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Bayerische Seen: Tauchen im Walchensee

Bayrische Seen: Tauchen im Walchensee

Wussten Sie, dass es im Süden Bayerns mehr als 300 Seen gibt? Leider sind nicht alle für Taucher zugänglich. Das Tauchen im Walchensee ist für viele ein Highlight und zieht auch internationale Gäste an den bayerischen See. Begleiten Sie uns beim Abtauchen im größten Bergsee Oberbayerns. 

Der Walchensee – smaragdgrün schimmert er südlich der bekannten Aussichtsgipfel Herzogstand und Jochberg. Er ist mit 198 Metern der tiefste See Oberbayerns und genau genommen sogar Deutschlands. Denn tiefer geht’s nur im Bodensee, aber auf Schweizer Seite.
Hoch geht, wer zum Walchensee möchte – der größte Gebirgssee Oberbayerns liegt auf 803 Metern Höhe. Schwimmen, Segeln, Surfen und Tauchen – hier lässt es sich im Sommer herrlich erfrischen. Aber keine Sorge, auch wenn es ein Bergsee ist, die Temperaturen können in den Uferzonen durchaus die Zwanzig-Grad-Marke knacken. An den unbebauten Ufern findet jeder sein ganz persönliches Plätzchen „Bergblick mit See“. Und nicht nur für Familien mit Kindern gut zu wissen: Auf dem Walchensee ist motorisierter Wassersport nicht gestattet und das Wasser hat Trinkqualität. Ein kleiner Tipp: Am schönsten liegen die Badeplätze entlang der ruhigen Straße am Südufer.

Sagenumwobener alpiner Tiefgang

Von hier aus steigen auch gerne die Taucher in die Tiefen. Kenner behaupten, der See hätte etwas Magisches und Tauchgänge sind hier etwas Besonderes. „Ich war schon in vielen Tauchgebieten dieser Welt, aber die hiesigen Bedingungen sind einfach speziell“, so Michael Hell, Leiter der Tauchbasis in Einsiedl. „Unser See ist auf Grund seiner Tiefe und der Gebirgslage dunkler als andere, es ist ganz still und ruhig unter Wasser. Hier taucht man in eine mystische Welt ab. Man vergisst jegliche Zeit.“ Diese andere Welt ist keinesfalls nur geübten Tauchern vorbehalten. Tauchen im Walchensee kann so gut wie jeder ausprobieren. Und auch, wenn Einsteiger zunächst nur an der Wasseroberfläche kratzen – es ist ein Erlebnis. Der See bietet eine faszinierende alpine Unterwasserwelt mit bizarren Felsformationen, dichten Pflanzenregionen, Abbruchkanten, Überhängen und zahlreichen See-Bewohnern, wie Saibling, Renke, Hecht, Aalrutte und Barsch. Sogar ein VW-Käfer „parkt“ hier seit Jahren beim „Hackl“. Verschiedene weitere Autowracks sind in größeren Tiefen zur Ruhe gekommen (Galerie und Pioniertafel) und in Urfeld wurde mit Baumstämmen der Kultort Stonehenge als Woodhenge nachgebildet. Urfeld ist bis in Tiefen unterhalb 30 Metern mit einer Reihe von Attraktionen ausgestattet worden. So finden Sie versunkene Boote mit Reifen und Fässern beladen, eine Fässerwand, einen Fahrradabstellplatz mit Spiegel und vieles mehr. Beim Einstieg am Bootsverleih und benachbarten See Café gibt es nur wenige Parkplätze, so dass es keinen Sinn macht, mit größeren Tauchgruppen hier vorzufahren. Einzig am Steinbruch sind genügend Parkplätze zu finden. An der Galerie zu tauchen (Tiefe bis 120 Meter), die besonders von Tiefenjunkies geschätzt wird, ist aus zweierlei Gründen trickreich. Die Abstellmöglichkeit für Fahrzeuge ist schmal, man kann nicht wenden oder aneinander vorbeifahren und so muss man einplanen erst dann weg zu kommen, wenn andere Autos abgefahren sind. Und auch der schwankende Pegel des Sees macht vor allem den Ausstieg nicht ganz einfach. AUf jeden FAll muss beachtet werden, dass zur Winterzeit dort ein Tauchverbot herrscht.

Um den Walchensee ranken sich darüber hinaus Mythen und Legenden, in denen von einem Goldschatz aus dem nahe gelegenen Kloster Benediktbeuern die Rede ist. Angeblich ist er in den Tiefen des Sees verborgen. Auch ein riesiger Waller soll einer Sage nach auf dem Grund des Walchensees hausen. Ihm gilt es jederzeit Respekt zu zollen, man sollte ihn nicht herausfordern.  Für ein erstes Hinein- und Hinabschnuppern empfiehlt sich doch der Sommer. Der Walchensee bietet mit seinen teils flach abfallenden Stränden den optimalen Einstieg, sich in heimischen Gefilden der lockenden Tiefe zumindest zu nähern.

Schnuppertauchkurs

Bei „Michis Tauchertreff“ haben Interessierte die Möglichkeit, unter Anleitung erfahrener Tauchlehrer in die Unterwasserwelt des Walchsensees einzutauchen, ohne gleich einen umfangreichen Kurs belegen zu müssen. Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 14 Jahren, durchschnittliche Fitness und Belastbarkeit, Badebekleidung, Handtuch und etwa zwei bis drei Stunden Zeit, damit die Abklärung eventueller gesundheitlich bedingter Risiken, die theoretische Einführung, die praktische Einweisung in den Gebrauch der Tauchausrüstung und schließlich der eigentliche Tauchgang möglichst stressfrei und ohne Zeitdruck stattfinden können. Aus Sicherheitsgründen wird der praktische Teil nur mit einem Teilnehmer pro Tauchlehrer durchgeführt. Der „Schnuppertauchgang“ kostet 50 Euro. Wen das Tauchen gepackt hat, der kann hier auch Kurse für Einsteiger und Fortgeschrittene belegen. Weitere Informationen unter www.tauchbasis-walchensee.de

Allgemeine Informationen zum Walchensee

Der Walchensee liegt zwischen München und Mittenwald auf einer Höhe von 803 Metern, ist 198 Meter tief, sieben Kilometer lang, vier Kilometer breit. Mit einer Wasseroberfläche von mehr als 16 Quadratkilometern ist er der größte Gebirgssee und der viertgrößte See Oberbayerns. Im Durchschnitt beträgt die Sichtweite unter Wasser zehn bis 15 Meter, im Winter sogar bis zu 30 Meter. Sie variiert je nach Jahreszeit und Wettergegebenheiten im Hochgebirge. Vom 15. Oktober bis 1. Februar gelten regionale Tauchverbote, um das Laichen der Fische in dieser Zeit nicht zu stören. Nachttauchen ist ganzjährig nur ab einer Stunde vor Sonnenaufgang und bis eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit erlaubt. Die meisten Tauchplätze liegen in unmittelbarer Nähe von öffentlichen Parkplätzen. Weitere Informationen auch unter www.oberbayern.de und www.walchensee.de

Weitere Informationen: Tourismusverband München-Oberbayern e. V.Radolfzeller Straße 15, 81243 München, Tel.: +49 (0)89 829218-0 touristinfo@oberbayern.de , www.oberbayern.de

Tiefenkarte und Allgemeinverfügung zum Tauchen im Walchensee

UWW 12.2017

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