Aktuelle Krisen, 24/7 digitale Erreichbarkeit und Alltagsstress – immer mehr Menschen fällt es schwer, abzuschalten. Viele streben deshalb danach, ihre innere Mitte zu finden, sei es durch Mediationsübungen oder körperliche Betätigung. Tauchen mag bei dieser Thematik nur wenigen in den Sinn kommen, jedoch haben Yoga, Meditation und der Tauchsport mehr miteinander gemeinsam, als es im ersten Moment den Anschein hat. PADI – Professional Association of Diving Instructors bietet mit Yoga Diver und Mindful Diver erste Kurse an, die genau dies vereinen.
Tiiiiief einatmen – auch unter Wasser
Beim Tauchen werden Atemübungen (Pranayama) und physische Übungen (Asanas) wie beim Yoga kombiniert, um einen meditativen Zustand zu erreichen, der einen gesunden Körper und Geist fördert. Die Eindrücke eines Tauchgangs können ein tiefes Ruhegefühl erzeugen, welches an Land viel schwieriger zu erreichen ist. Denn in den eigenen vier Wänden oder dem Fitnessstudio schweifen die Gedanken schnell zum Alltagsgeschehen, während man unter Wasser umgeben ist von der Ruhe und Schönheit des Meeres oder Sees und die Welt für einen Moment das Tempo ändert. Außerdem erhöht die für das Tauchen nötige Tiefenatmung nachweislich die Sauerstoffsättigung und fördert damit die Durchblutung, was sowohl Geist als auch Körper zugutekommt.
Dem Gehirn wird damit signalisiert, dass es Zeit ist zu entspannen und die Produktion des Stresshormons Cortisol wird reduziert. Indem sich die Taucher auf das Atmen konzentrieren, versetzen sie sich in einen meditativen Zustand. Zusätzlich zu dieser positiven mentalen Wirkung schafft die sportliche Betätigung unter Wasser perfekte Bedingungen zur schonenden Kräftigung
der Muskulatur – ähnlich wie beim Yoga.
Gleichzeitig ist aber auch Yoga eine attraktive Betätigung für Taucher außerhalb des Wassers, denn es entspannt den Geist und stärkt den Körper. Die Körperhaltungen stärken und dehnen Muskeln, die beim Tauchen wichtig sind. Dies verringert das Verletzungsrisiko und hilft, Überanstrengung zu vermeiden.
Außerdem fördert es das Körperbewusstsein und lehrt gezielte Atmung, was in Stress- oder Ausnahmesituationen bei einem Tauchgang helfen kann, ruhig zu bleiben.
Mit PADI-Kursen zum absoluten Zen
Auch die internationale Tauchorganisation PADI hat die Vorteile im Zusammenspiel von Yoga, Meditation und Tauchen erkannt und bietet deshalb mittlerweile erste passende PADI-Spezialkurse auf der Insel Bonair an – Yoga Diver und Mindful Diver. Beim Yoga Diver lernen Kursteilnehmer durch Yoga- und Meditationssessions an Land Techniken, die später unter Wasser angewendet werden können, um den Luftverbrauch, die Auftriebskontrolle, Bewegungen und damit das gesamte Taucherlebnis zu verbessern.
Beim Mindful Diver lehren PADI-Profis Tauchern die Wissenschaft der Achtsamkeit. Über zwei Tage und auf vier Tauchgängen werden durch Übungen in malerischer Landschaft verschiedene
Achtsamkeitsfähigkeiten trainiert, die darauf abzielen, die Atmung, den Körper und den Geist vor, während und nach dem Tauchen zu verbessern.
Lena Zeller