Website-Icon Das Tauchen Magazin

Der Tauchcomputer Meridian von Scubapro im Test

Scubapro Tauchcomputer MERIDIAN

Alltagstauglich über Wasser, mit allem ausgestattet, was sich selbst anspruchsvolle Sport- und Freitaucher wünschen, das ist der Meridian im schicken Uhrenformat. Es ist der erste Tauchcomputer des Labels Scubapro, der auch unter diesem Firmennamen gehandelt wird. Mit Pulsmesser, wie es ihn bereits beim Galileo gibt, ist der Meridian aktuell der bestausgestattete Computer diese Bauart. Nur ein Kompass fehlt.

Mit dem Meridian wird erstmals ein Tauchcomputer des Labels Scubapro auch unter dessen eigenem Namen gehandelt. Bis dato wurden die Rechner unter dem Signet Uwatec vertrieben. Dieser Schritt macht nun Scubapro’s Kompetenz in de Entwicklung von Tauchcomputern deutlicher.
Drei Zielgruppen dürften sich für den schicken Tausendsassa besonders interessieren: User, die ihren Computer am liebsten rund um die Uhr tragen, Sporttaucher mit Hang zum Freitauchen und jene, die ein kleines und dennoch bestausgestattetes Backupgerät einsetzen möchten.
Für den Body des Meridian wählte man matt gebürsteten Edelstahl, das Armband kontrastiert mit schwarzem Kunststoff. Über 4 seitliche Drücker wird das Instrument bedient bzw. die Hintergrundbeleuchtung aktiviert. Wie bei allen Computern dieser umfassenden Ausstattungsklasse ist eine ausführliche Anleitung zu studieren, das Meiste kann man jedoch nach dem ersten Einlesen recht intuitiv verstehen und im Handling umsetzten.

Der Meridian über Wasser

Im Hinblick auf das Tragen des Meridian als Uhr, bietet der Computer eine Reihe von Funktionen zusätzlichen zur Anzeige von Wochentag, Datum und Uhrzeit. Sie haben einen Wecker, eine Stoppuhr, einen Höhenmesser (mit Anzeige des Bergseelevels) und eine Temperaturanzeige zur Verfügung.

Der Meridian beim Gerätetauchen

Das Instrument kann bis 120 Meter Tauchtiefe eingesetzt werden. Sporttauchgänge mit normaler Pressluft und Nitrox rechnet der Meridian im ZH-L8 ADT MB Algorhythmus profilabhängig mit Tiefenstops (PDIS) zur Vermeidung von Mikrobläschen. Zusätzlich kann die Rechenmethode manuell auf konservativere Werte eingestellt werden, ist etwa eine höhere körperliche Belastung (Arbeit, Strömung, Kälte) mit entsprechend stärkerer Atmung und daraus resultierender Stickstoffeinlagerung schon vor dem Tauchgang erkennbar. Eleganter wird die Anstrengung während eines Tauchgangs mit dem mitgelieferten Pulsmesser ermittelt, der an einem elastischen Band befestigt auf der Brust getragen wird und dessen Daten drahtlos zum Meridian übertragen werden.
Sie können mit dem Computer zwei Gase (Haupt- und Dekogas, Sauerstoffanteil bis 100%) während einen Tauchgangs berechnen lassen. Die Software ermittelt dabei kontinuierlich den besten Zeitpunkt des Gaswechsels (Multigas-Algorhythmus) und zeigt vorausschauend Dekozeit- und Stufen an. Wird der empfohlene Gaswechsel ausgelassen, wird die Berechnung automatisch angepasst.
In die untere Zeile der Standardanzeige des Tauchmodus kann mit Druck auf die + / – eine von 6 weiteren Einzelinformationen eingeblendet werden.
Tiefenabhängig sind die maximalen Aufstiegsgeschwindigkeiten variabel.
Einzigartig ist der auch unter Wasser anwendbare Stoppuhrmodus.
Auf Knopfdruck kann man außerdem einen bestimmten Zeitpunkt während eines Tauchgangs markieren und später im PC Logbuch (Interface zum Auslesen der Logbuchdaten und Computerabstimmung optional) kommentieren. Der Logbuchspeicher des Meridian reicht für die Daten von 30 Tauchstunden, die Batterie hat Energie für 300 Tauchgänge. Akustische Alarme sind für eine Vielzahl von Situationen aktivierbar.
Der Sättigungsspeicher kann bedarfsweise auf 0 gesetzt werden, was besonders für die Verwendung in Tauchschulen interessant ist.
Im Oberflächenmodus erfolgt durch die Höhenmesserfunktion eine Warnung, wenn ein Höhenlevel ereicht wird, das mit der Stickstoffsättigung der Gewebe nicht kompatibel ist.

Der Meridian im Freitauchmodus

Diese Funktion wird für Computer im Uhrenformat immer interessanter. Sie erfordert aber umfangreiche Modifikationen der Software und eine entsprechend schnell reagierende Hardware, da die Messintervalle deutlich kürzer sein müssen, als bei Gerätetauchgängen. Der Meridian hat ein sehr kurzes Messintervall von 0,25 Sekunden. Das ist ein phantastischer Wert, manche speziellen Freitauchrechner bieten nur 1-Sekundenschritte. Die höhere Datendichte reduziert die Menge der im Logbuch speicherbaren Daten auf maximal 10 Stunden Apnoetauchgänge.
Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit, den Drucksensor genau auf das spezifische Gewicht des Freiwassers einstellen zu können und nicht nur lapidar auf Süßwasser oder Meer. In der Anleitung sind einige Vorgaben für verschiedene Meere zu finden. Nur so kann im Apnoemodus wirklich genau die erreichte Tiefe dokumentiert werden.
Jeder Tieftauchgang wird gezählt und ins Logbuch geschrieben. Tauchintervalle können im Countdown frei gewählt werden. Auch eine Vielzahl von Alarmen können gesetzt werden – Maximaltiefe, Teiltiefen, Aufstiegsgeschwindigkeit, Tauchzeit, Puls.

Praxis

Die Entwickler haben es geschafft ein klares und deutlich ablesbares Display zu schaffen, obwohl die zur Verfügung stehende Fläche nur die Größe eines durchschnittlichen Zifferblattes hat. Wird die Hintergrundbeleuchtung aktiviert wechselt die Anzeige in einen Negativmodus. Diese Funktion besticht, diese Datendarstellung setzt Maßstäbe.
Mit dem Handling der Kernfunktionen ist man schnell vertraut. Die Fülle der Features bedient auch Gerätetaucher, die sich erst in Zukunft mit anspruchsvollerer Tauchganggestaltung befassen werden.
Die Integration der Pulsmessung funktioniert einwandfrei und macht die Dekoberechnung noch genauer. Zur absoluten Vollausstattung wäre nur noch eine Kompassfunktionen zu wünschen.
Beste Praxisnähe beweist der Apnoemodus, das hätten wir von einem Kombinationsgerät erst einmal nicht erwartet.
Mehr als alltagstauglich ist schließlich die Uhrenfunktion, hier gibt es auch nichts zu bemängeln.

Fazit

Der Meridian hat uns gefallen. Wer einen Tauchcomputer im Uhrenformat bevorzugt, der in allen Einsatzbereichen kompromisslose Performance bietet, kann den Meridian durchaus auf den Merkzettel setzen.

Fakten

Scubapro Meridian

Gehäuse: seewasserfestes 316L – Edelstahl, gebürstet
Monitorglas: Kratzfestes Saphirglas
Armband: Kunststoff
Modi: Tauchen (Pressluft / Nitrox), Apnoe, Gauge
Dekoberechnung: ZH-L8 ADT MB Algorithmus, 8 Gewebe
Pulsmessung: Brustgurt mit Elektrode, drahtlos
Tiefenstopps: ja
Mikroblasenberechnung: ja – manuell 5 Stufen, mit Pulsmesser automatisch
Nitrox: bis 100%
Berechenbare Gase: 2, vorausplanenden Multigas-Algorithmus
Betriebshöhe: mit Dekoberechnung 4000 Meter
ohne Deko-Angaben: über ca. 4000 m autom. Gauge-Modus (unbegrenzt)
Max. angezeigte Tiefe: 120 m
Auflösung von 0,8 m bis 100 m Tiefe: 0,1 m, danach 1 m
Tiefenbereich Dekoberechnungen: 0,8 bis 120 m
Höhenmesser: Numerische Anzeige über Wasser
Logbuchspeicher: 30 Stunden Gerätetauchen, 10 Stunden Apnoelogbuch
Aufzeichnung Tauchgangdaten: 4 Sekunden – Intervalle, Apnoe 0,25 Sekunden
Uhr: Zeit, Datum, Thermometer, Höhenmesser, Wecker, Stoppuhr
Datenübertragung: Integrierte IR-Schnittstelle
Betriebstemperatur: -10° bis +50°C
Beleuchtung: ja, 4 – 60 Sekunden
Stromversorgung: CR2032 Lithium
Batterie Lebensdauer: 2 oder 300 Tauchgänge
Preis, uvb: mit Pulssensor € 449,-
Interface uvb: € 59,-
www.scubapro.com

Beitrag erstellt 8.2012

Die mobile Version verlassen