Subgear Atemregler CAYMAN

Subgear Atemregler CAYMAN

Aus Seemann sub wurde SUBGEAR. Der Namenswechsel dient dem internationalen Geschäft, da man im Ausland mit der Aussprache von „Seemann“ Probleme hatte. Neuer Name, neue Produkte, karibisch mutet die aktuelle Atemreglerfamilie an: ARUBA, BONAIRE und CAYMAN. Das Spitzenprodukt, den Regler CAYMAN, hat Technikredakteurin Aire Eder im Roten Meer getestet.

Seit längerer Zeit schon verfolgt man in fränkischen Wendelstein, dem Hauptsitz von SUBGEAR, das Ziel, die attraktive Produktpalette eines Gesamtausrüsters zum günstigen Preis anzubieten. Als schwieriges Schlüsselprodukt gelten zweifelsohne Atemregler, denn jeder Hersteller möchte sich mit leistungsfähigen, modernen Lungenautomaten profilieren. Gewagt mag erscheinen, den Angehörigen der SUBGEAR Atemreglerfamilie die Namen karibischer Inseln zu geben, statt oft üblicher Kombinationen aus dem Namen des Labels mit Buchstaben und Zahlen. Das ist gewöhnungsbedürftig, doch kann man sich einen Namen wie „CAYMAN“ besser merken, als vielleicht ein fiktives „SUBGEAR C/1“.
Merken sollte man sich den CAYMAN auf der Suche nach einem günstigen und modern konzipierten Atemregler, der auch noch kaltwassertauglich ist, auf jeden Fall.

An Hochleistungstechnik hat man beim CAYMAN nicht gespart, dennoch kommen nur reisefreundliche 883 Gramm in der DIN-Version auf die Waage. Die erste Stufe ist aus Messing gefertigt und außen wie üblich verchromt. Es stehen 4 Mitteldruck und zwei Hochdruckabgänge zur Verfügung. Das Layout der Abgänge ist praxisgerecht, Mitteldruckschläuche zweiter Stufen werden geradlinig zum Mund geführt und der Abstand zwischen den Bohrungen ist so weit, dass selbst Sender von luftintegrierten Tauchcomputern problemlos Platz finden. Zwei der Mitteldruckanschlüsse sind als HF (High Flow) – Abgänge ausgelegt, die eine 15% höhere Luftlieferleistung haben. Diese eignen sich besonders zum Anschluss zweiter Stufen. Die erste Stufe des CAYMAN arbeitet membrangesteuert und ist dabei balanciert. Die trockene Kammer, in der der Flaschendruck auf den Mitteldruck von etwa 9 bar reduziert wird, hält Schmutz fern und unterstreicht die Eignung für Tauchgänge im Kaltwasser. Mit einem griffigen Rändelrad wird das Anschlussgewinde der erste Stufe in das Flaschenventil eingedreht. Der CAYMAN ist auf einen Betriebsdruck von maximal 300 bar ausgelegt.

Als Materialmix für das Gehäuse der zweiten Stufe entschied man sich für Kohlefaser- und Technopolymer, das in einem speziellen Präzisions – Formungsverfahren verarbeitet wird. Mit nur 158 Gramm ist die zweite Stufe des CAYMAN die leichteste im aktuellen Dreiergespann. Groß und griffig zeigt sich die Einatemmembran, die von einem Metallring umrahmt ist. Entspannte Führung des Reglers im Mund verspricht das anatomisch modellierte Mundstück. An einem Drehhebel wird der Venturieffekt auf die Vorlieben der User angeglichen.
Der variable Venturi – Effekt dient auch dazu, eine Predive – Einstellung vorzunehmen. Membrangesteuerte erste Stufen sind sehr fein auf das Ansprechen des Atemventils in der zweiten Stufe abgestimmt. Leichte Druckunterschiede werden bereits mit Luftlieferung beantwortet. Deshalb soll vor dem Tauchgang bzw. eine als Oktopus dienende zweite Stufe während des Tauchgangs, auf höheren Ansprechdruck eingestellt sein.
Die Atemarbeit wird mit 0,75 Joule angegeben, die maximale Luftlieferleistung liegt bei 1850 Liter pro Minute (Ausgangsdruck 200 bar). Bis 14 bar Flaschendruck baut sich der Mitteldruck korrekt auf und ist das Atmen möglich. Das gilt aber als theoretischer Wert, in der Praxis sollten Atemgasflaschen nicht unter 30 bar Restdruck gelehrt werden.

Praxis

Nachdem das Layout der Abgänge an der ersten Stufe bereits gefallen hat, schließt sich ein positives Statement bezüglich des Handraddesigns an. Es ist griffig und lässt das Anschlussgewinde des DIN – Reglers gut im Flaschenventil einschrauben. Erste Zweifel ob der Bequemlichkeit des lang geformten Mundstücks sind in der Praxis rasch zerstreut. Die zweite Stufe des CAYMAN liegt entspannt im Mund, unterstützt vom geringen Gewicht und der geraden Schlauchführung. Die Luftdusche ist griffig und wirkungsvoll.
Die Ausatemluft wird vom kurz gebauten Blasenabweiser tadellos am Gesichtsfeld vorbei gelenkt. In jeder Tiefe und bei jedem Luftbedarf arbeitet der CAYMAN zuverlässig und mit angenehmen Luftstrom.

Fazit

Mit dem CAYMAN hat SUBGEAR einen modernen Hochleistungsregler im Programm, der durch viele Features überzeugt. Nicht allein geringe Atemarbeitswerte, hohe Luftlieferleistung oder Kaltwassertauglichkeit punkten. Der Komfort während des Tauchgangs fällt mit ins Gewicht und das ist im Mund wirklich gering und ohne spürbare Hebelkraft vom Mitteldruckschlauch begleitet. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von € 339,00 – gesehen im Handel schon für € 288,00 – liegt der CAYMAN im Mittelfeld des Marktes, beim Leistungsumfang im oberen Bereich. Wir bescheinigen ein sehr gutes Preis – Leistungsverhältnis für einen Regler, der alle denkbaren Tauchgänge begleiten kann.

Fakten

Hersteller: SUBGEAR
Typ: CAYMAN
Druck max.: 300 bar
Erste Stufe
Arbeitsweise: Membrangesteuert, balanciert
Material: Messing
Abgänge: 4 ND, 2 HD (2 HF ND)
Zweite Stufe:
Arbeitsweise: Luftbalanciert
Einstellung: Venturi / Predive – Dive
Material: Kohlefaser, Technopolymer
Mundstück: Anatomisch geformt
Atemarbeit: 0,75 Joule
Luftlieferleistung: 1850 bar
Empf. VK: € 339,-
Oktopus Aruba
Empf. VK: € 107,-

Beitrag erstellt 6.2010

Nachtrag: Das Label Subgear wurde 2015 aufgelöst und ein Großteil der Produkte in das Label Scubapro eingegliedert.