Straßensperrungen, drei Schwerlasttransporter, zwei große Kräne und viel Ingenieurskunst waren nötig, um drei riesige, jeweils etwa 20 Tonnen schwere Scheibensegmente auf die Baustelle für das neue Großaquarium im MEERESMUSEUM zu heben. Über den Neubau mit dem 700 000 Liter fassenden Becken gelangen die Gäste des MEERESMUSEUMs zukünftig auf barrierefreiem Weg aus den neuen Ausstellungen in den ebenfalls modernisierten Aquarienkeller. Die Unterwasserreise beginnt dann in der Karibik und führt durch den Pazifik und den Indischen Ozean bis hin zum Mittelmeer.
„Die Anlieferung und der Einbau unserer größten Aquarienscheiben ist ein ungewöhnliches und aufregendes Ereignis“, sagt Andreas Tanschus, Direktor des Deutschen Meeresmuseums. „Umso dankbarer sind wir, wenn das Zusammenspiel zwischen Planern, Herstellern, Transportunternehmen und Kranfirma so zuverlässig funktioniert.“
Für das aufwendige Manövrieren der schweren Scheiben waren zwei Kräne im Einsatz. Der kleinere Kran half dabei, die Scheiben vom Schwerlasttransporter zu heben und in der Luft von der Waagerechten in die Senkrechte zu bringen. Mit dem größeren Kran, der über eine Traglast von bis zu 400 Tonnen und eine Reichweite von bis zu 46 Metern verfügt, wurde die nötige Höhe erreicht, um die Scheiben auf die Baustelle zu heben. Für die Aufstellung dieses Krans, der auch beim Bau von Windrädern genutzt wird, waren Straßensperrungen am Katharinenberg und Apollonienmarkt notwendig.
Die drei schmalen Scheibensegmente werden nun über mehrere Wochen in einem aufwendigen Verfahren im MEERESMUSEUM vertikal verklebt und anschließend in ihre Endposition in die Beckenlaibung gebracht. Das Sichtfenster in das Großaquarium wird insgesamt 9,7 Meter breit, 8,3 Meter hoch und 53,5 Zentimeter dick sein. Vor der Kulisse eines Korallenriffs sind im Karibikbecken zukünftig Lippfische, Kaiserfische, Doktorfische und Stechrochen zu sehen.
Die Firma Nippura, die vor über 20 Jahren auch das Panoramafenster für das Schildkrötenbecken im MEERESMUSEUM anfertigte, gehört zu den weltweit wenigen Unternehmen, die derart große Aquarienscheiben herstellen und verarbeiten können.
Weitere Informationen über die Umbauten im MEERESMUSEUM
Almut Neumeister
Anke Neumeister/Deutsches Meeresmuseum