Die Vereinten Nationen haben den 3. März als Welt-Wildtier-Tag erklärt. Dieses Jahr steht dieser Tag im Zeichen der Meerestiere. Die internationale Staatengemeinschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 den Müll in den Meeren drastisch zu reduzieren. Die Zeit drängt. Demnach widmet sich die vierte Vollversammlung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEA), die von 11. bis zum 15. März 2019 in Nairobi, Kenia, tagt, dieser Herausforderung. OceanCare wird mit einem Experten-Team vor Ort sein.
Das Problem der Vermüllung der Meere mit Plastik, Mikroplastik und verlorengegangenem Fischereigerät ist eines der grössten Umweltprobleme. Der Plastikmüll im Meer bedroht die Meerestiere und Menschen im selben Masse und dies gleich mehrfach.
„Die Mülldeponie Meer wird jeden Tag, jede Stunde, jede Minute grösser und entsprechend verschlechtert sich die Situation des Lebensraumes Meer“, kommentiert Fabienne McLellan, Leiterin Internationale Zusammenarbeit bei der Meeresschutzorganisation OceanCare die Signifikanz der Herausforderung.
Meerestiere verwechseln Plastik mit Nahrung oder verfangen sich in Plastikmüll, was meistens tödlich endet. Die Zahlen sind gravierend: Hunderttausende Delphine, Wale, Robben, Schildkröten und sogar Eisbären fallen dem Plastikmüll zum Opfer; die Zahl der verendeten Seevögel geht in die Millionen. Da Giftstoffe im und am Mikroplastik abgesondert werden, sind Fische, Muscheln und andere Tiere mit Schadstoffen belastet. Diese vergiftete Nahrung aus dem Meer bedroht am Ende der Nahrungskette auch die Gesundheit des Menschen. Der Zivilisationsmüll gefährdet aber auch die Lebensgrundlage der Küstenbevölkerung und Bewohner kleiner Inselstaaten, weil der Müll Touristen fern hält und die Fischerei behindert. „Verbrennen, Vertuschen, Vergraben sind keine Lösung. Die Frage ist, ob wir es rasch genug schaffen, eine Abkehr von Einwegprodukten in unserem Konsumverhalten und in der Realwirtschaft herbeizuführen. Die Politik muss die Rahmenbedingungen für eine progressive Kreislaufwirtschaft beschleunigen“, fordert McLellan. In Nairobi wird auch über ein neues und verbindliches internationales Plastikabkommen diskutiert, für welches sich OceanCare bereits im Vorfeld eingesetzt hatte.
Überfischung führt zu Wilderei in den Ozeanen
OceanCare zeigt sich auch besorgt über einen Trend der vergangenen Jahre, der als direkte Auswirkung der Überfischung der Meere benannt wird: die Wilderei. Seit die Meere durch die industrielle, aber auch die illegale Fischerei im grossen Stil geplündert werden, bleiben die Netze der lokalen Fischer immer öfter leer. In ihrer Not werden sie selber zu Tätern und beginnen mit der Wilderei auf gefährdete Schildkröten, Delphine und Seekühe. Die Wilderei auf Meerestiere wird „Aquatic Wild Meat“ genannt. Die Zahl der illegal getöteten Meerestiere ist weltweit rasant gestiegen. Besonders in Westafrika ist Aquatic Wild Meat weit verbreitet. OceanCare geht den Hauptursachen auf den Grund und thematisiert das noch wenig bekannte Problem an der UNEA4.
OceanCare wird mit drei Experten an der UNEA4-Konferenz in Nairobi teilnehmen und in einem Online-Blog über ihre Erfahrungen und – hoffentlich! – Erfolge berichten: www.oceancare.org/blog
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