Das Todi Tauchcenter hat ein riesiges Becken, das trichterförmig von 5m bis max. 10m Tiefe abfällt, bei einem Durchmesser von 36 Metern. Es fasst 6.200.00 Liter Wasser und hat eine Temperatur von 23-24°C. Das klingt vielleicht alles nicht so besonders, aber jetzt kommt das, was jede Meerjungfrau, die nicht am warmen Meer wohnt so fasziniert: In dem Becken schwimmen über 2200 Fische gemeinsam mit den Schnorchlern, Tauchern und Meerjungfrauen. Also ein idealer Ort für die Mermates international Merconvention.
Im September 2017 organisierte die in Belgien ansässige Meerjungfrauengruppe Mermates das Mermates Meetup, wodurch ich auf das Todi aufmerksam geworden war. Wir waren eine übersichtliche Gruppe von 30 Meerjungfrauen, die sich 1 Tag lang austauschten, zusammen schwammen und einfach nur Spaß hatten.
Die Mermates international Merconvention 2018 war bereits ein wesentlich größeres Event, das über zwei Tage verteilt Workshops von Yoga über Schmuckbasten bis hin zum Synchronschwimmen und Freediving bot. Auch ein Flossenverleih für Fotoshootings war vorbereitet.
Es wurden für den Samstag 100 Tickets im Vorverkauf abgesetzt und demensprechend konnte man an diesem Tag fast schon von einer Fischsuppe im Becken sprechen. Leider wurde trotz der so zahlreich verkauften Tickets der öffentliche Betrieb weiter geführt, sodass auch Gruppen von Schnorchlern und Tauchern mit ins Becken gelassen wurden. Dementsprechend voll war es dann und die Fische spürbar unglücklich darüber.
Viele Gäste wurden von Fischen gebissen, wie auch ich. Das tut nicht weh, aber man merkt, dass es den Tieren einfach zu viel war. GoPros wurden von den Fischen „attackiert“ und es war nicht selten, dass man gegen jemanden schwamm, sei es Fisch oder Mensch.
Zum Glück für alle war der Sonntag wesentlich entspannter. Viele Teilnehmer waren bereits wieder abgereist, was wieder Ruhe in die lebendige Unterwasserwelt brachte..
Trotz der unglücklichen Situation für die Beckenbewohner und des nicht so gut gelungenen Buffets, war es ein tolles Event mit einigen Sozial Media Berühmtheiten der Meerjungfrauen Szene, wie Mermaid Celine, Mermaid Ariel Starfish, Mermaid Kat, Meerjungfrau Kim und die in Deutschland wahrscheinlich bekannteste Meerjungfrau und Besitzerin des Deutschen Meerjungfrauen Clubs, Meerjungfrau Katharina, die sich gerne meinem Interview zur Verfügung stellte.
Denise: Es sind dieses Jahr sehr viele Meerjungfrauen aus Deutschland dabei und ich glaube da hast du etwas damit zu tun.
Katharina: Wir waren letztes Jahr zum 1. Meet up in Belgien bei den Mermates als Vorhut so zusagen. Uns hat es dort so gut gefallen, die Kulisse, Celine und ihr Team, weshalb wir die Veranstaltung bei uns in Deutschland beworben haben. Das Ergebnis war gerade gut zu sehen, knapp ein Drittel stammte aus Deutschland. Es ist toll so etwas zu unterstützen. Wir sind eine große Gemeinschaft in Europa und den Bekanntschaften aus Facebook und Instragram persönlich zu begegnen, ist lustig.
Denise: Hattest du auch eine Begegnung mit einem überforderten Fisch?
Katharina: Ja hatte ich allerdings. Am 1. Tag der Veranstaltung war der Tank meiner Meinung nach überfüllt. Neben uns Mermaids waren noch Schnorchler und Taucher im Turm. Dass es da den Fischen zu viel wird, ist verständlich und durchaus nachvollziehbar.
Denise: Im September plant das Todi einen Weltrekordversuch. Die meisten Meerjungfrauen in einem Becken. Was sagst du dazu?
Katharina: Ich werde nicht dabei sein. Ich habe gesehen, wie sehr die Fische unter der großen Anzahl der Gäste gelitten haben, sodass sie sich schon gewehrt haben. Hinzu kommt, dass ein Gleitmittel benutzt wird, um in die Silikonflosse zu kommen. Wir haben untereinander verschiedene Alternativen zu der klassischen Spülung benutzt, den Tankbewohnern zu liebe. Dass sich nicht alle Teilnehmer an die Vorgaben gehalten haben, konnte man leider gut sehen an der Eintrübung der ersten Meter unterhalb der Wasseroberfläche. Für uns ist es daher nichts, wir werden es aber auch probieren, aber in einem Schwimmbad ohne Fische.
Denise: Was findest du am faszinierendsten am Todi?
Katharina: Wir Mermaids beschäftigen uns viel mit den amerikanischen Vorbildern. Es gibt für uns in Deutschland wenig bis keine Möglichkeiten mit Fischen zu tauchen und wenn doch dann nur unter strengen Auflagen. Die Verbindung mit den Fischen und den tollen Kulissen im Todi, mit den Atlantis Säulen und der Tiki-Bar macht einen Tauchgang zu einem außergewöhnlichen Erlebnis, für das sich die lange Anfahrt lohnt.
Denise: Der Deutsche Meerjungfrauen Club hat auch immer mal Events organisiert. Dürfen wir uns denn dieses Jahr wieder auf eines freuen?
Katharina: Wir planen in der Tat wieder ein größeres Event gegen Ende des Jahres. Für Klein und Groß ist wieder etwas dabei. Nähere Infos werden wir auf unserer Seite www.meerjungfrauen-club.de bekannt geben.
Denise: Da freuen wir uns drauf. Vielen Dank für das Interview Katharina.
Denise Nemec (2) Frank Rossow Mermaid Photography – www.frank-rossow.de