Die Frauen, die im Zentrum dieses Films stehen, gehen einer jahrtausendealten Tätigkeit nach: Sie sind Ama-San, japanische Taucherinnen, die im offenen Ozean nach Meeresfrüchten jagen. Zwischen der rauen pazifischen See mit ihren wundersamen Geschöpfen und dem häuslichen Raum beobachtet der Film drei Generationen von Frauen und schafft so ein spannendes Bild weiblicher Arbeit.
Souverän bewegen sich die Ama-San durch die Unterwasserwelt, sie gehören ihr an wie die Abalone, Seeigel und Oktopoden, die sie jagen. Die mit bedacht kadrierten Bilder zeigen die Schönheit und Stärke der naturverbundenen Arbeit der Frauen. Regisseurin Varejão hat mit ihrem genauen und zurückhaltenden Blick einen warmherzigen Film mit faszinierenden Protagonistinnen geschaffen.
INHALT
Ein Tauchgang, das Sonnenlicht schneidet durch das Wasser. Die Luft muss ausreichen, die Abalone mit dem Messer von den Felsen auf dem Grund des Pazifiks zu schneiden und wieder aufzutauchen. Ohne Hilfe von Sauerstofflaschen oder anderen Hilfsmitteln, wird der ganze Körper bis an seine Grenzen gebracht. In Wagu, einem Fischerdorf der japanischen Ise-Halbinsel, tauchen die drei Frauen Matsumi, Mayumi und Masumi jeden Tag ein in die Meereswelt, ohne zu wissen, was sie dort vorfinden. Unter Wasser werden ihre Körper zu denen von Jägerinnen. Die Frauen sind Ama-San und tauchen so schon seit 2000 Jahren vor den Küsten Japans.
AMA-SAN feierte seine Premiere auf dem DocLisboa, wo er den Prémio Ingreme für den besten portugiesischen Film gewann. Der Film wurde auf zahlreichen weiteren Festivals prämiert und lief unter anderem in Karlovy Vary, bei den Visions du Réel, CPH:DOX, dem DocAviv, beim Art of the Real im Lincoln Center und auf vielen weiteren Festivals weltweit.
DCP | Farbe, japanische Sprachfassung mit dt./engl. UT
Produktion: Terratreme, Mira Film, SGRS, Flying Pillow
Silke Lehmann