Auf den ersten Blick ist klar, dass Cressis 2019 vorgestellte Flosse FREE FROG Kunden aus der Freitauch- und Schnorchelszene bedienen soll. Ambitionierte Schnorchelfans finden hier ein alternatives Flossenkonzept zu den üblichen „Schwimmbadflossen“ mit geschlossenem Fußteil. Und wer sich zum Apnoesport hingezogen fühlt und ein wertiges Einsteigermodell sucht, kann sich mit der FREE FROG anfreunden.
Auf dem Weg zu einer neuen Leidenschaft, muss nicht gleich in Highendprodukte investiert werden. Gerade wer sich für das Freitauchen interessiert und mit dem Thema noch nicht so vertraut ist, greift bei der Erstausstattung nicht immer zu idealen Ausrüstungsteilen. Diese sollen aber funktionell sein und dennoch das Budget nicht stark belasten.
Die Flossenfrage ist wohl die zunächst wichtigste Entscheidung. Der Antrieb für die horizontale wie vertikale Fortbewegung soll kraftsparend und effizient das Wasser am Blatt verdrängen, damit der Freitaucher zum Erreichen seines Ziels möglichst wenig Sauerstoff verbraucht.
Die FREE FROG ist in allen Details dem Prinzip einer deutlich teureren Apnoeflosse nachempfunden. Natürlich gibt es aber Unterschiede. Mit einer Länge von 65 Zentimeter (Größe 45/46) ist sie deutlich kürzer, wie etwa Cressis GARA MODULAR mit ihren 88 Zentimeter. Diese 23 Zentimeter wirken sich natürlich auf die Effizienz aus, ebenso wie die unterschiedliche Flexibilität der Flossenblätter, doch für den Einstieg und darüber hinaus soll das keine Rolle spielen. Das Gute an der FREE FROG, sie passt in eine ganz normale Tauchtasche, in ein ganz normales Tauchgepäckstück, was man von einer hochspeziellen Apnoeflosse nicht behaupten kann.
Zum Testeinsatz kam die FREE FROG zusammen mit dem Anzug FAST 3mm bei einer Reihe von Apnoe – Trainingssessions im Freibad sowie im dive4life Indoortauchzentrum. Dort wurde sogar die Eignung als Geräteflosse ausgelotet.
Das Anlegen der Flossen ging nicht ganz so komfortabel, da die Fußtasche um einen Zentimeter schmäler geschnitten ist, als bei der vergleichsweise herangezogenen GARA MODULAR. Einmal am Fuß, ist alles in Ordnung, die Flosse sitzt perfekt. Zusätzliche Neoprensocken finden kaum Platz, was einem Einsteigermodell auch nicht negativ anzulasten ist. Man könnte sich für die nächste Größe entscheiden, wenn Socken ein KO Kriterium sein sollten, bei 45/46 ist aber Schluss.
Die FREE FROG vermittelt ein einwandfreies Antriebsgefühl. Das Flossenblatt reagiert flexibel und ausgewogen auf den Beinschlag. Die dabei entwickelte Kraft und daraus resultierender Vortrieb ist deutlich größer gegenüber anderen Flossen mit geschlossenem Fußteil oder den so genannten Schwimmbadflossen. Auch bei längeren Trainingseinheiten wurde keine signifikante Belastung der Beine, besonders der Waden, festgestellt.
Wie erwartet war auch der Testeinsatz mit kompletter Sporttauchausrüstung für die FREE FROG keine besondere Hürde. Die größere Masse bewegte sie ohne das kleinste Gefühl der Überforderung zu erwecken.
Fazit
Offiziell soll die FREE FROG € 60,- kosten, tatsächlich wurde sie schon unter diesem Preis gesehen, der jeden Cent wert ist. Als Einsteiger- und Reiseflosse für Freitaucher ist sie ausgezeichnet geeignet. Wer Apnoe und mit Gerät taucht, kann sie für beide Aktivitäten in tropischen Meeren verwenden, schon spart man sich ein zweites Paar Flossen im Gepäck. Interessant ist sie auch für Tauchbasen im Verleih, damit sind ambitionierte Schnorchler und Freitauchinteressenten gut auszustatten.
Fakten
Hersteller: Cressi
Typ: FREE FROG
Anwendung: Einsteigerflosse für Freitaucher, ambitionierte Schnorchler
Material: Kunststoff
Länge / Breite: 65 / 22 cm
Farben: rot/schwarz, grau/schwarz
Größen: 37/38 – 45/46
Preis: empf. Verkaufspreis € 60,-
Michael Goldschmidt