OceanCare: Während sich Staats- und Regierungschefs auf die dritte UN-Ozeankonferenz (UNOC3) vorbereiten, die am Montag, 9. Juni, in Nizza beginnt, warnen Meeresschutzorganisationen: Der Zustand der Ozeane hat sich seit der letzten Konferenz 2022 in wichtigen Bereichen weiter verschlechtert – trotz internationaler Zusagen zum Schutz der Meeresökosysteme.
Die Konferenz ist ein entscheidender Gradmesser dafür, ob Regierungen dringend auf Kurs kommen können, um das Nachhaltige Entwicklungsziels 14 („Leben unter Wasser“) bis 2030 zu erreichen. Der vorläufige Entwurf für die Abschlusserklärung der UNOC3 zeigt jedoch wenig Ehrgeiz und die notwendigen konkreten Schritte fehlen, um die Meereskrise wirksam anzugehen.
„Das hochrangige Treffen in Nizza ist im Kern ein Test des politischen Willens“, sagt Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare. „Seit Lissabon 2022 haben sich die Bedingungen in den Ozeanen in maßgeblichen Bereichen verschlechtert. Wir hören hoffnungsvolle Worte aber sehen nicht genug greifbare Taten. OceanCare wird in Nizza vor Ort sein, damit wissenschaftliche Erkenntnisse und die Stimmen der Zivilgesellschaft die Delegationen erreichen. Wir erwarten uns von Regierungsvertrer:innen , dass sie den Weg mit transformativen Lösungen und ambitionierten Maßnahmen ebnen, die angesichts der gleichzeitigen Krisen von Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Verschmutzung zum Erhalt der Ozeane notwendig sind. Das Zeitfenster für effektiven Meeresschutz schließt sich voraussichtlich in den nächsten 5 bis 10 Jahren. Die Öffentlichkeit wird die Staatengemeinschaft an ihren Taten messen.“
Das diesjährige Motto des Welttags der Ozeane (8. Juni) – „Erhalten, was uns erhält“ – betont die dringende Notwendigkeit der Wiederherstellung von gesunden Ökosystemen. Ohne sofortiges Handeln zum Schutz und zur Wiederherstellung mariner Lebensräume können diese Ökosysteme das Leben auf der Erde nicht weiter unterstützen. Um diese Warnung zu verstärken, übergibt OceanCare seine Petition „Because Our Planet Is Blue“ mit über 113.500 Unterschriften an Botschafter Peter Thomson, den UN-Sondergesandten für die Ozeane, der sich stark für die Meere einsetzt. Im Zentrum der Initiative stehen sechs konkrete Forderungen: das Verbot der Offshore-Öl- und Gasexploration, die Einführung verpflichtender Geschwindigkeitsreduzierungen für Schiffe, das Verbot zerstörerischer Fischereipraktiken, die Verabschiedung umfassender und verbindlicher Regeln gegen Plastikverschmutzung, die Einigung auf ein Moratorium für Tiefseebergbau sowie die Gewährleistung eines effektiven Schutzes und der Wiederherstellung mariner Lebensräume.
Die Expert:innen von OceanCare werden die Verhandlungen in Nizza genau verfolgen, mit Regierungsdelegationen in Kontakt treten und eine unabhängige Bewertung liefern, ob die Konferenz die transformativen Maßnahmen hervorbringt, die nötig sind, um die aktuellen negativen Trends umzukehren und echten Meeresschutz und -wiederherstellung zu erreichen.
- Marine Hitzewellen nehmen zu, die Suche nach neuen Öl- und Gasvorkommen im Meer geht weiter, zerstörerische Fischereipraktiken bestehen fort und die Plastikverschmutzung steigt weiter an.
- Die dritte UN-Ozeankonferenz (UNOC3) wird zum entscheidenden Test für das Engagement der Regierungen, das Nachhaltige Entwicklungsziel 14 („Leben unter Wasser“) zu erreichen, während sich das Zeitfenster für wirksamen Meeresschutz verengt.
- OceanCare übergibt die Petition „Because Our Planet Is Blue“ mit über 110.000 Unterschriften am Welttag der Ozeane an Peter Thomson, UN-Sondergesandten für die Meere, und unterstreicht damit die Erwartungen der Öffentlichkeit an die Delegationen der Mitgliedsländer.
Dániel Fehér,
Visual „Restoration“ (OceanCare)