Tradition und Kreativität spielt seit jeher eine große Rolle in Neroth, das malerisch in der Vulkan-Eifel gelegenen ist. In Notzeiten bauten die Bauern zwischen 1830 und 1970 in Heimarbeit Mausefallen, die ihr karges landwirtschaftliches Einkommen aufbessern sollten. Nennt man einmal einen maßgeschneiderten marion Tauchanzug sein eigen, ist man auch in die Falle gegangen, denn man möchte nie mehr etwas anderes bei den Unterwasserexkursionen auf die Haut kommen lassen, denn die marion Tauchanzüge lassen keine Wünsche offen.
Tradition hat beim kleinen und feinen Unternehmen marion Tauchanzüge einen ausgeprägten Stellenwert, besinnt man sich doch der Techniken und des Know How des legendären Schweizer Herstellers Michel, bei dem Marion Thesen, eine gelernte Kürschnerin, sich zur anspruchsvollen Neopren – Schneiderin weiter entwickelte und später diese Firma und deren Patente übernahm. Und so prangt auch noch heute der Schriftzug Michel auf den Einlassventilen der Trockentauch – Maßanzüge.
Tauchanzüge nach Maß, das ist Name und Programm bei Marion Thesen. Hier werden Anzüge unter einem Dach wirklich noch von Kopf bis Fuß aus puren Neoprenplatten gefertigt, jede noch so kleine Naht von Hand gearbeitet.
Das braucht seine Zeit.
Wer sich für einen ihrer Anzüge interessiert, weiß, von der Stange gibt es nichts. Maß wird entweder in Neroth oder aber bei einem der jährlichen Messeauftritte auf der BOOT vorgenommen, dann wird sich „hinten angestellt“. Je nach Orderposition können schon einmal Wartezeiten von 6-8 Monaten ins Land gehen, aber wer um die Qualität und Passgenauigkeit der marion – Tauchanzüge weiß, nimmt dies gern in Kauf und taucht „notgedrungen“ den alten Anzug weiter.
Die Farben des Anzugs, die Kaschierung, können sich die Kunden nach eigenen Vorlieben aus der umfangreichen Farbpalette auswählen. Sogar die Farbe der Nähte ist wählbar, wobei ein besonderes Markenzeichen bei marion eine Naht mit abwechselnden Farben ist.
Sonderwünsche sind bei marion selbstredend kein Problem. Ein Beispiel: Hat man sich für einen Trockenanzug mit dem exklusiven Handschuh – Ringsystem entschieden, so können – Fotografen etwa – rechts einen 5-Finger Handschuh aus 5 mm Neopren anfertigen lassen und links den wärmeren 3-Finger Handschuh mit 7 mm Materialstärke. Das alles natürlich auf Maß. Die Kamera ist so hervorragend bedienbar.
Bei den 5 Finger-Handschuhen gibt es auch die Nass-Variante von Waterproof, oder aber schwarze Gummihandschuhe mit herausnehmbarem Innenhandschuh auf einem beeindruckend leichtgängigen, patentierten Ringsystem.
Liegt zwischen dem Bestelldatum und dem Beginn der Produktion eine längere Zeitspanne, erkundigt sich marion stets noch einmal telefonisch nach dem aktuellen Gewicht der Kundin, des Kunden. Werden jetzt Abweichungen zu den am Tag der Auftragserteilung ermittelten Werten deutlich, werden in den davon klassisch betroffenen Bereichen bereits beim Zuschnitt Änderungen vorgenommen.
Marion Thesen, die Perfektionistin hat ein gutes Gespür, wo und in welchem Umfang möglicherweise Korrekturen vorgenommen werden müssen, und der Erfolg gibt ihr immer wieder Recht. Ihre Erfahrung, die sie mit so leichter Hand in die Realität umsetzt, dabei nie das Lächeln und ihre gute Laune verliert, kann nicht mit Gold aufgewogen werden und ist in der Szene einzigartig.
Marion Thesen nimmt nicht nur persönlich Maß, auch muss der Anzug vor der Übergabe noch einmal anprobiert und von MARION bis ins kleinste Detail kritisch besehen werden. Kein für den Laien bestens sitzender Anzug verlässt Ihre Geschäftsräume, bevor er nicht von marion in allen Einzelheiten abgenommen wurde und ihren Qualitätsvorgaben entspricht. Kleine, perfektionistische Korrekturen werden sofort durchgeführt und so ist die Übergabe eines marion – Anzugs intensiver und weitaus persönlicher als die Auslieferung eines Autos aus dem Premiumsegment.
Der Erfolg gibt ihr Recht.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass Marion Thesen auch Reparaturen oder Korrekturen an Anzügen fremder Fabrikate macht. Wer aus seinem geliebten Anzug „herausgewachsen“ ist, sollte sich also erst einmal bei der Firma marion – Tauchanzüge nach möglichen Änderungen erkundigen, ehe der Anzug mit womöglich spürbarem Verlust bei einem der gängigen Onlineportale über den Tisch geht.
Maßanfertigung bedeutet auch, dass auf körperliche Besonderheiten Rücksicht genommen werden kann. Wir kennen das, ein Bein leicht länger als das andere, unterschiedliche Füßling – Größen, ein Hohlkreuz oder ähnliches. Tauchanzüge von der Stange machen hier auf Dauer nicht glücklich. Und nicht zu vergessen das Behindertentauchen, wo es wirklich wichtig ist, einen gut passenden und für eine ganz individuelle Tauchhaltung abgestimmten Anzug am Leib zu haben.
Interessanterweise gab uns Marion Thesen auf unsere Frage, welcher Kundenkreis bevorzugt marion – Tauchanzüge sein eigen nennt, zur Antwort, dies seien meist Taucher ohne ausgefallene Körpergrößen, die jedochden Komfort und das individuelle Design eines auf Maß gefertigten Anzugs besonders schätzen.
Nassanzüge, von Marion passgenau geschneidert, halten wärmer, als sogenannte Halbtrockenanzüge mit unterschiedlichsten Features wie Dichtlamellen, Dichtbündchen oder Trocken – Zipper. Die Problematik ist bekannt. Häufig ist der Einstieg in Halbtrockenanzüge von der Stange mühevoll, der Verschleiß und die Möglichkeit der Beschädigungen beim Anziehen ausgeprägt. Die Ursache des Auskühlens des Körpers, die Durchströmungsmenge des Wassers im Anzug während des Tauchgangs, ist mit einem perfekt sitzenden „Nass“ – Anzug denkbar gering und so kann Marion Thesen getrost auf solch empfindliche „High-Tech-Features“ verzichten und auf Robustheit und Langlebigkeit arbeiten.
Die Einsatzzeit eines marion –Tauchanzugs übersteigt deutlich die eines Anzugs von der Stange. Da auf Maß gefertigt wird, muss man nicht zu den aktuell gerne verwendeten hochdehnbaren Neoprenprodukten greifen, die längst nicht so strapazierfähig sind. Bewährte Schnitte und die in Langezeittests unter Wasser erprobte Qualität des Neoprens garantieren Tauchspaß für viele Jahre. Das äußerst langlebige Neopren wird übrigens bewusst mit der Annahme der jeweiligen Bestellung sogleich kundenspezifisch bei einem deutschen Neoprenhersteller eingekauft und für die Dauer der Wartezeit fachgerecht gelagert, so dass der mögliche Schrumpfungsprozess des Materials bis zum Beginn der Fertigung abgeschlossen ist.
Diese Problematik ist bekannt und hat vielen Taucher den Genuss am Hobby geschmälert – es wird ein Anzug gekauft, in den Schrank gehängt und pünktlich zum gebuchten Urlaub, vielleicht ein halbes Jahr später, sitzt dieser zu knapp, das Anziehen wird zum unerfreulichen Akt.
Beleuchten wir den Markt der Trockentauchanzüge, so ist die genaue Passform für die Sicherheit besonders wichtig. Im Anzug wandernde Luft kann fast unbeherrschbar sein, wenn sie in großer Menge in die Beinregion verlagert wird.
Und die häufig stiefmütterlich abgehandelte Frage der Passgenauigkeit der Füßlinge wird bei marion hochwertig behandelt. Genauestens vermessen, maß- und handgefertigt, mit rutschfester Schiffsboden-Laufsohle versehen. Grenzen gibt es keine, auch außergewöhnliche Größen sind realisierbar.
Durch die 7mm Neoprenstärke ist der Anzug selbst bei Extrem-Temperaturen so kuschelig warm, dass ein leichter Unterzieher reicht und auch hier der Bildung von schlecht entweichenden und auf die Tauchlage Einfluss nehmenden Luftpolstern vorgebeugt wird. Das Tauchverhalten eines Anzuges ist letztendlich mitentscheidend für das Wohlbefinden des Tauchers. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie das objektive Gefühl haben, mit einem Nassanzug im Wasser gewesen zu sein, obwohl Sie vollständig warm und trocken sind.
Mit dem Diagonalreißverschluss ist ein selbstständiges An- und Ausziehen kein Problem mehr. Die Führung des Trockenreißverschlusses an der Front unterstützt den Tragekomfort zusätzlich. Außerdem wird der Zipper an der Frontseite mechanisch geringer belastet, ein Punkt mehr für für die Langlebigkeit.
Die direkt am Anzug angesetzten marion 3 Finger-Handschuhe mit jeweils einem kurzen Trockentauch-Zip am Arm sind wohl das bekannteste Markenzeichen. Wärmer sind Hände nicht einzupacken, nur für Fotografen ist diese Lösung oft ungünstig. Hier wäre ein Test mit der aktuell genutzten Kamera ratsam.
Eine Besonderheit stellen gewiss die Ein- und Auslassventile dar. Sie entsprechen nach wie vor den altbekannten und bewährten Michel-Ventile. Das Auslassventil mit Sitz am Hinterkopf mag anfangs ungewöhnlich erscheinen, schnell aber hat man den Dreh heraus und kann mit dem nur manuell zu bedienenden Ventil ausgesprochen fein tarieren. Auch ermöglicht diese Bauweise, dass der Trockenanzug tatsächlich bis in den Kopfbereich hin trocken abdichtet und ein Auskühlen dort verhindert. An dieser Stelle ist der Anzug ein wenig gewöhnungsbedürftig im Moment des Anziehens, doch den Dreh hat man schnell heraus.
An einigen Konstruktionen beteiligt und schließlich auch als anspruchsvoller Testtaucher ist Conny Thesen im Hintergrund eingebunden. Seine Ideen und das gemeinsame Feedback fließen geradlinig in die Produktlinie ein.
Lässt man die Philosophie von Marion Thesen nun noch einmal Revue passieren, kann man nicht nur die Liebe zum Detail feststellen, der Brückenschlag von ihrem ursprünglichen Beruf, in dem sie mit wertvollen Pelze exklusive Modelle kreierte, ist voll und ganz gelungen. Das Know How, von der Pieke auf erlernt, das Auge und das Händchen selbst kleinste kundenspezifische Belange zu erkennen, das ist in der Tauchsportszene einzigartig.
Es wäre jedoch ungerecht die Sportszene allein anzusprechen, natürlich sind Berufstaucher aus allen Bereichen mit einem auf sie zugeschnittenen Anzug wesentlich praxisorientierter auszustatten.
Nichts ist unmöglich.
Und so zeigt eine Frau, die den Tag gerne mit einem Lachen beginnt, was abseits der Anzugangebote großer Labels alles möglich ist, komfortabel, individuell, langlebig und zeitlos. Für den einen mag es die Rolex sein, für die anderen ist es ein marion.
Marion Thesen
Lörenstr. 8
54570 Neroth
Tel. 06591 – 98 00 00
info@marion-tauchanzuege.de
www.marion-tauchanzuege.de
Ilka Weber