Auf Usedom entdeckte ein aufmerksamer Strandspaziergänger eine sogenannte Blaukrabbe. Der Fund ist eine kleine Sensation, denn es handelt sich um den ersten Nachweis in Mecklenburg-Vorpommern und der gesamten südlichen Ostsee.
Bei einem seiner täglichen Spaziergänge an der Küste bei Ahlbeck entdeckte der Usedomer Jan Kruse eine ungewöhnlich große Krabbe. Das Tier trieb leblos nahe dem Ufer auf einem Algenteppich. Ihm fiel auf, dass es sich nicht um eine typische Ostseekrabbe – wie die weit bekannte und häufige Strandkrabbe – handelte. Das Tier zeigte eine blau schimmernde Färbung auf den Gliedmaßen und war mit über 20 cm ungewöhnlich groß. Kruse wendete sich deshalb an das Deutsche Meeresmuseum.
Wie die Krabbe so weit östlich bis an die Küste von Mecklenburg-Vorpommern gelangt ist, kann nur gemutmaßt werden. Immer wieder verirren sich auch andere Meerestiere wie Wale, hier nicht heimische Fische und Meeresschildkröten in die Ostsee. Bestimmte westliche Strömungen könnten die „Einreise“ in die sich immer weiter erwärmende Ostsee begünstigt haben.
Die gefundene Blaukrabbe, ein ausgewachsenes Männchen, wird nun in die biologische Sammlung des Deutschen Meeresmuseums übergehen. Zur Krebstier-Sammlung zählen bereits über 5500 Objekte, darunter auch das Präparat einer Japanischen Riesenkrabbe.
Almut Neumeister
Anke Neumeister