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Tauchunfall Walchensee: 53-jähriger Taucher nach 120 Meter Abstieg vermisst – Suchaktion seit Samstag 27.7.2019

Walchensee Tauchunfall

Beispielbild Walchensee c: UWW

Ein Tauchunfall beschäftigt eine Vielzahl von Helfern und Rettungskräften seit Samstag 27. Juli im Bereich des Tauchplatz „Galerie“ an der B11. Ein 53-jähriger Tektaucher aus dem Raum Erding war mit zwei Begleitern abgestiegen, Zieltiefe 120 Meter. Die Erfahrung der Gruppe und die verwendete Ausrüstung soll der anspruchsvollen Unternehmung angemessen gewesen sein. Im Walchensee hatten sie schon eine Reihe ähnlicher Tauchgänge absolviert mit einer Tauchzeit von zwei Stunden. Die eingesetzten Hilfskräfte können nur von einer Totenbergung ausgehen.

Zunächst verlief der extreme Tauchgang unauffällig. Der Aufstieg der Dreiergruppe (ein Taucher aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck, ein weiterer aus Baden-Württemberg) erfolgte bis zu einer Tiefe von 90 Metern gemeinsam, hier riss dann der Sichtkontakt zu dem 53-Jährigen ab. Im Rahmen des Dekompressionsverfahrens und der begrenzten Atemgasvorräte ist es in der Praxis nicht möglich, in dieser Tiefe nach einem abgängigen Begleiter zu suchen. Zudem besteht trotz allem auch eine Wahrscheinlichkeit , dass dieser außerhalb des Sichtfelds einen regulären Aufstieg durchführt. Da die Tauchtiefe der Gruppe identisch war, wie entsprechend auch die sich daraus ergebenden Dekostufen, kann durchaus angenommen werden, dass zum Zeitpunkt des Auftauchens die Gruppe wieder vollzählig ist. Bedauerlicherweise fehlte der 53-Jährige an der Oberfläche. Sofort war klar, dass hier ein Tauchunfall passiert sein musste. Unverzüglich wurden Rettungskräfte alarmiert. Alois Grünwald, Chef der Wasserwacht Walchensee, bestätigte den Eingang der Alarmmeldung zu diesem Tauchunfall am Samstag Nachmittag.

Mit mehreren Booten und technischem Gerät zur Vermisstensuche sind die Wasserwachten  Walchensee, Niedernach, Uffing, Garmisch-Partenkirchen und Krün im Einsatz. Bis jetzt brachten die umfangreichen Suchmaßnahmen noch kein Ergebnis. Auch die heutige in Augenscheinnahme aus einem Polizeihubschrauber brachte keine neuen Erkenntnisse.

Suchtauchgänge bis 20 Meter Tiefe waren ebenso erfolglos. Sie wurden in einem Bereich durchgeführt, der gesichert dem Tauchbereich der Dreiergruppe entspricht.

Unterwasserströmungen im See erschweren die Eingrenzung des Suchgebiets, dazu kommt noch die große Tiefe. Im Verlauf des Unfallhergangs dürfte der Vermisste weiter abgesunken sein. Der Walchensee ist bis zu 190 Meter tief. Es ist davon auszugehen, dass die Suche noch einige Tage andauern wird. Ab Montag soll ein ROV (ferngesteuertes U-Boot für Such- und Arbeitseinsätze) zusätzlich zum Einsatz kommen.

Ein Kriseninterventionsteam betreut die zutiefst erschütterten Freunde und Angehörige.

Aktualisierung 29.7.2019

Die Wetterbedingungen ließen es heute nicht zu, die geplanten Suchoperationen umsetzen.  Der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd, Jürgen Thalmeier, erklärte auf Anfrage des Merkur, dass das Wetter aktuell keinen weiteren Einsatz zulasse. Es müsse stets die Sicherheit der Rettungskräfte im Vordergrund stehen unter Vermeidung aller Risiken. Suchaktivitäten in 120 Meter Tiefe seien momentan unmöglich. Er verwies auch darauf, dass prinzipiell am zurückliegenden Wochenende bereits alle Möglichkeiten genutzt wurden, um den Verunfallten zu finden. Nach Wetterbesserung werde über das weitere Vorgehen entschieden.

Aktualisierung 30.7.2019

Die Oberflächensuche mit drei Leichenspürhunden wie auch der Einsatz eines ROV (ferngesteuertes Tauchboot für Unterwasserarbeiten) brachten am Dienstag keine neuen Erkenntnisse. Wenn erforderlich werden die Maßnahmen auch am Mittwoch fortgesetzt.

Aktualisierung 11.8.2019

Am Samstag 10.8.2017 wurde der Tote von technischen Tauchern in einer Tiefe zwischen 70 und 75 Metern entdeckt. Unabhängig davon hatten zwei mit Kreislaufgerät ausgestattete Taucher ebenfalls den Verunfallten gesichtet am Tauchplatz Galerie in der so genannten Austauchschneise. Am Sonntag 11.8.2019 wurde die Leiche geborgen.

UWW

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