„Auf meinem Boot gibt es kein Blei!“ Im barschen Ton eines Unteroffiziers, der jeden Ansatz von Widerspruch bei amerikanischen Gästen bereits im Keim erstickt, quittiert Andy vom Tauchshop “Plantation Inn Manatee Tours” meinen harmlosen Wunsch den Auftrieb meines 5 mm Neoprananzug zu kompensieren um entspannt fotografieren zu können. Im Bürger des alten Europa weckt diese Art undemokratischer Kommunikation den Wunsch zur ruhigen Erläuterung der Sachlage, unterstützt mit etwas Blei käme ich auch als schnorchelnder Fotograf in gute Aufnahmepositionen und ich sei nicht zum Spass und für Familienalbumbilder 8000 km weit an den Crystal River angereist. Doch der konstruktive Einwand stachelt Andy nur zu einem Monolog auswendig gelernter Phrasen an, die mich als friedliebenden Europäer zur Weisheit führen, dass der Klügere zumindest in diesem Fall nachgibt, denn ich will die Manatees vom Crystal River sehen.
James Powell gilt als einer der besten Kenner der Manatees in Florida, seine ersten Kontakte hatte er in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als man der bis dato immer noch sagenumwobenen Spezies aus Furcht respektvoll aus dem Weg ging und Kontakte eher als schlechtes Zeichen denn als kleine Sensation im positiven Sinne bewertete. Ob als Manatee mit flacher, halbrunder Flosse in den Gewässern Mittel- und Südamerikas oder als Dugong mit delfinähnlicher Fluke zwischen Rotem Meer und Australien beheimatet, salopp auch als Seekuh bezeichnet, strahlen diese Tiere seit bald drei Jahrzehnten eine ungebrochene Anziehungskraft auf Schnorchler und Taucher aus. So zögerlich die Annäherung der Menschen an die als Sirenen der Odysseus – Sagen verkannten Säuger im 20. Jahrhundert stattfand, umso stärker wird heute ihre Anwesenheit dort vermarktet, wo man mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Zusammentreffen zwischen Mensch und Tier arrangieren kann. Kaum zu glauben, wie James Powell in seinem Buch „Manatees“ seinen ersten heldenhaften Versuch beschreibt 1967 als Jugendlicher im Crystal River mit ABC – Ausrüstung einem der friedlichen Riesen im und unter Wasser zu begegnen: „In einem flachen Boot hatte ich mich vorsichtig an ein Tier angenähert. Jeden Laut vermeidend zog ich Maske und Flossen an und glitt lautlos ins Wasser, ließ mich zu dem abgetauchten Manatee treiben. Dieser hob seinen Kopf aus dem Wasser um zu atmen und prustete dann seinen Atem vermischt mit Wasser in meine Richtung. So rasch wie nie zuvor schwamm ich zum Boot und beendete sofort dieses Abenteuer.“ –
Bei deutschen Tauchsportreiseunternehmen sucht man in den Katalogen noch vergebens nach speziellen Offerten, den Manatees in Florida einen Besuch abzustatten. Seekühe pauschal gibt es nicht, vielleicht auch, weil dieses Highlight nicht gerade als wochenfüllendes Ereignis vermarktet werden kann. Einmal Manateeschnorcheln und zurück, dafür ist die Anreise, die entweder nach Orlando oder Miami erfolgt, zu lang. Es gäbe aber durchaus Kombinationen mit Tauchgängen weiter südlich, von den Keys ausgehend, etwa von Key Largo, um im John Pennekemp UW – Park einen Vorgeschmack auf Karibik und Wracktauchgänge serviert zu bekommen. Der Dollar steht zurzeit so günstig wie nie, dass man als Veranstalter durchaus über solche Reisepakete nachdenken könnte. Aktuell ist aber individuelles Buchen angesagt und mit Hilfe des Internet kann man Flüge, Hotelaufenthalte, Leihwagen und Manatee – Exkursionen bequem vom Bildschirm aus organisieren.
Wie es sich für die Redaktion eines Onlinemagazins gehört, wurden die Flüge nach Orlando bei einem Onlineanbieter gebucht – zunächst von München aus mit Lufthansa im völlig ausgebuchten Airbus A 340 nach Charlotte in Nordcarolina, dann mit US-Airways weiter nach Orlando. Als Tipp: Ordern Sie nicht gleich das erste Angebot, das Ihnen online unterbreitet wird, vergleichen Sie in Ruhe, denn es können sich interessante Unterschiede ergeben – zu Ihrem Vor- oder Nachteil! Und noch ein Hinweis, gestatten sie sich realistischen Zeiträume für das Umsteigen. Weniger als zwei Stunden können bei Interkontinentalflügen nicht empfohlen werden, da bereits kleine Verspätungen beim Abflug, anschießende Pass- und Visaformalitäten, eventuelle Entgegennahme und Weiterleitung des Reisegepäcks sowie der Weg zum Gate des Weiterflugs zu kurze Umsteigezeiten zum Horrortrip machen können. Und vergessen Sie nicht die strengen Sicherheitskontrollen, die ihrerseits Zeit beanspruchen.
Ab Orlando geht es dann mit dem Leihwagen westwärts, etwa 150 km bei moderater Reisegeschwindigkeit bis Crystal River. Hier befindet man sich bereits nahe Floridas Küste auf der Seite des Golfs von Mexiko. Wer die USA noch nie bereiste, der stelle sich den Ort als weitläufiges Areal mit Flachbauten vor, mit Fastfoodoasen, Restaurants, Motels, Hotels, Einkaufszentren, Tankstellen und Tauchshops, durchschnitten von mehrspurigen Straßen, die sich in der Regel im rechten Winkel treffen. Nicht so ganz in dieses geradlinige Landschaftsbild passt der Crystal River, ein weitläufiges Flussareal, das von warmen Süßwasserquellen gespeist wird, deltaartige Wasserflächen ausbildet mit Inseln darin, an dessen Ufern die schönsten Wohnlagen der Gegend zu finden sind und in dem die einst furchterregenden Manatees ihr tourismusförderndes Leben verbringen. Ehrlich gesagt, ohne die Manatees gäbe es hier 90% weniger Gäste und die damit zusammenhängende Infrastruktur wäre nicht vorhanden. Crystal River schliefe noch den Schlaf der Gerechten in der floridianischen Provinz der Südstaaten.
Manatees vom Crystal River
Die Manatees sind hier überall Präsent, über und unter Wasser. Entlang der Hauptstraßen findet man eine große Zahl von Tauchshops, die Manateetauchen anbieten – als geführte oder als individuelle Touren.
Wer sich zutraut eines der flachen Metallboote selbständig durch die trägen Flussarme zu steuern, ein wenig Erfahrung mit der Bedienung von Außenbordmotoren wäre kein Nachteil, kann in eigener Regie auf die Pirsch gehen. Vor 15 Jahren machten wir das bereits auf diese Weise, benötigten aber zwei Tage um endlich in Kontakt mit den sanften Riesen zu kommen. Diesmal wählten wir den Anbieter Plantation Inn Manatee Tours (firmiert auch als Crystal River Divers), dessen Manateetouren im Package mit einer Übernachtung im Hotel Plantation Inn zu buchen sind. Die Tauchbasis befindet sich auf dem Gelände des Hotels, eine ideale Kombination, denn man trifft sich bereits um 7:30 Uhr um Ausrüstung zu übernehmen oder um von Andy, Kapitän und Guide unserer Tour angebellt zu werden..
An diesem ungewöhnlich kühlen Tag in Florida, es ist Anfang März, der Himmel ist grau verhangen doch das Wasser hat seine konstanten 22° C, wird sich zum ersten Mal der Vorteil von zwei Speicherkarten in unserer Redaktionskamera Olympus C 8080 im Olympus UW-Gehäuse zeigen, denn es warten Motive ohne Ende auf uns. Es sind nur 6 Gäste angemeldet, wer noch Equipment benötigt ist schnell ausgestattet, dann erwartet die Gruppe ein Pflichtvideo, in dem die Lebensräume der Manatees und die Verhaltensweisen für Schnorchler in einfacher Sprache und mehrfach wiederholt aufgezeigt werden. Viele der gezeigten Schnorchler hatten Blei am Leib…
Unsere US – Korrespondentin Gaby Douglas und ihr Mann begleiten uns, fast heißt dies Eulen nach Athen tragen, denn nahe ihres Hause an der Ostküste Floridas leben auch Manatees, die sie manchmal – illegal – besuchen und mit Salat füttern. Aber das Wasser dort am Banana – River ist trüb und es ist von Seiten der Naturschutzbehörden verboten dort mit den Tieren in Kontakt zu treten – aus Schutzerwägung.
Endlich sind wir an Bord des großräumigen flachen Bootes, mit an Bord Kaffee, Tee und heiße Schokolade. Sachte und langsam manövriert Andy an der Rückseite unseres Hotels vorbei, dessen parkähnlicher Garten bis ans Wasser reicht. In diesem Gebiet darf man nur mit sehr reduzierter Geschwindigkeit fahren, um die oft knapp unter der Wasseroberfläche treibenden Tiere nicht mit der Schraube zu verletzten. Obwohl in den letzten 15 Jahren das Bewusstsein für die Gefährdung der „gentle Giants“ durch Boote wesentlich gestärkt wurde, steht noch immer hinter 25% der Todesfälle die Verletzung durch eine Schiffsschraube und anschließend die Infektion der Wunde. Die typischen Verletzungsmuster finden wir dann auch aktuell noch bei einer Reihe von Tieren.
Gut, dass wir so früh aufgebrochen sind, so sind wir die ersten, die sich hier einem ausgesuchten Ziel nähern. Andy hatte in den letzten Tagen dort eine größere Gruppe von Seekühen ausgemacht und hofft, dass sie sich noch in der Nähe der warmen Quelle aufhalten, weil die Lufttemperatur recht niedrig ist und der Wasserstand – in Abhängigkeit von Ebbe und Flut – die ideale Höhe hat. Wir fragen ihn, wie viele Tauchbasen hier Manateetouren anbieten. Es seien offiziell etwa 13 mit einer Kapazität von jeweils etwa 60 Schnorchlern, dazu kämen nicht gemeldete Anbieter aus Tampa und sogar von Orlando. Es wäre also an Wochenenden in der Saison, also im Winterhalbjahr, immer eine Menge los.
Nach ein paar Minuten schon sind wir an einer kleinen Insel, in dessen Mitte warme Quellen sprudeln. Eine Manateeschutzzone ist markiert, hierhin können sich die Tiere zurückziehen, ausruhen, schlafen, ohne von Tauchern oder Schnorchlern belästigt zu werden. Wer die Markierungen missachtet hat mit wirklich empfindlichen Geldstrafen zu rechnen und Mitglieder einer freiwilligen Manateewache, die die Schutzzonen von Kanus aus auf kurzem Weg beobachten sorgen für Disziplin.
Wir haben Glück, die grauen Riesen sind noch da und es beginnen fast zwei Stunden Manateekontakte der besonderen Art.
Mit der Kamera bin ich als erster im Wasser, sanft am Boot herabgelassen in das brusttiefe, warme und klare Wasser. Bodenkontakte mit den Flossen sind tunlichst zu vermeiden, denn der Boden ist aus feinem Sediment gestaltet, dessen Aufwirbeln die Sicht sofort eintrübt.
Kaum im Wasser kommt ein Manateeweibchen kontaktfreudig auf mich zu und ich kann es kaum auf Distanz halten um nicht nur Detailaufnahmen vom rechten Auge zu machen. Ich berühre das friedlich neugierige Tier, streiche über dessen Haut, entlang der Flossen und wie auf ein Zeichen legt sie sich auf den Rücken und lässt zufrieden wie eine Stubenkatze ausführlich den Bauch kraulen. Solche Momente sind einzigartig und immer wieder ergreifend, gibt es in der Natur keine vergleichbaren Tier – Mensch – Kontakte, auch nicht bei Delfinen.
Ein Muttertier und ihr Junges suchen nach Kontakten mit den Schnorchlern, eine Serie friedvoller Naturfotos wird in der Olympus C 8080 gespeichert…
Manatees leben allein oder in kleinen Gruppen mit bis zu 8, 10 Tieren. Im Alter von etwa 3 Jahren sind sie geschlechtsreif. Für etwa zwei Wochen sind Männchen und Weibchen ein Paar, in der Zeit finden durchschnittlich 20 Begattungen statt. Die Schwangerschaft dauert bis zu 14 Monaten, ein Junges wiegt bei der Geburt zwischen 30 und 70 Pfund und ist bis zu einem Meter lang. Im Abstand von durchschnittlich 2 ½ Jahren werden Manatees schwanger. Sie ernähren sich fast ausschließlich vegetarisch, Dugongs sind jedoch dabei beobachtet worden, dass sie auch Fische aus Netzen geholt und verspeist haben. Seekühe, die sich vor etwa 50 Millionen Jahren als Elefanten von einem Leben auf dem Festland verabschiedeten um den Daueraufenthalt im und unter Wasser vorzuziehen, haben ihre Wurzeln in Südamerika. Zahnprobleme kennen sie nicht, nach den Milchzähnen der Kälber wachsen lebenslang bei Bedarf Zähne nach. Allerdings unterscheiden sich hier Manatee und Dugong. Während beim Manatee, fast vergleichbar zu den Haien, die neuen Zähne im Kiefer bereits vorbereitet sind und nur nach vorne wachsen müssen, ist der Nachschub beim Dugong vergleichbar zum normalen Zahnwechsel.
Angepasst an die Lebensweise unter Wasser ist natürlich auch die Lunge sowie der Kreislauf. Um bis zu 20 Minuten in Ruhephasen abgetaucht bleiben zu können, sind die Lungen der Tiere etwa 1 Meter lang und in einzigartiger Weise in zwei nahezu unabhängige Flügel geteilt. Bei Verletzungen eines Lungenflügels kann der andere dessen Aufgabe übernehmen.
Die normalen Tauchzeiten beim Fressen dauern bis etwa 3 Minuten. Um länger abzutauchen verlangsamen die Tiere die Herzfrequenz bis auf 8 Schläge pro Minute. Während die Manatees beim Atemholen nur 10% des Lungenvolumens austauschen, ersetzen die Dugongs 90% der Luft.
Um das Leben auch im Brack- oder Meerwasser zu ermöglichen sind die Nieren besonders ausgebildet, zudem unterstützt das Fettgewebe die Gewinnung von Süßwasser für den Vitalbedarf der Tiere.
Die Verhaltensweise der Seekühe ist ausgesprochen friedlich. Es ist nur ein einziger Zwischenfall bekannt, bei dem sich ein Schnorchler zwischen ein Muttertier und einem erst wenige Stunden alten Jungtier geschoben hatte und das Muttertier zum vermeintlichen Schutz des Kindes zubiss.
Langsam kommt noch mehr Leben ins Wasser und die Sicht verschlechtert sich zusehends. Während die in der Schutzzone ruhenden Tiere wie Autos auf einem Parkplatz abgestellt wirken und das Treiben rundum stoisch ignorieren, zappeln und paddeln Gäste mittlerweile hinzugekommener Tourboote um die aktiven Seekühe. Ein kurzer Rundumblick und ich zähle 4 neue Boote und schnappe überwiegend deutsche Wortfetzen auf – das alte Europa in friedlicher Mission. Ein Manatee zeigt uns den versteckten Weg in das traumhafte Innere der Halbinsel und wir folgen ihm unauffällig um die anderen nicht auf unsere Fährte zu setzen. Ein kurzer, flacher Kanal, gesäumt von Mangroven, dann öffnet sich ein kristallklares Becken in form einer 8, das Sichtweiten von mehr als 50 Metern zulässt. Dort sind wir allein mit dem Tier, das gezielt eine dicke Wurzel aufsucht und sich daran kräftig den Rücken scheuert. Ein Trichter von gut 7 Metern Tiefe markiert den Hauptzufluss der Quelle, doch an unterschiedlichsten Stellen dringt das warme Süßwasser aus dem Boden und vertreibt in kurzer Zeit das Sediment, das vom Manatee selbst aufgewirbelt wurde. Es gelingen einzigartige Aufnahmen und nach einer Stunde im Wasser ist der erste Chip mit 512 MB Kapazität voll. Ein Tastendruck lenkt den Datenstrom auf den weiteren Speicher mit einem GB um, es gibt keinen Grund auf irgendein Motiv zu verzichten.
Zunächst bedauerte ich, dass der Tag wolkenverhangen und untypisch für die Situation hier ist, doch nachdem keine Reflexe durch Sonneneinstrahlung entstehen können, sind die Sichtweiten besonders groß und die Abbildung der Natur unter Wasser scharf und klar. Es hat sogar zu regnen begonnen, doch das stört uns nicht im warmen Wasser, in dem ein 5 mm Anzug geradezu ideal ist. Eine weitere Attraktion am Rande ist ein großer Fischschwarm, der ortsfest seine Kreise zieht und uns wie bei einem Tropentauchgang umringt.
Ein kleines Rätsel geben uns die Manatees vom Crystal River hier im Quellbecken noch mit auf den Weg, denn verschiedene Tiere suchten einen identischen kleinen Platz ohne Vegetation auf, in den sie tief mit ihren Schnauzen hineinbohrten und im Schlamm scheinbar etwas fraßen.
Wer hat an der Uhr gedreht? Fast zwei Stunden sind wir im Wasser und Andy ruft uns zurück an Bord, lange bevor das Gefühl von Kälte oder ein voller Speicherchip das freiwillige Ende der Exkursion einläuten würden. OK, wer auf eigene Faust mit den Manatees schnorcheln will, der kann sich ein Boot mieten für einen ganzen Tag. Das könnte man nach einer geführten Tour auch so organisieren, nachdem man sich zunächst unter Anleitung einen Eindruck verschaffte, wo man die Tiere finden könnte und wie man sich in ihrer Nähe verhält. Auf jeden Fall ist das Treiben auf dem Wasser mittlerweile so angewachsen, dass der Abschied nicht sonderlich schwer fällt. Gemächlich dümpelt das Boot zurück zum Anleger am Tauchshop und begeistert unterhalten wir uns über die noch frischen Erlebnisse. Für die, die nicht filmen oder fotografieren hat Andy auf Digital-Video den Unterwasserausflug festgehalten und zeigt das Video vor dem Auschecken. Für knapp US $ 30,- kann man eine Kopie auf Band bekommen, für US $ 45,- eine DVD.
Auf jeden Fall scheiden wir im Frieden, ein Trinkgeld honoriert sein Glück die Manateegruppe gefunden zu haben. Wenn ich wieder einmal hierher komme, dann leihe ich mir am Vortag unter einem Vorwand ein paar Kilo Blei und stecke mir diese dann unauffällig in den Anzug. Dann bekomme ich für meine Fotos noch bessere Ausgangspositionen.
Im Hotel Plantation Inn ist man auf die Bedürfnisse der Gäste, die das Package mit der Manatee- Tour buchen eingestellt. Da die Tour bis etwa 11:00 Uhr dauert, muss man nicht vor 13:00 Uhr auschecken und kann sogar noch gemütlich duschen. Eigentlich könnte man es hier auch ein paar tage mehr aushalten, wenn nicht schon die nächsten Termine warten würden. Die Zimmer sind komfortabel und stilvoll eingerichtet, das Frühstücksbuffett lässt den Tag positiv beginnen, das Restaurant hat vorzügliche Dinnerangebote – bis hin zu frittiertem Alligatorschwanz als kleine Vorspeise. Probieren sie das einmal, es sind ohnehin Zuchttiere, die der Lederproduktion das Leben opferten. Es schmeckt wie Fisch und Huhn.
Nach so einem rein vegetarischen Thema musste ich doch zum Schluss noch ein wenig Exotik ins Spiel bringen…
Infos
Preise
Preise entnehmen Sie den genannten Webseiten. Es empfiehlt sich ein Package Lodge & Dive zu buchen, da hier die Preise günstiger sein können, als Einzelbuchungen von Übernachtung und Manatee – Tour.
Tauchshops & Manatee – Touren (Auswahl)
Plantation Inn Manatee Tours www.crystalriverdivers.com/
Crystal Lodge Dive Center www.manatee-central.com/
Hotel & Manatee – Tour
Plantation Inn Criystal River www.plantationinn.com/
Zur Beachtung: In USA häufig höhere Preise für Buchungen am Wochenende. Zu den in den Webseiten genannten Preisen addieren sich noch örtliche Steuern, rechnen Sie mit etwa 15% zusätzlich.
Fakten Manatee – Touren
Beste Zeit: November bis März, morgens, unter der Woche. Ab Vormittag und an Wochenenden sehr starker Besucherandrang.
Reservierung: erwünscht
Tourstart: 8:00 Uhr morgens
Taucherfahrung: Nur in einem Gebiet der Kings Bay, der Kings Quelle mit einem Durchmesser von etwa 23 Metern wird eine Tiefe von knapp 9 Metern erreicht. Dort ist eine Grotte, die 15 Meter tief eingeschnitten ist. Am Eingang der Grotte stehen im Winter große Fischschwärme. In der Grotte findet man eine große Zahl von Fossilien. Die Sichtweiten variieren von kristallklar bis zu etwa 3 Metern.
Nur für diesen kleinen Bereich wäre eine Tauchausrüstung vorteilhaft, entsprechende Ausbildung vorausgesetzt. Für die Manateetouren genügt eine ABC – Ausrüstung mit 5 mm Anzug. Das Wasser hat auch im Winter konstant 22°C.
Kinder: Es gibt keine Altersbegrenzung. Eltern müssen ihre Kinder beaufsichtigen.
Lufttemperaturen: Auch im Winter sind die Temperaturen meist mild und erreichen bis zu 22° C. Die mittlere Temperatur wird mit 16° C angegeben.
Wo wird getaucht? Die Manatee -Touren konzentrieren sich auf die so genannte King`s Bay des Crystal River, ein Areal mit etwa 3 km Durchmesser. In diesem Gebiet befinden sich auch eine Reihe von Inseln, teils mit Wohnhäusern bebaut. Das eigene Boot am Gartensteg vertäut gehört hier dazu wie das Auto vor der Haustüre. Hier, im weltweit dichtest von Manatees aufgesuchten Gebiet warnen Schilder die Motorbootfahrer die Geschwindigkeit deutlich zu reduzieren. Eine Reihe von Manateeschutzzonen sind ausgewiesen und markiert. Schnorchler, die sich nicht an die Absperrungen halten werden mit hohen Geldstrafen belegt.
Begegnungen mit Manatees: Der Kontakt mit den Manatees vom Crystal River ist ungefährlich. Verhält man sich im Wasser ruhig und beobachtend, kommen die Tiere von selbst auf die Schnorchler zu um Kontakt aufzunehmen. Auf Berührungen an den Brustflossen wird meist mit einer Drehung des Tieres auf dessen Rücken reagiert, ein Zeichen, dass Streicheleinheiten willkommen sind. Es macht keinen Sinn Tiere zu verfolgen, wenden sie sich ab, dann haben sie für den Moment keine Lust mit den Menschen zu spielen.
Wer noch keinerlei Schnorchelerfahrung hat, sollte dies erst einmal im Hotelpool üben um sich den Manatees in Ruhe nähern zu können.
Michael Goldschmidt