Ein durch die Öl- und Gasindustrie verschuldetes Methan-Leck im britischen Sektor der Nordsee haben Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten von Bord des Schiffes Esperanza dokumentiert. Mit einem ferngesteuerten Unterwasserroboter filmten sie zwei der gasausströmenden Krater (Durchmesser: 50 bzw. 15 Meter) am Meeresboden in etwa 100 Metern Wassertiefe (Positionen: 57°55.30’N, 001°37.87’E und 57°54.81’N, 001°38.72’E).
Unabhängige Wissenschaftler schätzten 2015, dass an dieser Stelle bis zu 90 Liter Methan pro Sekunde austreten. An den rund 15.000 Bohrlöchern in der Nordsee treten jährlich zwischen 8.000 und 30.000 Tonnen Methan aus, so aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen. Zusätzlich gelangen bereits durch den Normalbetrieb der Plattformen in der Nordsee pro Jahr 72.000 Tonnen Methan in die Atmosphäre, wie ein aktueller Greenpeace-Bericht zeigt [https://act.gp/Nordsee]. Außerdem belasten die Plattformen mit 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid, 110.000 Tonnen Stickoxiden, 78.000 Tonnen flüchtige organische Substanzen sowie 3.771 Tonnen Schwefeldioxid unser Klima.
Greenpeace fordert Ende von Öl- und Gasindustrie in der Nordsee
Greenpeace dokumentiert derzeit mit den Schiffen Esperanza und Rainbow Warrior die Zerstörung des Meeres und die Belastung des Klimas durch die Öl- und Gasindustrie in der Nordsee. Die Umweltschützerinnen und Umweltschützer fordern einen schnellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen auf europäischer Ebene und effektiven, nachhaltigen Schutz für Klima und Meere. „Die Öl- und Gasindustrie schädigt seit Jahrzehnten massiv unser Klima und unsere Meere. Diese veraltete und verantwortungslose Industrie gehört nicht in die neue grüne Welt, die wir nach der Corona-Pandemie aufbauen müssen. Wir brauchen einen schnellen Wandel zu Erneuerbaren Energien, samt einer fairen Lösung für alle beteiligten Arbeitskräfte“, sagt Schöttner.
Anna Arbogast