Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2)

Der Alleskönner unter den Tauchcomputern

Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2)

Lange hat man sich bei Scubapro Zeit gelassen, den ersten Rechner mit Farbdisplay vorzustellen. Wie es aussieht, hat sich die Schweizer Gründlichkeit der UWATEC Entwickler gelohnt. Der Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) ist der Alleskönner unter den Tauchcomputern. Keine Zielgruppe ist ausgeklammert, jeder Anwender wird bedient. Und mit hochgeladen Grafiken und Fotos orientiert man sich während des Tauchgangs oder hat bei der Deko was anzuschauen. Es gibt ihn als Konsolenmodell und am Arm zu tragen.

Mit dem Galileo Sol ging 2008 bei Scubapro die Sonne auf. Zu jenem Zeitpunkt war dieser Tauchcomputer eindeutig der innovativste am Markt. Zehn Jahre später erreicht uns ein Testmodell des Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2), der aufbauend auf den anerkannten Stärken des „Gründungsvaters“ der Galileo – Familie neue Features und schließlich einen Farbbildschirm präsentiert. Insgesamt wurde da nicht gekleckert, da wurde echt geklotzt.

Neu ist erst einmal, dass es den Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) als Konsolenmodell G2C mit Luftintegration über einen Hochdruckschlauch gibt, der aber keine über Sender zu ermittelnden Luftdruckdaten empfängt. Es wird exklusiv das Rückengas in der Anzeige des Flaschendrucks und die damit zusammenhängenden Berechnungen der verbleibenden Luftzeit und der Deko berücksichtigt. Da es die Software grundsätzlich anbietet, hat der G2C auch einen Apnoemodus, der gesondert freigeschaltet wird, was bei einem Konsolenmodell aber nicht zum Tragen kommt. Das Farbdisplay ist im Hochformat und etwas größer als beim Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2), was ihn möglicherweise für „lesebrillenpflichtige“ User interessant macht. Bewegt man sich primär als Sporttaucher unter Wasser ohne Ambitionen für den Einsatz von Stages mit Dekogasen, deren Druckdaten am dort ohnehin erforderlichen Finimeter angezeigt sein müssen, ist der G2C insgesamt ein multifunktionales Highend Instrument.

Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2)

Sehen wir jetzt auf den Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2), der im Vergleich zu seinem Urmodell sichtlich abgespeckt hat. Gutes musste nicht neu erfunden werden, so ist die Logik der im Tauchmodus wählbaren 4 Anzeigevariationen nur verfeinert und mit Hilfe der nun möglichen farblichen Hinweise auf Grenzwertüberschreitungen (gelb) oder Verstöße (rot) optimiert worden. Im Grafikmodus kann man live die Tiefenkurve verfolgen, während drei weitere Modi die wichtigsten tauchgangrelevanten Daten bis hin zum gesamten Datenpotential präsentieren.
Das Farbschema der Anzeigen kann mit grün oder blau betonter Grafik gewählt werden. Damit wird die Ablesbarkeit in stark grün- bzw. blautonigem Wasser verbessert. User mit individueller Farbsehschwäche werden das besonders schätzen. Zudem gibt es noch drei weitere Anzeigemodi, die schwarz / weiß ausgelegt sind. Hier werden Warnungen in Graustufen deutlich gemacht.

Farbe kostet bei hochauflösenden Displays für Tauchcomputer immer noch Geld – und Energie. Deshalb ist beim Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) die Anzeigefläche kleiner, als beim Vorgänger von 2008, der eine LCD Technologie nutzte. Aber die richtig kantenscharfe Darstellung von Daten und Symbolen kompensiert die geschrumpfte Fläche beim kleineren Farbbildschirm nicht nur, sie überzeugt auch bei der Ablesbarkeit. Schließlich kann der Bildschirm um 180° gedreht werden, womit die Lage der Drücker ober- oder unterhalb des Displays angeordnet wird, je nach dem Geschmack des Users.

Sofort findet man sich mit der auch im Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) realisierten Steuerung über drei deutliche Drucktasten zu Recht. Fast, aber nur fast – das ist besonders der persönlichen Sicherheit geschuldet – manövriert man sich mühelos durch alle Funktionsebenen, unterstützt in der bevorzugten Sprache. Allerdings gibt es in der Anleitung immer noch eine Liste von Abkürzungen zu verinnerlichen, die angezeigten Daten am Display zugehörig sind und nicht unbedingt dem gängigen Tauchvokabular zugeordnet werden können, außer man ist ausgebildeter technischer Taucher. Im Anwendungsbereich für Sporttaucher scheut man sich beim Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) etwas, von abkürzenden Anglizismen Abstand zu nehmen.

Geheimnisse des Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2)

Dass bei einem Produkttest durchaus auch investigativer Journalismus geleistet wird, hat sich beim Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) wieder einmal bestätigt und ein Geheimnis konnte gelüftet werden. Nirgends war in der Anleitung und der Webpräsenz erwähnt, wie viele Sender mit dem Gerät gekoppelt werden können. Wir sagen es ihnen, respektable 8. Diese Menge wird in der Realität kaum ein User ausreizen, aber bis drei können Taucher im advanced Nitrox- oder Trimixbereich schon eher kommen.
Der auf Funkfrequenzen kommunizierende Sender hat eine integrierte Leuchtdiode, so dass ein Buddy optisch erkennen kann, wann 100 oder 50 bar Flaschendruck erreicht worden sind. Die Koppelung ist einfach, einer der wenigen Punkte, die Anleitung zu lesen.
Je nach der Fläche, die an einer 1. Stufe zur Verfügung steht, kann es aufgrund des typischen Platzbedarfs eines Hochdrucksenders erforderlich sein, einen kurzen Hochdruckschlauch zwischenzuschalten. Das betrifft zumeist technische Taucher, die Atemregler benutzen, deren Ports (Schlauchanschlüsse) einseitig und konsequent bei der Montage nach unten weisen. Aber auch bei Sporttauchern kann es eng werden, etwa bei Monogeräten mit Doppelventil und Einsatz von zwei Reglern. Das ist insgesamt kein Problem, muss aber vor dem ersten Einsatz berücksichtigt werden.

Tauchcomputer Galileo 2 – Human Factor Diving

Und weil bereits das Stichwort „Funkfrequenz“ fiel, bleiben wir gleich noch beim Brustgurt zur Ermittlung biometrischer Daten unter dem Begriff „Human Factor Diving“. Im Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) werden beim Tragen des Brustgurts die Pulsfrequenz und die Hauttemperatur an den Rechner übermittelt und diese Werte fließen automatisch in die Nullzeit / Dekoberechnung ein. Scubapro ist mit dieser Technologie der einzige Hersteller, der diese schon vom Computer Mantis bekannte Technik, anwendet. Kurz gesagt wird das Maß der Anstrengung beim Tauchgang sowie die Auskühlung für die Deko berücksichtigt, denn beide Werte zu kennen und die damit erfolgte persönliche Stickstoffaufsättigung hochrechnen zu können, verfeinert die Möglichkeiten.
Nachgefragt ist dieses Ausstattungsmerkmal ein besonders wichtiger Grund, warum sich Kunden für den Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) entscheiden.

Wenn Sie mit einem Kompass umgehen können, dann sind Sie mit dem Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) auch nicht orientierungslos unterwegs. Sie können die Zielrichtung eingeben, der Umkehrkurs wird automatisch berücksichtigt. Das Instrument reagiert zügig auf Richtungsänderung und steckt das Verkanten gelassen weg. Stichwort Orientierung, dazu zählt auch der Höhenmesser. Der Rechner schläft nie und Sie müssen sich um die manuelle Einstellung eines Bergseelevel nicht wirklich kümmern. Allerdings generiert der Höhenmesser seine Anzeige aus den Luftdruckdaten in seiner Umgebung. Diese variieren je nach Wetterlage. Deshalb schadet es nicht, den Höhenmesser des Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) von Zeit zu Zeit in eigener Regie abzustimmen. Meistens ist die Höhenlage des eigenen Wohnorts bekannt und so kann die Anzeige manuell korrigiert werden.

Dass der Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) keinen User in ein Datenloch fallen lässt, beweist eine 360° Zielgruppe. Sporttaucher, Mischgastaucher (Trimix), Rebreathertaucher, Apnoetaucher und wer nur einen Tauchbegleiter im Gauge Modus benötigt, alle werden bedient. Im Auslieferungszustand sind nur die sporttauchrelevanten Ebenen verfügbar, doch alle weiteren Module sind schon im Speicher und werden mit einem Code freigeschaltet. Also keine Extrakosten für ein funktionelles Update. Und Updates für das Betriebssystem werden ebenso zum Zeitpunkt des Erscheinens verfügbar gemacht, der Download über USB – Kabelverbindung mit dem stationären Rechner oder via Bluetooth machts einfach.

Sie tauchen ja nicht zum Spaß, vielleicht, und deshalb ist das Logbuch für den Jäger und Sammler ein weiterer wichtiger Punkt, bei dem sich ein Tauchcomputer bewähren muss. Beim Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) stehen 485 MB Speicherplatz bereit, 1000 Stunden Tauchgangprofile zu konservieren. Vom Speicher muss noch das Betriebssystem abgezogen werden und die 1000 Stunden gibt’s nur, wenn keine umfangreiche Bilddatenbank angelegt wurde. Um an die Inhalte heranzukommen, sind USB und Bloutooth darauf vorbereitet. Die einfache Software LogTRAK verinnerlicht die Tauchgangdaten und macht das Tauchprofil und gegebenenfalls beim Tragen des Brustgurts die Arbeitsleistung sichtbar. Mit GPS Daten kann der Tauchplatz mit Google Maps gezeigt werden. Wie gesagt, es ist eine einfache Software, wer mehr möchte, was dem Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) gerecht werden würde, arbeitet etwa mit Diving Log.

Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) in der Praxis

Was in diesem Tauchcomputer alles steckt, ist erst nach längerer Zeit des Einsatzes erfahrbar. Das Handling, die Kommunikation mit dem User ist vorbildlich, ebenso die Ablesbarkeit. Wenn nicht die vielzählig zu setzenden Alarme aktiviert werden, bewegt man sich völlig entspannt und ungestört durch die Tiefe. Die Bedienung und Abstimmung auf den User ist wirklich einfach, die Menüführung gefällt. Bis auf die anglistischen Abkürzungen kann man grad nichts besser machen. Die vielfältig auf den Benutzer persönlich abstimmbaren Grundlagen zur Berechnung der Deko bieten ein hohes Maß an individueller Berücksichtigung der Stickstoffsättigung.
Technische Taucher können den Scubapro Tauchcomputer Galileo 2 (G2) als Backup zum Tauchplan einsetzen.
Das Handling beim Tauchgang ist auch mit dicken Handschuhen einwandfrei. Der Bildschirm zeigt bei allen Betrachtungswinkeln ein gleichmäßiges Bild.
Für 50 Tauchstunden ist der Akku des Rechners ausgelegt, da muss nicht ständig nachgeladen werden. Der geräteseitige Stecker Anschluss des USB Kabels sitzt fest am G2, da kann es beim Laden oder Datenaustausch ruhig auch schaukeln, wie auf einem Safariboot.

Fazit

Bei den Nachgedanken zu diesem Test fällt die Losung der drei Musketiere ein: Einer für alle, alle für einen. Ach ja, vieles wurde nicht angesprochen, es sollte ja auch kein Buch aus dem Testreport werden.

Fakten

Hauptmerkmale

• Intuitive Menüführung: Einfache Drei-Tasten-Steuerung sowie taucherfreundliche Funktionen dank denen sich der Galileo einfach bedienen lässt. Ermöglicht einen nahtlosen Umstieg vom Galileo Sol auf den G2. Das Zubehör ist kompatibel.
• 2,2 Zoll/5,6 cm großes TFT LCD-Farbdisplay (320 × 240 Pixel): Anzeige in leuchtenden Farben für maximale Ablesbarkeit.
• TFT-Bildschirme verbrauchen weniger Energie: Effizienter als andere Bildschirmtypen für eine längere Akkulaufzeit.
• Verschiedene Konfigurationen für die Bildschirmanzeige: Auswahl der Bildschirmoptionen „Light“, „Classic“, „Full“ bzw. „Grafisch“.
• Anpassung der Menüführung: Individualisierung und Zusatz-Modi wie Sidemount oder CCR.
• Unterstützung von 19 Sprachen.
• Vorausplanender Multigas-Algorithmus ZHL16 ADT MB: Erweiterter Uwatec-Algorithmus berechnet bis zu 8 Nitrox-/Trimixgemische.
• Integrierter Herzfrequenz- und Hauttemperaturmesser: Misst mit dem Brustgurt den Herzschlag sowie die Körpertemperatur und bezieht beide Werte in die Belastungskalkulation ein, um das Tauchen noch sicherer zu machen.
• Mit dem Herzfrequenzmesser kann die Herzfrequenz nahezu in Echtzeit nachverfolgt werden, um sicherzustellen, dass man im persönlichen Zielbereich bleibt.
• Schlauchlose Luftintegration: Überwacht den Flaschendruck, berechnet die tatsächlich verbleibende Grundzeit (RBT) und ermöglicht die Einbeziehung des Luftverbrauchs in die Dekompressionsberechnung.
• Voll neigungsfähiger Digitalkompass. Der beste derzeit erhältliche Digitalkompass.
• Wiederaufladbarer Akku: Ermöglicht pro Ladung bis zu 50 Stunden Tauchzeit.
• 485 MB großer Speicher: Speichert Bilder, Tabellen, den Status der Gewebesättigung sowie 1.000 Stunden an Tauchprofilen.
• USB-Kabel und Bluetooth Low Energy-Schnittstelle: Einfaches Herunterladen der Tauchdaten mit der LogTRAK-Software auf einen PC/Mac. Oder mit Hilfe der Android LogTRAK-App oder die LogTRAK iOS für iPads und iPhones.

Tauchcomputer – weitere Merkmale

• Glasfaserverstärktes, thermoplastisches, schlankes Gehäuse: Äußerst robust und UV-beständig.
• Ergonomisch geschwungene, flache Form: Angenehme Passform und guter Halt am Handgelenk. Bungeehalterungen für technische Taucher verfügbar. Kann auch an einem Retraktor befestigt werden.
• Technisches Plastik: Schützt das farbige hochauflösende TFT LCD-Display, das über eine Hintergrundbeleuchtung für eine bessere Ablesbarkeit auch bei schlechten Lichtverhältnissen verfügt.
• Schlankes, schweizer Design.
• 3 Edelstahltasten: Leicht zugänglich, intuitiv, einfach bedienbar, sogar mit Handschuhen.
• Verschiedene Tauchmodi: Scuba, Apnoe, Trimix, Gauge, CCR und Sidemount für höchste Einsatzflexibilität. Die Apnoe-, Trimix-, CCR- und Sidemount-Modi sind werksseitig deaktiviert. Die Aktivierung ist einfach und kostenfrei – kein Download oder Upgrade erforderlich.
• Spezielles Apnoe-Logbuch: Speichert Wiederholungstauchgänge nacheinander unter derselben Apnoe-Sitzung.
• Maximale Betriebstiefe: 120 m/394 ft.
Jeder G2 wird mit einer Kurzanleitung mit wichtigen Hinweisen, einer 3M-Displayschutzfolie, einem USB-Kabel und einem Retraktorclip geliefert. Das Set mit Herzfrequenz-/Hauttemperatur-Brustgurt und LED-Sender ist in einer schwarzen Soft Box verpackt. Der G2 ist auch ohne Brustgurt und Sender erhältlich sowie nur mit Sender.

Empf. VK:
G2-Set mit Brustgurt und LED-Sender: 1160,00 Euro
G2 mit Sender: 1080,00 Euro
G2: 865,00 Euro
Sender mit Infodiode: 329,00 Euro
Sender ohne Infodiode: 309,00 Euro
G2 C – Konsolenmodell nur im Bundle mit Brustgurt: 1160,00 Euro
Brustgurt: 95,00 Euro

www.scubapro.com

 

 

Michael Goldschmidt