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ERDI-Tauchen im Bereich der öffentlichen Sicherheit und Rettung

Vielen Tauchern wird ERDI (Emergency Response Diving International) als Teilbereich von International Training, zu der auch die renommierten Ausbildungsorganisationen TDI und SDI in Deutschland gehören, noch nicht geläufig sein. Um insbesondere im internationalen Bereich eine hochwertige Ausbildung für Rettungs- und Bergungstaucher bei Polizei und Feuerwehr sowie Hilfeleistungsunternehmen anbieten zu können, wurde ERDI als eigenständiges Ausbildungssystem gegründet.

TDI-SDI-ERDI bilden zusammen eine der größten Ausbildungsorganisationen weltweit, die vom Hauptbüro in den USA ihre Mitglieder mit 26 regionalen Büros in über 100 Ländern betreuen.

by Patrick Spieß

Meine mehrjährige Erfahrung als Einsatztaucher und Tauchlehrer innerhalb der Ordnungsbehörden hat mir gezeigt, dass es innerhalb der konventionellen Ausbildungen von Rettungstauchern zahlreiche Ausbildungsfelder gibt, die nicht abschließend in den Ausbildungskonzepten bedacht wurden. Dieses ist insbesondere der Fall, wenn man sich in der Grauzone zwischen Rettung und Bergung befindet oder bei Hochwasserlagen Gebäudeteile ohne direkte Aufstiegsmöglichkeit betaucht werden.

Das Ausbildungsangebot von ERDI widmet sich den speziellen Anforderungen des Rettungs- und Bergungstauchens. Dieses setzt eine große taucherische Erfahrung und Fähigkeit, körperliche Fitness und eine hohe mentale Belastbarkeit voraus. Wer schon einmal nach vermissten Personen bei Nullsicht gesucht hat, wird dieses bestätigen können. Oft herrscht ein hoher Leistungsdruck auf Grund der Erwartungshaltung der Angehörigen. Auch die Bedingungen vor Ort sind meistens alles andere als optimal, bei Nullsicht müssen umfassende Suchmaßnahmen oder technische Arbeiten unter Wasser durchgeführt werden.

Diese gesamten Anforderungen machen deutlich, dass hier ein spezielles Training als Tauchteam mit seinen Komponenten von Signalmann bis Einsatztaucher erforderlich ist. Zugeschnitten auf diese Einsatzlagen wurden die Ausbildungsinhalte erstellt. Die konventionelle Tauchausbildung bei den Hilfeleistungsunternehmen richtet sich in Deutschland nach den Richtlinien der DGUV Regel 102-002 und den jeweiligen internen Richtlinien der Hilfeleistungsorganisation. Neben diesen Vorgaben gibt es natürlich weitere Vorschriften der nicht militärischen behördlichen Tauchgruppen von Polizei, Feuerwehr und THW.

Die vorhandene Ausbildung der einzelnen Organisationen wird nach Einzelfallprüfung in der Regel anerkannt und erfüllt die Voraussetzungen zur Teilnahme an den Kursen von ERDI gemäß dem jeweiligen vergleichbaren Level. Gemäß dem ERDI Ausbildungskonzept werden Grundqualifikationen als Einsatztaucher in der Stufe 1 und Stufe 2 angeboten. Neben diesen Kursen gibt es Einzelkurse für die jeweiligen Funktionen in einer Tauchgruppe, wie zum Beispiel dem Signalmann.

Diese Kurse beinhalten in der Regel einen vergleichbaren Umfang zu den bestehenden Ausbildungen der einzelnen Hilfeleistungsorganisationen gemäß DGUV Regel 105-002. Im Gegensatz zu den lokalen Ausbildungen der Hilfeleistungsorganisationen sind die ERDI Ausbildungen weltweit zu finden. Grundlegend einzigartig ist hier auch der OPS – Bereich von ERDI. Hierbei handelt es sich um Spezialschulungen, die auch für ausgebildete Rettungstaucher der verschiedenen Organisationen interessant sind.  Hier werden insbesondere Schulungen in den folgenden Bereichen angeboten:

Verhalten bei Zufallsfunden von Kampfmitteln (UW Threat Assesment OPS)

Tauchen bei begrenzten Platzverhältnissen und in Bauwerken (Confined Space OPS)

Verhalten bei Tatorten im Rahmen der Beweissicherung (UW Crime Szene OPS)

Suchverfahren unter Eis (Ice OPS)

Sicherungstaucher Notfallverfahren Helikoptern (HUET OPS)

Einsatzmittel Vollgesichtsmaske (Full Face Mask OPS)

Rettung in Strömenden Gewässern (Swift Water OPS)

Diese Spezialschulungen dienen als ideale Ergänzung von konventionellen Ausbildungen der Hilfsorganisationen. Aufgrund der klimatischen Veränderungen und den damit einhergehenden Starkregenfällen haben in den letzten Jahren die Anfragen nach einer fundierten Ausbildung bei der Rettung in Bauwerken oder Räumen bei Hochwasserlagen zugenommen.

ERDI bietet hier insbesondere die Spezialausbildung „Confined Space OPS“ an, welches die nötigen Verfahren zum Tauchen insbesondere in Bauwerken und engen Räumen vermittelt. Hierbei werden Verfahren aus Rettungs- und Höhlentauchen miteinander verschmolzen. Für zertifizierte Tauchlehrer der Hilfeleistungsorganisationen, Feuerwehr, THW, Militär und Polizei besteht die Möglichkeit, an einem Cross Over nach TDI-SDI-ERDI teilzunehmen und so die eigene Ausbildungsbreite nach dem jeweiligen persönlichen Ausbildungsstand zu erweitern. Jedes Cross Over wird als Einzelfall geprüft, um die hohen Standards in diesem Bereich aufrecht zu erhalten. Bei erfolgten Cross Over können auch die jeweiligen bereits vorhandenen Level des Sporttauchlehrers oder technischen Tauchlehrers nach SDI und TDI im Rahmen von einer Mitgliedschaft bei SDI-TDI-ERDI erlangt werden. Die Ausbildungskurse von ERDI bieten viele Möglichkeiten für interessierte Taucher und eröffnet erfahrenen Tauchern die Möglichkeit ihre ersten Schritte in den anspruchsvollen Bereich des Rettungstauchens zu machen.

Gerne steht unser Autor Patrick Spieß sowie das Regionale Servicecenter TDI-SDI-ERDI Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien und Luxemburg für Fragen rund um ERDI zur Verfügung.

www.tdisdi.com/regional-offices/sdi-tdi-deutschland/

Patrick Spieß

patrick@tauchschule-unlimited-wuppertal.de
IT TDI-SDI-ERDI
Cave Evaluator TDI

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