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Seac Jacket Mito BWS

Seac Jacket Mito BWS

Ob das SEAC Wingjacket MITO BWS zum Mythos wird, denn das bedeutet Mito ins Deutsche übersetzt, wird erst die Zeit zeigen. In erster Linie sucht man bei SEAC Männer anzusprechen, die volle Bewegungsfreiheit von einem Tariersystem verlangen. UnterWasserWelt nahm das Seac Jacket MITO BWS mit unters Eis und zu Tauchstreifzügen in winterkalten bayerischen Seen.

Das MITO ist konzeptionell ein Sporttauch – Wing, will sagen, es hat eine feste Konfiguration, die nur noch bei Bedarf mit Tarierbleitaschen ergänzt werden kann, aufzuschieben auf den Flaschengurt. Die Ausstattung ist eher puristisch und orientiert sich am Grundbedarf. Eine Tasche mit Reißverschluss ist rechtseitig integriert. Sie kann vom Volumen her auf gut das Doppelte vergrößert werden, zieht man am Kunststoff – D-Ring unterhalb der Tasche und entfaltet so die mit Klett fixierte Extension. Dann findet auch eine Reservemaske und etwas weiterer Kleinkram seinen Platz.
Linksseitig sind Ösen für die Befestigung eines Jacketmessers vorbereitet. Der Bauchgurt ist mit einer Kunststoffschnalle versehen, man verzichtet auf einen breiten Gurt mit Klett. Die Reduzierung auf das Wesentliche ist aber der Grundstein für die versprochene Bewegungsfreiheit. Und, summa summarum macht es sich auch beim Gesamtgewicht bemerkbar. Dem MITO bescheinigen wir bei einer XL – Größe flugreisetaugliche 3,4 Kilo Eigengewicht.
Dennoch hat man an den wichtigsten Eckpunkten des Tragekomforts nicht gespart. Das Kunststoff – Backpack ist gut gepolstert und der Brustgurt höhenverstellbar. Drei Ablässe (2 Schnellablässe, ein Zugventil im Inflatorschlauch) entleeren die Wingblase, die mit techüblichen Gummibändern in Form gehalten wird.
Die Blase ist beidseitig aus Nylon 420 D, beschichtet mit PU-Harz und erzeugt bei der XL – Version stattliche 23 Liter Auftrieb. Zwei D-Ringe 50 mm und fünf D-Ringe 25 mm warten auf externes Zubehör, wobei drei der Ringe an der Unterseite in erster Linie für die Fixierung des Schrittgurts gedacht sind. Wingjackets werden vielfach mit Schrittgurten geliefert, um den Sitz zu optimieren. SEAC entschied sich beim MITO BWS für eine ausführlichere Lösung der Gurtführung, die beide Oberschenkel mit einbezieht.
Den Bleitaschen wollen wir ein paar Worte mehr widmen, da deren konstruktive Ausführung bei einer ersten Version des MITO BWS Anlass zu Korrekturen gab. Die mittlerweile ausgelieferten Jackets haben einen modifizierten Haltemechanismus, der von Klettflächen innerhalb des Einschubs unterstützt wird, so dass keine Auffälligkeiten mehr feststellbar sind. Die maximale Bleimenge pro Tasche (XL-Version) wird mit 6 Kilo angegeben. Das ist knapp, taucht man mit Trockentauchanzug. Daher wird man die optionalen Trimmbleitaschen ergänzend einsetzen müssen. Interessant ist die gebogene Form der Bleitaschen, damit sich diese an den Körper anschmiegen. In die Bleitaschen sind vorgeformte Stahlstangen eingesetzt, die auf Dauer den Anpassungseffekt garantieren.
Zum Schluss ein Wort zu den Atemgasflaschen: Das MITO BWS ist für Monoflaschen vorbereitet, es können aber mit entsprechendem Zubehör Doppelpakete bis zu 2x 10l angebracht werden. Für Monoflaschen ist eine justierbare Fangschlaufe vorhanden.

Praxis

Vor dem open water Einsatz gings im Shorty in das wohltemperierte Becken des Diver`s Indoortauchcenters. Die Anpassung des MITO BWS ist schnell erledigt, die Bleitaschen, wenig gefüllt, rutschen in ihre Positionen und werden sicher arretiert. Wie bei den meisten Schnallensystemen muss auf das abschließende Klickgeräusch geachtet werden, das das Einrasten der Schnalle signalisiert. Fummelig ist das Einhängen der kleinen Schrittgurtkarabiner in die vorderen D-Ringe. Die Bandlänge ist recht großzügig bemessen, die überstehenden Enden hängen weit herab.
Unter Tropenbedingungen sitzt das MITO BWS einwandfrei und lässt die große Freiheit tatsächlich spüren.
Ein härterer Brocken ist der Test mit dem Trockentauchanzug unter Eis. Auch hier lässt sich das Jacket einwandfrei auf die veränderte Größe anpassen. Die Bleitaschen sind mit 2x 6 Kilo voll ausgelastet und füllen den Einschub gänzlich aus. Wir haben deshalb die Bleitaschen schon vor dem Anlegen des Geräts in ihre Position gebracht. Wie erwartet ist das Handling des Schrittgurts mit dicken Handschuhen kaum zu bewerkstelligen, weshalb wir ganz darauf verzichteten. Bei den anschließenden Tauchgängen wurden diesbezüglich keine signifikante Veränderung im Tragekomfort festgestellt. Die Körperlage ist – wingtypisch – einwandfrei. Auch mit dem Trockenanzug ist die Freiheit am Körper positiv bemerkbar. Der Inflator lässt den Luftfluss gut dosieren, liegt einwandfrei in der Hand. Das Griffstück an der Zugkordel des rechten Schulter – Schnellablass könnte etwas deutlicher geformt sein, damit ihn die Finger in dicken Handschuhen besser lokalisieren können. So gibt es eine kleine Konkurrenz mit dem darunter befindlichen großen D-Ring.
Ach ja, die Bleitaschen sitzen fest und lassen sich geradlinig herausziehen.

Fazit

Das MITO BWS zum Reisewing abzustempeln, wie man es hier und da hört, wäre völlig falsch. Angesichts der Gewichtsbilanz ist es absolut flugreisetauglich, spielt aber seine Stärken hinsichtlich Auftrieb und Komfort auch in den heimischen Gewässern aus. Shorty oder Trocki ist ihm völlig egal. Schnitt und Gurtführung des robust verarbeiteten MITO BWS vermeidet jede Einengung im Brust- und Bauchbereich. Beim Schrittgurt wünschen wir uns eine klassische Lösung mit nur einem Band und größerem Karabiner. Wir haben das MITO BWS schon deutlich unter € 300,- angeboten gesehen, Preis und Leistung sind stimmig.

 

Fakten

Hersteller: SEACSUB
Typ: MITO BWS
Blase: Wing
Material: Nylon 420 D
Blei: Integriert, BWS – System (Buckle Weight System), Smart Weight System, Trimmblei optional;
Größen: XS-XL
Auftrieb: 23 Liter
Gewicht: 3,3 bis 3,4 Kilo
D-Ringe: 5x Stahl, 1x Kunststoff
Taschen: 1
Ventile: 3 Ablässe, 1 Inflator
Farbe: schwarz
Doppelflaschentauglich: ja
Preis uvb.: € 349,-
Mittlerer Preis: € 298,-
www.seacsub.com

Beitrag erstellt 4.2011

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