Schon auf der ITB im Jahr 2017 kündigte der für das Rote Meer zuständige Gouverneur Ahmed Abdel Allah an, dass bei Berenice ein neuer Flughafen gebaut werden solle, der die südlichsten Gebiete Ägyptens bedienen würde. Und oh Wunder, es ist nicht bei der Ankündigung geblieben. Tatsächlich soll 2019 der neue Airport eröffnet werden.
Eigentlich ist der Flughafen und der Standort nicht ganz neu. Berenice wurde zunächst ausschließlich für militärische Zwecke verwendet. Jetzt wird er doppelt genutzt, die kommerzielle Luftfahrt teilt sich mit den Militärs den Airport. Für gut 22 Millionen Euro (430 Millionen Ägyptische Pfund) wurden die für die kommerzielle Luftfahrt erforderlichen Einrichtungen geschaffen. Dazu gehören neben der Technik zur Kommunikation mit den Flugzeugen und der Vorfeldkontrolle natürlich auch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen, Abfertigungsschalter, Sicherheits- und Zollkontrollen, Ankunfts- und Abreiseterminals und typische Strukturen für die Reisenden wie Restaurants und Duty Free Shops.
Der neue, für die allgemeine Luftfahrt nutzbare Airport liegt gut 200 Kilometer südlich des von Privatinvestoren gebauten Flugplatzes Marsa Alam. Die Gebühren dort sind so hoch, dass es sich die staatliche Airline Egyptair nicht leisten kann, Verbindungen dorthin anzubieten. Berenice gehört auch noch zur Provinz Marsa Alam, so dass es zukünftig durchaus ein Verwechslungspotential geben kann, entscheidet man sich auf eigene Faust eine Flugverbindung zu einem Ziel im Süden Ägyptens zu buchen.
Mit Berenice können sich nun Investoren daran machen, entlang bis heute völlig unberührter Küstenabschnitte neue Resorts zu bauen und auch einen Hafen, der für Safariyachten den Weg zu den attraktiven Riffen im Süden deutlich verkürzt. Doch bis es soweit ist, dass sich mit Hilfe des neuen Airports bei Berenice touristische Angebote entwickeln und genutzt werden können, darf man getrost von mindestens 10 Jahren Wartezeit ausgehen. Aber wenn es so weit ist und Berenice angeflogen werden kann, profitieren erst einmal die wenigen Resorts im tiefen Süden, das südlichste ist 40 Kilometer nördlich vom neuen Airport.
Michael Goldschmidt