VUZE KameraIrgendwo zwischen Diskus und Raumschiff ist das preisgekrönte Design des VUZE Kamerasystems angesiedelt. Mit 8 Augen sieht die VUZE alles, was sich rund um sie herum so tut, 360 Grad in der Horizontalen, 180 Grad in der Vertikalen. Das macht schon am Bildschirm Laune, so richtig ab geht es aber mit einem virtual reality Headset für Smartphones. Dann taucht man tatsächlich ein und ab, eine völlig neue Art des Trockentauchens.
Immer öfter sieht man mittlerweile Fotos und Videoszenen in YouTube, Facebook und anderen Sozialen Medien, die eine komplette Umgebung umfassend abbilden und so eine einzigartig neue Bildrealität schaffen, die das normale Sehen über sich hinauswachsen lässt. Was vor ein paar Jahren nur wenigen Spezialisten vorbehalten war, ist heute mit vergleichsweise preiswerten Kameras und verblüffend automatisierter Digitalverarbeitung fast ein Kinderspiel.
Die VUZE VR (virtual reality) Kamera hat bei professionellen Dienstleistern bereits einen guten Ruf, wie unsere Recherche ergab. Technik und Software der VUZE sind beeindruckend, das Handling wirklich einfach. Wie viele High Tech Produkte kommt auch dieses aus Israel, dem Silikon Valley am Mittelmeer. Hinter dem Produkt steht das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen HumanEyes. Die dort beschäftigten Entwickler sind Spezialisten für 3D Darstellung, Verarbeitung am Computer und Bilddarstellung. Über 70 Patente wurden bereits erteilt. HumanEyes Kameras wurden bereits bei der Erforschung der Meere und an Bord der internationalen Raumstation ISS eingesetzt. Mit der VUZE steht nun die erste 360 Grad 3D Kamera für private Anwender zur Verfügung und das sogar zum absolut bezahlbaren Preis.
Mit 8 Augen schaut sich die VUZE VR Kamera ihre Umgebung an
Bei anderen Systemen genügen deren zwei, was für private Ansprüche und Postings in sozialen Medien durchaus genügen kann. Allerdings ist aktuell auch die VUZE XR am Start als Lösung mit zwei Kameraaugen für 2D 360° oder 3D 180° Aufnahmen.
Schaue ich auf die vor ein paar Jahren erforderliche Technik, bei der handelsübliche Analog- bzw. Digitalkameras in ein Gestell montiert werden mussten, das mechanisch und elektrisch die Kamera horizontal drehte und bei an die Brennweite angepassten Stopps ein Foto aufnahm, ist der quadratische Diskus der VUZE ein echtes Wunderwerk. Und ich erkläre Ihnen gleich auch warum.
Dass das manuelle Rendern (nahtloses Zusammenfügen der für ein 360° Standbild aufgenommenen Einzelbilder) im Analogbereich mühsam, im Digitalbereich zeitraubend war, können Sie sicher vorstellen. Anders bei der VUZE VR, hier erfolgt das Zusammenfügen der von 8 Objektiven gesehenen Bilder vollautomatisch bereits in der Kamera, das natürlich durch die integrierte Software. Sie müssen sich um nichts kümmern. Die im Mp4 Format produzierten Dateien beinhalten alle Informationen, die eine Nachbearbeitungssoftware zum Finish Ihrer Filmproduktion benötigt.
Und warum hat die VUZE 8 Augen? Pro Seite der Kamera sieht sie mit dem zweiten mehr. Scherz beiseite, die 8 Augen sind zur stereoskopischen, der 3D Bildaufzeichnung nötig. Und die kommt zum Tragen, wenn Sie die mit der VUZE VR aufgenommenen Szenen auf einfache Weise im VR (virtual reality) Headset betrachten, in der Ihr Smartphone als hochwertiger Bildschirm dient. Nur dort entfalteten die mit der VUZE VR erstellten Videosequenzen ihre volle Wirkung. Sie drehen den Kopf, neigen ihn, schauen nach oben und nach unten, die in die Videodateien hinterlegten Informationen kommunizieren mit den Sensoren im Smartphone und automatisch passt sich das vor Ihren Augen gezeigte Bild der Blickrichtung an. Und das macht richtig Laune.
An dieser Stelle noch ein Wort zur entsprechenden Fotofunktion, die natürlich auch in der Kamera vorgesehen ist. Zum Zeitpunkt unseres Tests war die Auslösung eines Fotos nicht direkt an der Kamera möglich, sondern ausschließlich über ein Smartphone mit aufgespielter (kostenloser) APP, das über die WLAN Funktion der VUZE kommuniziert. Und da macht auch Sinn, denn im Foto wäre sonst immer eine Hand, ein Arm sichtbar, weil die Taste zur Fotoauslösung natürlich an der Kamera integriert ist.
Generell ist es besser, bei 360° Fotos die Bildaufnahme drahtlos vorzunehmen, dann kann man sich als Fotograf an geeigneter Stelle im Motiv verstecken. Abgesehen davon zeigt die Praxis, dass die Bildwirkung von Fotos im 360° Bereich anders zu bewerten ist, als Videoszenen. Tatsächlich lebt das Gros der Videoszenen von der bewegten Kamera. Da verändern sich die Blickwinkel, es öffnen sich neue An- und Aussichten, es kommen bewegte Objekte ins Bild und verlassen es wieder. Natürlich gibt dafür auch Ausnahmen, die VUZE auf einem belebten Platz aufgestellt, auf dem das Leben nur so pulsiert, über oder unter Wasser, da kann sie auch eine Weile auf dem Stativ verharren.
Wasserfest?
Da fiel doch schon das Stichwort unter Wasser. Ja, die VUZE ist dank des hochwertigen UW-Gehäuses aus eigener Fertigung bis 41 Meter voll tauchtauglich. Spacig sieht es aus mit den 8 Kuppeln, den Domeports vor den Objektiven. Science Fiction Fans holt die Erinnerung an die TV Serie Raumschiff Orion ein, doch hier halten wir die absolute Gegenwart aus eloxiertem Aluminium fest in der Hand. Geöffnet wird es in einer diagonalen Linie, die VUZE, montiert auf einem Metallschlitten, gleitet in die komfortable Aufnahmeposition. Auf einer ebenen Fläche ausgerichtet schieben Sie die beiden Gehäusehälften zueinander, Passstifte richten sie aus und zwei Schnellspannverschlüsse machen aus zwei eins. Die VUZE ist bereit für die Dokumentation von 360° 3D Videoabenteuern unter Wasser.
Was für den Videodreh über Wasser als kleiner, ausklappbarer Handgriff vorgesehen ist, setzt sich als robuster Griff im Zubehörsortiment des UW-Gehäuses fort. Aus eigenen Equipmentbeständen haben wir für die Testaufnahmen im Roten Meer ein UW-Stativ zusammengestellt, das durchaus funktionierte, aber optisch wurde deutlich, dass die VUZE im unaufgeregten Umfeld besser am ausgestreckten Arm in Augenhöhe durchs Wasser bewegt wird. Dann werden auch unspektakuläre Motive richtig aufregend.
Schwierige Technik?
Überrascht hat auf jeden Fall die hervorragend reagierende automatische Belichtung der VUZE unter Wasser. Hier scheitern nicht selten sogar auf den UW – Einsatz besonders konzipierte Systeme. Im Roten Meer kam die VUZE ohne von den werkseitig vorgesehenen Einstellungen zum Einsatz. Das Beispielvideo im Beitrag ist eine unbearbeitete Originaldatei. Da Start und Stopp der Videoaufnahme manuell über die Taste an der Kamera / Gehäuseoberseite ausgeführt wird, sind diese in der Regel im fertigen Video nicht erwünschten Szenen in der Nachbearbeitung zu entfernen. Dafür bietet Humaneyes kostenlos eine eigene Software zum Download, aber auch höherwertige Schnittsoftware, die 360° Videos unterstützt, kann zur Nachbearbeitung verwendet werden. Das haben wir selbst ausprobiert.
Die Ein- und Ausschaltmomente im Video wegzuschneiden sind einerseits wichtig, die Farbkorrektur bei Unterwasserszenen auf der anderen Seite. 360° Bildwinkel können mit den Möglichkeiten von privaten wie auch normalen professionellen Usern nicht mit Zusatzlicht beleuchtet werden, damit die Farben in der Tiefe ihren Blauschleier verlieren. Hier helfen die immer besser gewordenen Möglichkeiten der digitalen Farbkorrektur in den hochwertigen Nachbearbeitungsprogrammen. Die von der VUZE produzierten Dateien haben auch in dieser Hinsicht enorme Reserven, verlustfrei realistische Farben ins Spiel der Unterwasserszenen zu bringen.
Für mich? Für wen?
Grundsätzlich ist die VUZE VR eine wunderbare 360° 3D Kamera. Die einen fliegen eine Drohe, um zu neuen Bild- und Videoerlebnissen zu kommen, den Mainstream verlassend, die anderen schauen sich um und registrieren, was sich hinter, über und unter ihnen so abspielt. Das hat was. Gerade auch im Unterwasserbereich, in dem der Blickwinkel durch die Tauchmaske ohnehin schon stark eingeschränkt ist. Mit der VUZE von Tauchgängen mitgebrachte Szenen geben das wieder, was man zu einem kleinen Teil selbst sehen und erleben durfte, zu einem großen Teil aber weit abseits der eigenen Beobachtungsmöglichkeiten verborgen blieb. Der Blick zurück. Der Blick nach oben, zur Seite, nach unten. Das ist fantastisch. Und es spiegelt unser Leben, das wir nur in einem kleinen optisch begrenzten Ausschnitt wahrnehmen. Bis eine VUZE ins Spiel kommt. Sie erweitert schlicht unseren Horizont.
Sie müssen aber die 3D – Fähigkeit im Endprodukt nicht ausnutzen. Sie haben die Wahl, auf 2D zurückzugreifen, wenn das Ziel der Präsentation nicht im virtuellen Bereich liegt (Headset) oder Sie als User 3D nicht sehen können, weil nicht beide Augen vollwertig für die 3D Wahrnehmung funktionieren. Zur Präsentation der Videos am Computerbildschirm steht automatisch ein Steuerelement zur Verfügung, mit dem die Ansicht der Szene in alle Richtungen verändert werden kann (siehe Beispielvideo).
Fazit
Genial ist die VUZE für Tauchbasen und Safariyachten, denn mit ihrer Bildtechnik können die Tauchspots im Briefing so realistisch gezeigt werden, wie mit keinem anderen Hilfsmittel sonst. Die handgemalten Tafeln fürs Briefing dienen als Gerüst, der 360° Einblick vorab ins Tauchgebiet mit seinen Highlights macht das Tauchangebot erst voll professionell. Und privat erschließt sich eine völlig neue, spannende Dimension, den Blickwinkel von 40° auf 360° zu erweitern.
Ach ja
Völlig zu kurz kam die Erwähnung des mitgelieferten Zubehörs, der Transportbox der Kamera und des Heavy Duty Transportkoffers des UW-Gehäuses, in dem das gesamte System sicher von A nach Z kommt. Zu diesem Preis hatten wir eine so hochwertige Vollausstattung bis jetzt noch nie in die Redaktion bekommen.
Infos
https://vuze.camera/buy/vr-underwater-kit/
Aktionspreis VUZE Kamera und UW-Housing € 2400,-
Technik
8 full HD Objektive –
Blickwinkel 360 x 180 Grad sphärisch für rechtes und linkes Auge –
Abbildung ab 50 Zentimeter Motivabstand –
4 MEMS 48kHz Mikrofone –
micro SD Karte bis 64 GB –
Betriebszeit bis 2 Stunden –
Wiederaufladbarer Akku integriert, Ladeanschluss USB –
ausklappbarer Handgriff –
Foto- und Videofunktion –
Kamerasteuerung, Kameraeinrichtung, Bildvorschau und Archiv aufgezeichneter Bilder und Szenen mit Kamera-WLAN zur App auf dem Smartphone –
Unterwassergehäuse mit 8 Domeports, druckfest bis 41 Meter –
Nachbearbeitung mit Humaneyes – Software (Download kolo) oder eigener Schnittsoftware (360 Grad fähig)
Michael Goldschmidt