Ägypten: CDWS macht Zugeständnis, Tauchbasen können selbst entscheiden, ob sie mit Tagesbooten bei geeignetem Wetter ausfahren

Am Roten Meer siegt die Vernunft, Ägypten nimmt über die CDWS jüngste windabhängige Tauchverbote zurück

Ägypten CDWS

Seit einigen Wochen war der Tauchtourismus in Ägypten in Schieflage gekommen, nachdem von Seiten der Regierung veranlasst worden war, dass ab einer Windgeschwindigkeit von 24 Knoten (etwa 48 kmh), keine touristischen Schiffe Häfen und Tauchbasen verlassen dürfen. Mit dieser Maßnahme sollten die spektakulären Untergänge von Yachten mit und ohne Tauchgästen an Bord verhindert werden. Dabei war aber außer Acht gelassen worden, dass die entsprechenden Zwischenfälle im Kern auf konstruktive Fehler bei Schiffsneubauten zurückzuführen sind, die durch zusätzliche Aufbauten an Stabilität verloren und kräftigen Winden dadurch deutlich mehr Angriffsfläche bieten.

Bei der Generalversammlung der CDWS (Chamber of Diving & Water Sports) in Sharm el Sheikh am 2. Juni 2025 wurde die Entscheidung getroffen, den Tauchbasen wieder die bewährte Eigenverantwortung einzuräumen, nach Beurteilung der aktuellen Wetterlage sichere Ausfahrten mit ihren Tauchgästen durchzuführen.

Nach vielen konkreten Protesten betroffener Basen und Freitauchdestinationen, denen es sogar untersagt worden war, Hausrifftauchgänge oder Schnorchelaktivitäten durchzuführen, ruderte nun Ägypten, vertreten durch die CDWS, zurück.

Die Anordnung, ab 24 Knoten Windgeschwindigkeit alle taucherischen Aktivitäten, auch von Land aus, zu verbieten, betraf unterschiedslos die gesamte Küste von Ägypten. Unzählige Tagesausfahrten und Hausrifftauchgänge fielen daraufhin aus, was bei den Betreibern von Basen wie auch deren Gäste nicht nur auf Unverständnis stieß, sondern auch großen Ärger bereitete.

Die Mindereinnahmen der Tauchsportanbieter, Schulen und Trainingscenter entwickelten sich existenzgefährdend und Ägypten tat es schließlich auch weh, wenn keine Vergnügungssteuer in Höhe von 10% an den traditionell klammen Staat pro Tauchgang oder Ausfahrt abgeführt wurde.

Tourenplanungen waren fast unmöglich geworden, Basen und Gäste lebten gleichsam von einem Tag auf den anderen. Bereits vorausbezahlte Tauchpakete waren kaum erstattbar, da der Ausfall von Tauchaktivitäten nicht in der Verantwortung der Veranstalter lag.

Dass die CDWS hier so lange die Schaffung klarer Verhältnisse versäumte und ihren eigentlichen Auftrag, die Vertretung der Tauchbasen und Anbieter von Tauchaktivitäten und Tauchsafaris nicht erfüllte, ist kaum verständlich.

Schauen wir nun auf die Rückkehr bewährter und verantwortungsvoller Praktiken der entsprechend zertifizierten und der CDWS angehörenden Anbieter rund um den Tauchtourismus.

 

Michael Goldschmidt
UWW Ki-Montage