2005: Anspruchsvoller UW – Fotowettbewerb in Israel gestartet, als WORLD SHOOTOUT jetzt 20. Jubiläum auf der Messe boot

Der Gründer und UW-Fotograf David Pilosof steht auch dem ab 2011 online ausgetragenen Wettbewerb als Veranstalter vor

WORLD SHOOTOUT

David und ich kennen uns schon lange, die erste Begegnung war im Gründungsjahr von UnterWasserWelt 1999. Da war ein WORLD SHOOTOUT noch nicht geboren, aber der umtriebige Israeli, der in Eilat am Roten Meer wohnt, hatte immer schon interessante Ideen, der Unterwasserfotografie ein Forum zu bieten, auf dem sich international engagierte und anspruchsvolle UW-Fotografen zeigen und messen können.

Nachdem das legendäre „World Festival of Underwater Pictures“ in Antibes völlig an Bedeutung verloren hatte – „Antibes“ war einmal das Synonym für exzellente UW-Fotografie und Filmproduktionen –  übernahm der WORLD SHOOTOUT dessen Funktion.

WORLD SHOOTOUT Jetzt stehen in 9 Kategorien die endgültigen Entscheidungen der Jury an. Im Verlauf der Messe boot 2025 werden die Gewinner bekannt gegeben, am 25. Januar 2025 ab 16:30 in Halle 11 auf der Bühne der Water Pixel World.

Der Wettbewerb ist wirklich anspruchsvoll und das zeigt sich auch jährlich in der Höhe der ausgelobten Geldpreise oder hochwertigen Reisegewinne. In 19 Jahren wurden bis dato 854 Gewinner ermittelt, die Geldgewinnsumme addierte sich allein auf  $ 276,000,-.

Den WORLD SHOOTOUT habe ich über die Jahre immer im Blick gehabt, die Qualität der prämierten Bilder ist durchgehend überzeugend. Schaue ich auf die Teilnehmerliste, werde ich das Gefühl aber nicht los, dass sich das Interesse an einem so hochwertigen Contest eher zurückhaltend entwickelt. Am Beispiel Deutschland: In Antibes waren hier noch einige Fotografen ausgemacht worden, die ihre Arbeiten einschickten und auch unter den Gewinnern gelistet waren.

2025 finde ich nur noch Thomas Heckmann (Modelfotografie im Pool), der die Szene der deutschen Fotografen allein vertritt.

Lasse ich den Querschnitt der Motive auf mich wirken, die es ins Finale geschafft haben, dann sind sie wirklich hochwertig aber doch auch recht ähnlich. Vor schwarzem Hintergrund freigestellte Situationen, die es schwer machen, einen Unterschied zu Makro, Weitwinkel, Nachttauchen (Black Water) zu erkennen.

Gäbe es heute noch einen Verlag, der sich auf herausragende Bestimmungsbücher der UW-Fauna und Flora spezialisiert hätte, hier fände das Gros der vorgestellten Bilder einen angemessenen Platz. Gibt es aber leider nicht. Vielleicht wären die Magazine GEO oder National Geographic interessiert…. Wünschen würde ich es all diesen engagierten UW-Fotografen.

Ich vermisse auf jeden Fall eine adäquate Menge fürs Finale platzierter Weitwinkelaufnahmen. Gerade einmal ein Bild aus einer UW-Höhle, die üblichen Delfine, eine Robbe in Interakton, ein Wal.

Als UW-Fotograf hatte ich mich von Anfang an auf Weitwinkelmotive spezialisiert, denn es war meist unangemessen, was die Reiseautoren zur Illustration ihrer Storys an Bildstrecken lieferten: Nah- und Makroaufnahmen. So kann man keine Tauchspots für die Leser wiedererkennbar dokumentieren. Aber, es ist halt einfacher. Charakteristische Ansichten eines Riffs sind schwieriger zu realisieren, „machen Arbeit“, denn das Tageslicht ist führend und nicht der Blitz, der erlaubt, es im Nahbereich völlig auszuschalten. So umgibt das Motiv eben finstere Nacht.

Vielleicht kannst du mein lieber David beim WORLD SHOOTOUT 2025 das Thema Weitwinkel anspruchsvoller formuliert im Wettbewerb einbinden. Denn jetzt habe ich das Gefühl, dass ich mich „nur“ durch ein nächtliches Aquarium geklickt habe.

Und jetzt sind wir gespannt, wer alles am 25. Januar dann auf der Bühne der Water Pixel World das Rennen machen wird.

Competition 2024

 

Michael Goldschmidt
WORLD SHOOTOUT