bis zu 200 Liter Wasser werden auf diese Weise verschmutzt, im See, Fluss, Meer und Grundwasser. Eine Sensibilisierung fehlt hier quer durch alle Schichten. Darauf angesprochen werden sogar Menschen mit einem gebildeten Habitus bisweilen ausfallend und angriffslustig.

Michael Goldschmidt