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Mares Atemregler Abyss Navy

Mares Atemregler ABYSS NAVY

Kann verbessert werden, was bereits seit Jahren Bestnoten erhalten hat? MARES hat es versucht und den Regler Abyss noch einen Tick modifiziert, um die höchsten Weihen der US – Navy zu erhalten. Heraus kam eine Atemtechnik, die selbst in extremsten Kaltwasser zuverlässig und komfortabel arbeitet. UnterWasserWelt nahm den Abyss Navy mit in eiskalte Bergseen und tropische Meere.

Da haben wir noch die Worte im Ohr, als der erste Abyss auf den Markt kam und hartgesottene Taucher, die mit zäher Atemarbeit verlangenden Reglern aufgewachsen waren: „Der liefert mir zuviel Luft.“ Klar, wer ansaugen musste, als würde die Luft über einen verlängerten Schnorchel geliefert, kam mit dem eleganten Atemkomfort des Abyss zunächst nicht zurecht. Der Abyss hat das überlebt und seit mehr als 20 Jahren gibt es diesen Regler bei MARES. Die Modifikationen spielten sich in der Zeit überwiegend in der 1. Stufe ab, die sogar schon einmal mit einem Rubin im Ventil gefertigt wurde. Der Abyss war auch der erste Regler, der die Luft mit einem Bypass – VAD (www.mares.com/technology.php) in die zweite Stufe strömen ließ. Mit dieser technischen Lösung wird der Atemkomfort deutlich erhöht und Vereisungen entgegengewirkt. Heute profitieren alle zweiten Stufen von MARES von dieser patentierten, VAD genannten Lösung.
Höchster Atemkomfort, verbunden mit ebensolcher Luftlieferleistung, realisiert mit einer dennoch einfach gestaltete zweite Stufe, kann man die Ziele der Entwicklungsingenieure beschreiben. Man kann rückblickend bestätigen, dass diese Ziele mehr als erreicht wurden, schauen wir nur auf den Rekordtauchgang von Mark Ellyatt (www.unterwasserwelt.de) , der am 18. Dezember 2003 bei einem Solotauchgang 313 Meter Tiefe erreichte.

Heute wird der Abyss Navy mit der erstaunlich kleinen 1. Stufe MR 22 ausgeliefert. Diese Stufe ist membrangesteuert und balanciert. Dank des patentierten Dynamic Flow Control – DFC (www.mares.com/technology.php) fällt beim Einatemvorgang der Mitteldruck nur um 0,2 bar ab, so dass die Atemarbeit selbst bis zum Erreichen der Reservemenge unverändert bleibt.
Dem Tri-Material Ventil (www.mares.com/technology.php) selbst widmet man ebenso besondere Aufmerksamkeit und wählte Messing sowie zwei unterschiedlich harte Polyurethan – Beschichtungen. Dieser Materialmix soll neben höchster Zuverlässigkeit auch besondere Langlebigkeit des Ventils garantieren.
Zwei Hochdruckabgänge und 4 Mitteldruckanschlüsse wurden realisiert, wobei ein Abgang der 2. Stufe Abyss Navi reserviert ist – hier wirkt das DFC – System. Das Design der Abgänge lässt keine Wünsche offen, alle Schläuche werden gut zum jeweiligen Anschluss an der Ausrüstung geführt und Hochdrucksender von luftintegrierten Computern finden unbehindert ihren Platz.
Mit 666 Gramm in der DIN Version (300 bar) ist diese Hochleistungsstufe ein Leichtgewicht.
Um die ohnehin kaltwassergeprüfte Technik selbst den extremsten Bedingungen wie bei Tauchgängen in arktischen Gewässern anzupassen, ist ein Kaltwasserkit integriert worden.
Bei der zweiten Stufe handelt es sich um ein Vollmetallgehäuse (Messing), das Bestwerte beim Temperaturaustausch liefert. Das legendäre DFC – System haben wir schon erwähnt. Aufgrund der von MARES entwickelten Technik kann auf Hebel für das Verstellen des Venturieffekts oder des Einatemwiderstands verzichtet werden. Neu ist nun die Oberflächenveredelung im schwarzen Fluorpolymer-Finish, die das anhaften von Eispartikeln oder Schmutz verhindert. Um den extremen Einsatztemperaturen Rechnung zu tragen, wurde der mittlerweile bei allen MARES – Reglern übliche Softflex – Mitteldruckschlauch durch eine Gummivariante ersetzt.

Praxis

Mittlerweile ist es eher ungewöhnlich, wenn die zweite Stufe eines Hochleistungsreglers ohne Hebel für den Venturieffekt und / oder Mechanismus zum Einstellen des Atemwiderstands auskommen. Den Abyss Navy nehmen Sie in den Mund und gut ist es. Quer durch alle Tiefen liefert die Atemtechnik reichlich und weich die Luft. Und er hinterlässt nicht den Eindruck, dass man ihn an seine Grenzen bringen könnte. Spontan reagiert er auf jede Luftanforderung. Das vermittelt so ganz nebenbei ein sehr gutes Gefühl selbst in extremeren Situationen, im Kaltwasser oder bei Strömung. Die Struktur des Frontdeckels verhindert zuverlässig das Abblasen bei Strömungsdruck. Mit dem Standard – Mundstück kommt man gut zurecht, es unterstützt das ermüdungsfreie Tauchen auch über längere Zeiträume.
Dass der Mitteldruckschlauch beim Bbyss Navy wieder aus Gummi ist, ist hinsichtlich des Gesamtkomforts vernachlässigbar.
Und immer wieder erstaunt die extrem klein dimensionierte 2. Stufe MR 22. Aber deren Erfolg gibt MARES Recht. Es muss kein schwerer Messingklotz an die Flasche geschraubt werden, um extremen Einsatzanforderungen zu genügen. Somit fällt der Abyss Navy sogar noch unter die Rubrik „reisefreundlich“.

Fazit

Wer für extreme Tauchbedingungen in kaltem oder auch verschmutztem Wasser einen Hochleistungsregler sucht, ist mit dem Abyss Navy bestens bedient. Man kann ihn sich aber auch als Highlight für den ganz normalen Einsatz gönnen. Mit Blick auf den unverbindlichen Verkaufspreis liegt der Navy um 160 Euro über dem normalen Abyss MR 22 und kostet laut Liste 599 Euro.

Fakten

Hersteller: Mares
Typ: Abyss Navy MR 22
Besonderheiten: VAD, DFC, Tri Material Ventill
1. Stufe MR 22: kaltwassertauglich, zusätzliches Vereisungsschutzkit, 2 HD, 4 ND, Gewicht 666 Gramm (DIN-Version)
2. Stufe: Metall, schwarzes Fluorpolymer-Finish, Gewicht 269 Gramm
Mitteldruckschlauch: Gummi
Atemarbeit: Einatemdruck: 9.87 mbar
Positiver Einatemdruck: 3.43 mbar
Ausatemdruck: 6.98 mbar
Atemarbeit: 0.96 J/l
Messtiefe: 50m
Preis: uvb: € 599,-
www.mares.com

Beitrag erstellt 5.2011

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