Malediven, Australien oder Mexiko: Weltweit gibt es unzählige faszinierende Tauchgebiete mit beeindruckender Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken. Corona-bedingt kommen derzeit aber nur wenige Taucher in den Genuss ferne Tauchdestinationen und Unterwasserwelten zu erkunden. Wer trotzdem nicht auf den Tauchsport verzichten möchte, findet jedoch auch in deutschen Gewässern einige abwechslungsreiche Spots, bei denen Anfänger und Geübte auf ihre Kosten kommen.
PADI®, die weltweit größte Tauchausbildungsorganisation, verkürzt die Wartezeit bis zum nächsten Tauchurlaub und stellt die schönsten Tauchgebiete in Deutschland vor:
Kreidesee Hemmoor – Geflutete Häuser und ehemaliger Tagebau
Ein Muss für Tauchbegeisterte, die im Norden des Landes unterwegs sind, ist der Kreidesee Hemmoor etwa 80 Kilometer nordwestlich von Hamburg. Das ehemalige Tagebaugebiet einer Zementfabrik wurde Mitte der 1980er Jahre geflutet und ist seitdem Heimat für zahlreiche Süßwasserfische und verschiedenen Algenarten. Für Sporttaucher besonders spannend sind aber die verschiedenen Tauchplätze, an denen Besucher noch die Überreste des Tagebaus entdecken können. Dazu gehören mobile Förderbänder, die LKW-Rampe, Betonbomben, geflutete Häuser und Abbruchkanten mit Steilhang zur tiefsten Stelle des Sees. Interessierte wenden sich an Tauchen-Hamburg, Action Sport 7Oceans oder Dive Team Hamburg für weitere Informationen.
Süplinger Canyon – Segeljolle und Bauwagen
Der ehemalige Steinbruch in der Nähe von Magdeburg gehört ebenfalls zu den beliebtesten Tauchrevieren in Deutschland. Dank ganzjährig guter Sichtverhältnisse finden sich Sporttaucher gut zurecht und können neben dem Wrack einer Segeljolle auch einen alten Bauwagen und ein Motorrad beim Tauchgang entdecken. Neben verschiedenen Fischarten ist der Süplinger Canyon zwischen September und Dezember auch Heimat für zahlreiche Süßwasserquallen. Besucher melden sich über die Tauchschule Kappi-Divers an und können auf dem zugehörigen Parkplatz ihr Auto abstellen. Pächter des Sees ist Kappi Divers, bei denen sich Taucher vorab anmelden und eine Tageskarte ausstellen lassen.
Ostseeküste – Schiffwracks und Artenreichtum
Wer entlang der Ostseeküste tauchen möchte, hat die Qual der Wahl, denn es gibt zahlreiche Tauchspots und Tauchbasen. Besonders beliebt bei Sporttauchern sind die vielen Wracks, die sich auf dem Meeresboden befinden. Dazu gehören Kutter, Frachter, Fähren aber auch Marineboote und sogar Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch die Flora und Fauna zieht besonders an den Wochenenden zahlreiche Taucher aus der Umgebung an. Neben Muschelbänken und Seegraswiesen tummeln sich auch Seehasen, Seenadeln oder Seeteufel. Interessierte wenden sich für Tauchgänge an nicedive4u oder Tauchen Südstrand.
Bodensee – Kaltwasserparadies
Ein Paradies für Taucher ist der Bodensee, der drittgrößte Binnensee Mitteleuropas. An zahlreichen Tauchplätze in Deutschland, Österreich und der Schweiz können Sporttaucher den See erkunden, wobei der Bodensee sowohl für Anfänger als auch für Geübte viel Abwechslung bietet. Taucher sollten aber unbedingt einen Kaltwasseranzug tragen, denn das Wasser kühlt bereits ab einer geringen Tiefe auf bis zu 10 Grad ab. Besonders beliebt bei Könnern ist der Teufelstisch, eine steil abfallende Felsformation. In unmittelbarer Nähe befinden sich drei Höhlen, in die ebenfalls hinein getaucht werden kann. Allerdings benötigen Taucher für den Teufelstisch eine Sondergenehmigung, da der Spot nicht ungefährlich ist. Beliebte Tauchschulen am Bodensee sind Pro Marine und Dreams of Diving.
Steinbruch Riesenstein – Für alle Erfahrungsstufen
Der Steinbruch Riesenstein liegt idyllisch in Meissen bei Dresden und ist 18 Meter tief. Daher ist der Steinbruch perfekt für alle Erfahrungsstufen. Die Sichtweite liegt das ganze Jahr bei zwei bis neun Metern und die Unterwasserwelt hat viel Abwechslung zu bieten. Da es sich um einen alten Steinbruch handelt, können Taucher Gegenstände aus der Bergbauzeit erkunden. Auch die Flora und Fauna ist beeindruckend. Schwebende, künstlich angelegte Riffe sind der perfekte Wohn- und Rückzugsort für zahlreiche Fische, Schwämme, Moostierchen, Muscheln und Süßwasserpolypen. Begegnungen mit Meeresbewohnern wie Barsche, Störe, Hechte, Aale, Welse und Krebse sind ein weiteres Highlight bei einem Tauchgang in Riesenstein Übernachtungsmöglichkeiten und Zeltplätze sind vorhanden, sodass Riesenstein sich perfekt für ein Wochenende oder Kurzurlaub eignet. Weitere Informationen über die Tauchbasis Riesenstein oder die TauchSchule Abyss.
Walchensee – Geheimnisvoller Goldschatz
Mit einer Maximaltiefe von etwa 190 Metern gehört der Walchensee zu den tiefsten deutschen Alpenseen. Aufgrund seiner Größe gibt es für Taucher viele Einstiege und Möglichkeiten den See zu erkunden. Neben zahlreichen Fischen, wie Hecht, Barsch und Saibling, finden Taucher auch bizarre Felsformationen, und versunkene Boote. Der See ist besonders beliebt bei TEC Tauchern und sehr anspruchsvoll. Daher sollten Taucher mindestens das Advanced Open Water Diver Zertifikat besitzen und einen Spezialkurs Tieftauchen absolviert haben. Abenteurer aufgepasst: Der Legende nach befindet sich in den Tiefen des Sees ein wertvoller Goldschatz, der gegen Ende des zweiten Weltkriegs verschollen ist – und bis heute nicht gefunden wurde. Wer im Walchensee tauchen möchte, findet vor Ort zahlreiche Parkmöglichkeiten, sollte aber nicht zu spät eintreffen. Ab Frühjahr 2021 kostet an allen Parkmöglichkeiten ein Tagesticket € 6,- pro Fahrzeug zusätzlich € 2,- Kurtaxe pro Person, zu entrichten an Automaten, ständig kontrolliert von Gemeindebeauftragten. Tauchgänge organisieren zum Beispiel Abc-Divers in Eching bei München und TauchsportGläßer.
Birte Deppe