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Editorial

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Liebe Leserinnen und Leser,

schon im ureigenen Interesse bin ich am Umweltschutz sehr interessiert. Doch was in der gefühlten Bananenrepublik Deutschland gerade abgeht, hat nichts mit einer international positiv beachteten Vorreiterrolle zu tun.

Vielleicht aber doch, um international als Aushängeschild zu dienen, wie man es besser nicht macht. Das ist ja auch schon was. Dann hätten die Narren, die am Berliner Hof die Macht übernommen zu haben scheinen, wenigstens hier einen lächerlichen Sieg errungen.

Es ist für mich und sicher auch für viele unserer Leserinnen und Leser ein unerträglicher Zustand, einer Lobby ausgeliefert zu sein, die mittlerweile so viel Macht hat, Deutschland an den Beginn der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert zurück zu katapultieren, nicht aber ohne zuvor noch die eigenen Taschen randvoll zu machen, durch den Verkauf unsinnig verbauter Technologien.

Was geht denn hier im Land ab? Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals mit einer derartigen Desinformationskampagne von höchster Stelle konfrontiert worden zu sein. Es werden Mittel eingesetzt, die sonst nur im Krieg zur Beeinflussung des Feinds verwendet werden. Muss ich mir das wirklich gefallen lassen?

Dass mein modernes Dieselfahrzeug innerhalb kürzester Zeit eine Entwertung um mehrere Tausend Euro erfuhr, ist ein aktiver Schritt der staatlichen Vermögensvernichtung. Und das vor dem Hintergrund einer absoluten Nullnummer.

Die EU setzt Grenzwerte fest und gibt dafür einen zeitlichen Rahmen vor. Wunderbar. Deutschland ist der größte Sponsor der realitätsfernen EU Behörden. Aber Deutschland schafft es nicht, verpennt es in den letzten Jahren regelmäßig, das eigene Regierungsgehirn einzuschalten, weil man mit selbstgemachten Problemen schon nicht fertig wird, den Kopf in den Sand steckt. Aus Parlamentariern wurden Selbstbediener, denen der Auftrag als gewählter Volksvertreter durch die Finger rutschte, wie ein frisch gefangener Hering.

Deutschland verschlief, die von der EU festgelegten Grenzwerte kraft eigenen Expertentums zu überprüfen, Deutschland verschlief die unsägliche Datenschutzverordnung mit ihren realitätsfernen Auswirkungen zu stoppen, bevor es zu spät war. Da ist er wieder, der Deutsche Michl mit Schlafhaube und Kerzenleuchter. Oder, er war nie weg, hat nur mal Urlaub gemacht. Vielleicht auf den Malediven.

6000 Tote sollen jährlich in Deutschland den (privaten) Dieselfahrern angelastet werden. Eine Zahl, die im wahrsten Sinne des Wortes aus der Luft gegriffen wurde. Das ist nicht meine private Meinung, dahinter stehen wissenschaftlich hoch dotierte Experten.

Kurioserweise sind in erster Linie private Dieselnutzer im Fadenkreuz der Umweltjäger. Kein Wort über und zu den monatlich anwachsenden Zahlen von LKW`s auf unseren Straßen, aus allen Richtungen der EU kommend und vielfach mit dem, was aus den armdicken Auspuffrohren qualmt, jenseits einer natürlichen Schmerzgrenze. Würde man sie aussperren, wären viele Gewerbe vom Materialnachschub abgeschnitten und die Ökofreaks müssten auf „Öko“ – Gemüse und Früchte, etwa aus Rumänien, verzichten. Das geht ja gar nicht

Ach ja, ich schulde ja noch eine kurzes Wort zum Thema Malediven. Da gab es tatsächlich vor einigen Jahren Tote und Verletzte, die man auf Biegen und Brechen dem Diesel zuschreiben könnte. Sollte ein „E“ Lobbyist unter meinen Lesern sein, zu früh gefreut. Die Pressluftflaschen einer Safariyacht wurden auf einem Begleitdhoni gefüllt, auf dem der Kompressor stand. Dummerweise, und wirklich dumm, weil mehr als laienhaft vorgegangen wurde von „erfahrenem Personal“ , war der Ansaugstutzen des Kompressors für Frischluft nahe am Auspuffrohr des Motors der Safariyacht platziert. Was dann in die Flaschen gelangte hatte das absolute Potential zur Selbstvergiftung.

Liebe Leserinnen und Leser, machen Sie sich bitte selbst ein Bild. Viele sind sicher selbst betroffen, man sollte sich aber nicht in einer Situation verlieren, in der man davon ausgeht, ohnehin nichts machen zu können. Doch, das kann man. Sinnvoller Protest, Information und eigene Meinung sind das A und O. Und als Taucher/in lässt man sich ja auch nicht gleich jeden Mist erzählen.

 

Mit sehr nachdenklichen Grüßen,

Ihr

Michael Goldschmidt

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