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Messe boot 2022: News und Trends rund ums Tauchen

Tauchen auf der boot - Foto: Messe Düsseldorf/Tillmann

Die boot Düsseldorf ist für alle Wassersportler der traditionelle Start in jede neue Saison. Seit Jahrzehnten bildet der Tauchsport einen besonderen Schwerpunkt beim großen Treffen am Rhein.Das Novum für 2022 ist der neue Tauchturm. Er ist ein echtes Wunderwerk aus Edelstahl und Acrylglas geschaffen. Durch seine besondere Konstruktion mit schlanken Stahlstreben und großer Glasfläche hat der Betrachter einen nahezu kompletten Rund-Um-Blick auf das Geschehen im Wasser. Mit einem Volumen von 200 Kubikmetern wird er zur Messe in Düsseldorf mit 200.000 Litern Wasser befüllt, hat einen Durchmesser von acht und eine Höhe von vier Metern. Seine Einweihung feiert der Tauchturm am 22. Januar auf der boot Düsseldorf 2022.

In den Hallen 11 und 12 gibt es seitens der Messe Düsseldorf das größte Platzangebot für die Neptunjünger seit Beginn der boot. Das Fundament – wie für alle derzeitigen Veranstaltungen der Messegesellschaft Düsseldorf – ist dabei ein durchdachtes, ausgeklügeltes Hygienekonzept mit entsprechenden Maßnahmen, die sich an den geltenden Vorschriften orientieren.

Sporttauchen
Die entspannte und vielseitige Freizeitbeschäftigung unter der Wasseroberfläche bleibt stärkstes Segment im Unterwassersport. Sie wird mit den Sektionen Ausbildung, Tauchreisen und -ausrüstung weiterhin das Fundament der Tauchsportbranche und des Tauchtourismus bilden.

Das faszinierende am Tauchen: es ist ein altersloser Sport. Interessant ist zudem, dass etwa im Wintersport oft Geselligkeit einen wichtigen Aspekt darstellt, dem Vergnügen unter Wasser dagegen der wachsende Trend zum unmittelbaren Naturerlebnis zu Gute kommt.

Der Ausbildung neuer Taucher erhält dabei eine immer größere Bedeutung; nur so behält die Branche ihre Grundlage und eine Überalterung der Unterwasser-Abenteurer kann vermieden werden. Die Chancen dafür stehen gut, wenn es gelingt, die faszinierende Vielseitigkeit des Tauchens immer wieder aufs Neue in die Öffentlichkeit zu transportieren.

Auch wenn im Deutschen und Britischen Sprachraum der Wortteil „Sport“ eine ganz bestimmte Richtung vorzugeben scheint, sind die Aspekte des Tauchens insgesamt so vielseitig wie bei kaum einer anderen Freizeitaktivität.

Natürlich sollte eine gewisse Basisfitness vorhanden sein und auch ein einfacher Gesundheits-Check muss von ärztlicher Seite den problemlosen Start sicherstellen. Danach aber steht dem abwechslungsreichen und vor allem alterslosen Tauchvergnügen nichts mehr im Wege.

In vorderster Reihe wartet ein Naturerlebnis, das unmittelbarer kaum sein kann. Im Wasser bewegen sich Taucher ständig in einem normalerweise fremden Element. Unter der Oberfläche nehmen sie alle gleichermaßen den Druck wahr, mit dem sie umzugehen gelernt haben. Sofort spürt jeder, dass er sich in einer anderen Welt bewegt. Losgelöst von allem, was ihn an Land beschäftigt.

Es gibt nicht viele Situationen, die den Kopf so angenehm frei machen wie die Erfahrung und das Erleben der Welt unter Wasser – sei es im heimischen Gewässer oder in einem der Sieben Meere. Der Tauchkurs als erster Schritt im Freizeittauchen ist jedoch nur der Türöffner zu einer ganzen Reihe hochinteressanter Aspekte.

Der erste Eindruck wird dabei meist durch die Tierwelt unter der Wasseroberfläche geprägt. Im Süßwasser von Seen und Flüssen ebenso wie in den Meeren, manifestieren Fauna und Flora den unmittelbaren Kontakt zur Natur. Anders als im Aquarium ist der Mensch hier mittendrin statt nur dabei. Näher geht es nicht!

Übrigens ist in den von Sporttauchern verwendeten Tauchflaschen kein Sauerstoff, sondern schlicht und einfach komprimierte Atemluft, wie wir sie alle auch an Land atmen. Wer dennoch etwas über das Tauchen mit Sauerstoffflaschen erfahren möchte, ist in den Taucherhallen am Messestand der Bundeswehr richtig. Dort können die Spezialtaucher der Marine über Verwendungszweck und Hintergründe des sogenannten Technischen Tauchens mit Sauerstoff informieren.

Freitauchen
Selbst Menschen ohne jede Affinität zur Tauchtechnik – auch, wenn die kein Zauberwerk ist – können einen entspannten Blick auf die Unterwasserlandschaften und -lebewesen werfen. Dafür sorgt die simple ABC-Ausrüstung in Form der Tauchmaske, eines Schnorchels und einem Paar Flossen.

Ein anhaltender Trend, der auf dem gemütlichen Schnorcheln aufbaut, ist das Apnoe-Tauchen. Auch als Freitauchen bekannt, geht es hierbei mit der vom Prinzip her selben Ausrüstung wie beim Oberflächen-Schnorcheln in größere Tiefen. Längst gibt es ein breit gefächertes Angebot an Apnoe-Kursen. Nicht das Erreichen von Maximaltiefen ist das Ziel, sondern das technikfreie Erlebnis unter der Oberfläche.

Für viele Freitaucher ist ihre Lieblingsbeschäftigung schnell zu einer Art Philosophie geworden. Das nicht zuletzt, weil auch Elemente des Yoga und meditative Atemübungen Teil des Trainings und der Vorbereitung auf einen Abstieg sind und es so immer mehr Anhänger gibt. Hier zeigt sich ein deutlicher Trend, der von Jahr zu Jahr mehr Interesse erfährt.

Tech-Tauchen
Das Gegenteil des Weges „zurück zu den Anfängen“ bildet das Technische Tauchen oder kurz Tech-Tauchen. Die Variante baut auf den Kursen des Sporttauchens auf.

Statt der klassischen Tauchflasche mit Pressluft kommen hierbei zum einen Kreislaufgeräte zum Einsatz, bei denen die ausgeatmete Luft gereinigt und so aufbereitet wird, das sie einem Kreislauf folgend wieder eingeatmet werden kann.

Ein anderer Zweig ist das Tauchen mit verschiedenen Gasen, die tiefenabhängig unter Wasser mittels hochtechnisierter Tauchcomputer gemischt werden. Dadurch sind Tauchabenteuer von mehreren Stunden Dauer möglich. Die Technik dafür wird ständig verbessert und verfeinert, wie die Spezialisten an ihren Messeständen 2021 zeigen werden.

Trendziele
Das Mittelmeer gilt seit der Antike als europäisches Hausmeer. Auch wenn das Ziel seit 2020 vermehrt in den Blickpunkt von Tauchern gerückt ist, zählt das Gewässer mit seinen vielfältigen Anrainerstaaten für viele von Ihnen schon lange zu einem Fixpunkt des Unterwassersports. Schließlich hat hier alles angefangen: die Wiege aller Tauchabenteuer der Neuzeit stand in Südfrankreich.

Lange bevor Jacques Cousteau den Grundstein für die moderne Sporttauch-Technik legte, machte der 1859 in Versailles geborene Biologe Louis Marie-Auguste Boutan bereits 1893 die ersten Unterwasserfotos im Mittelmeer.

Östliches Mittelmeer
Heute verbringen Taucher die kostbarsten Tage ihrer Zeit gern auch in Ländern wie der Türkei, etwa am Tauchgebiet längs der lykischen Küste. Mit den Gewässern der zahlreichen Inseln Griechenlands zeichnet sich ein weiteres Trendziel für Taucher ab. Längst wurden dort bürokratische Hürden für Taucher abgebaut, und mit seinen moderaten Wassertemperaturen und dem familiären Ambiente der Inseln ist das EU-Mitglied Griechenland ein nahezu ganzjähriges Tauchziel.

Kroatien
Das Land am Ostufer der Adria zählt schon lange nicht nur im süddeutschen und österreichischen Raum als klassisches Tauchziel, weil es von dort schnell und problemlos mit dem Auto erreichbar ist. Diese Destination wird künftig sicher noch mehr in den Fokus der Taucher rücken. Wohl auch deswegen, weil sich ein weiterer Trend abzeichnet: der Urlaub mit dem Wohnmobil. Auch dafür ist Kroatien mit seinen zahlreichen Campingplätzen sicher eine gute Wahl. Etliche Tauchbasen aus Kroatien sind schon viele Jahre auf der boot vertreten.

Italien
Mit den von der Schweiz und Deutschland aus nächstgelegenen Mittelmeer-Tauchbasen bei Portofino im Golf von Genua liegen wahre Toptauchgebiete des Europa Meeres in Schlagdistanz. Zwar mit einer etwas weiteren Anfahrt, fallen Elba und Giglio als zwei der Inseln der Toskana – die in der Antike auch Perlen der Venus genannt wurden – ebenfalls in diese Kategorie. Auch dort gibt es deutsch geführte Tauchschulen.

Die Inselgruppe besticht durch wunderbare Riffe mit Roten und Gelben Fächerkorallen in ausgedehnten Marine-Schutzparks. Dort kann schon in einfachen Tauchtiefen ein artenreicher Fischbestand beobachtet werden. Angefangen von großen Braunen Zackenbarschen über vielköpfige Barrakuda-Schulen bis hin zu Putzerstationen, an denen sich – wie in tropischen Gewässern – etwa Putzergarnelen um Muränen kümmern.

Spanisches Festland, Kanarische Inseln und Balearen
Die Costa Brava als Trendziel zu verorten mag zunächst unglaubwürdig klingen. Fakt ist jedoch: dort, wo seit den 60er Jahren erste deutsche Basen den (deutschen) Tauchtourismus begründeten, können Unterwasserfans problemlos mit dem Auto anreisen. Weil in den Marineschutzparkparks vor der Wilden Küste Fauna und Flora intakt sind, gefällt das Gebiet immer mehr Unterwasserfans. Das gilt erst recht im Zuge der aktuellen Lage.

Ziehen die Balearen zunächst ebenfalls ein Fragezeichen als Trendziel für Taucher nach sich, zeigt sich die zunehmende Beliebtheit bei ihnen schnell als einleuchtend. In der Regel liegen auf diesen perfekten Familienzielen die Destinationen für Taucher nämlich weit entfernt von den Hotspots der Feier-Meilen.

Ähnliches gilt für die Kanarischen Inseln. Fuerteventura hat mit seinen langen Badestränden von Hause aus nicht den Nimbus einer Vergnügungsinsel. Folglich traten dort über große Zeiträume äußerst wenig bis gar keine Covid19-Fälle auf. Auch für die Naturinsel La Palma, das vielseitige Teneriffa mit diversen Tauchrevieren und dem höchsten Berg Spaniens, Lanzarote mit seinem zum großen Teil noch ursprünglichen Charakter und die anderen Inseln des Archipels trifft das weitgehend zu.

Malediven
Sobald die Möglichkeiten der Hygiene-Konzepte an Flughäfen und auf den Wegen zum Ziel und zurück auf dem nötigen Level sind, wird auch das Archipel im Indischen Ozean wieder sehr gefragt sein. Auch wenn Taucher und andere Urlauber – wie zur Zeit – keine Ausflüge zu anderen Inseln unternehmen können, werden sie mit fantastischen Tauchplätzen belohnt. Fast jede Insel hat ein Revier, in dem es neben den typischen Riffbewohnern sogar Mantas und Haie zu erleben gibt – und mit etwas Glück schwimmt sogar der größte Fisch der Welt vorbei, der harmlose Walhai.

www.boot.de

 

Tania Vellen

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