Das Apnoetauchen ist eine körperliche und mentale Herausforderung. Das Abtauchen ohne Luft in die Tiefe oder über eine große Strecke fasziniert Menschen und Sportler überall auf der Welt. Die Sinne müssen geschärft sein, Kopf und Körper werden gleichermaßen für die Tauchgänge trainiert. Damit oftmals beeindruckende Leistungen gelingen, ist eine optimale Vorbereitung essentiell. Vielfach kommt auch Yoga beim Training zum Einsatz, da es den Tauchern viele Bestandteile liefern kann, die sie unbedingt benötigen, um ihre persönlichen Ziele zu erreichen und auch zu steigern. Was dabei alles hilfreich ist und warum Yoga am Ende zum Training eines jeden Apnoetauchers zählen sollte, erklärt die Expertin Julia Klesse im folgenden Gastbeitrag.
Yoga lehrt Atemtechniken
Generell geht es bei der Ausübung von Yoga um das Erlernen von verschiedenen Atemtechniken, die mit körperlicher Bewegung und Anspannung einhergehen und kompatibel sind. Die Parallelen zum Tauchen sind hier klar erkennbar und vor allem das Apnoetauchen findet hier eine ideale Vorbereitungsmöglichkeit. Der Taucher muss wissen, wie er das Nicht-Atmen regulieren und steuern kann, wie er sich vor dem Abtauchen mit der optimalen Atemtechnik auf den Tauchgang fokussieren kann und anschließend, an der Oberfläche zurück, auch wieder den Rückweg zu einer gesunden Atmung antreten kann.
Das Element der Wechselatmung
Wer beim Yoga Wechselatmung einsetzt, atmet immer abwechselnd durch eines seiner beiden Nasenlöcher ein und aus. Diese Form des Atmens hilft dabei, die Nasendurchgänge zu öffnen, womit aktiv Allergien, Asthma, Erkältungskrankheiten und Heuschnupfen bekämpft werden können. Außerdem stärkt das Wechselatmen die Lungenkapazitäten und kann die Atmung kontrollierbar machen. Somit wirkt diese Atmung harmonisierend und ausgleichend auf den gesamten Organismus, ein Taucher kann hierbei viele positive Aspekte für seinen Sport finden.
Die Kühlungsatmung
Bei der Kühlungsatmung, die ebenfalls aus dem Yoga kommt, versucht der Ausführende mit der Hilfe einer bestimmten Zungenrolltechnik die Luft so einzuatmen, dass sie sich wie eine kühlende Energie anfühlt, die aufgenommen wird. Dieses Gefühl beruhigt und lässt den Puls und Herzschlag ruhiger werden, was für einen Apnoetaucher ungemein wichtig ist. Beherrscht man diese Atemtechnik perfekt, kann dies äußerst hilfreich und leistungssteigernd im Sinne der Sportart und ihrer Ergebnisse sein.
Was hat es mit der Ujjayi-Atmung auf sich?
Die Ujjayi-Atmung wird auch als die „Siegreiche Atmung“ aus dem Indischen übersetzt. Bei dieser Atemtechnik wird die Luftröhre etwas zusammengezogen, was eine bessere Kontrolle über den Atem bewirkt. So lässt sich die Energie des Körpers und Geistes kontrollieren, stärken, beruhigen und letztlich harmonisieren. Als Ergebnis wird der Kopf frei und der Geist ist bereit für große Aufgaben – die das Apnoetauchen sicherlich abverlangen wird.
Meditation als geistiges Training
Was im Spitzensport in den letzten Jahren immer populärer wurde, ist mittlerweile auch gut erforscht und wissenschaftlich belegt. Meditation stärkt den Geist, beugt Krankheiten und Verletzungen vor und bereitet den Sportler auf den folgenden Wettkampf mental ideal vor. Yoga bietet die Meditation für die Ausübenden an und wirkt für viele als Ruhequelle, innerhalb der die Seele und der Geist entspannen und Ruhe finden. Ein Apnoetaucher sollte diese Quelle unbedingt für sich nutzen und ausprobieren, inwiefern sich seine Tauchgänge für ihn zum Positiven hin verändern werden. Kombiniert man dieses Wissen anschließend mit WOGA, kann man schon auf dem Meer die Kraft dieser Energiequelle spüren und erleben, wie der Geist und Körper gleichermaßen bereit werden für das Abtauchen in die blaue Tiefe. Diese Kombination macht es möglich, die vollständige Kontrolle über die Atmung, die Muskulatur und die Gedanken zu erlangen – ein Vorgang, der für jeden Apnoetaucher das Erlebnis auf eine höhere Ebene bringen wird.
Körperdehnung als Stabilisator
Da dem Apnoetaucher durch den Druck, der bei jedem Absinken in die Tiefe mit jedem Meter stärker wird, einen hohen Belastungsgrad haben muss, kann auch hier Yoga der Schlüssel sein. Die dort praktizierenden Dehnungen bereiten den Körper mit seinen Muskeln und Fasern auf diese Belastung vor und machen den Taucher elastischer.
Ein Fazit
Genau diese Elemente machen Yoga so wichtig für einen Apnoetaucher und bieten ihm wichtige Vorbereitungsschritte, die ihn für das Abgleiten in die blaue Tiefe bestens vorbereiten. Sowohl Körper als auch Geist können hier gestärkt und auf das nächste Level gebracht werden.
Julia Klesse